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Leidenschaft der Nacht - 4

Leidenschaft der Nacht - 4

Titel: Leidenschaft der Nacht - 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
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Wut wurde Reggies Gesicht noch blasser, einzig die Wangen röteten sich stärker. Er gab sich größte Mühe, seinen Schmerz zu verbergen, als er zu Olivia sah.
    »Es ist eine Falle.«
    Olivia brach es beinahe das Herz. »Ja, ich weiß.«
    »Weil er mich seinen >teuren Sohn< genannt hat?«
    Sie streckte ihren Arm aus und klopfte ihm sanft auf die Hand, die er zur Faust geballt hatte. »Nein, weil er schreibt, dass er uns James übergibt.« Dashbrooke war nicht so dumm, den einen Menschen gehen zu lassen, der sein Überleben sicherte.
    »Was wollen Sie tun?« Zum ersten Mal, seit er bei ihnen war, zeigte er echte Furcht und Unsicherheit. Sogleich wirkte er jünger, als er war.
    »Wir geben Ihrem Vater, was er will«, antwortete Reign und stand auf.
    »Mich?«
    »Ach was, Sie dummer Junge! «, erwiderte Reign mit einem vielsagenden Schmunzeln. »Uns. Und jetzt legen Sie sich verdammt noch mal hin! Heute Abend müssen Sie bei Kräften sein. Clarke, bringen Sie Reggie bitte nach oben in das Gästezimmer am Ende des Flurs!«
    Reggies Erleichterung war förmlich mit Händen zu greifen. Was hatte er gedacht, das sie mit ihm anstellen würden? Ihn auffressen? Allerdings ging Reign offensichtlich kein Risiko ein. Er brachte Reggie weit genug weg von ihnen unter, so dass sie ihn kommen hören konnten, sollte er versuchen, sie anzugreifen, und nahe genug, dass sie es bemerkten, falls er sich hinausschlich.
    Reggie wünschte ihnen einen guten Morgen und folgte Clarke hinaus. Als beide fort waren, wandte Olivia sich zu Reign.
    »Hältst du es für klug zu tun, was Dashbrooke verlangt?« Sie dachte nicht bloß an James’ Sicherheit, sondern auch an Reigns und Reggies.
    Er kam zu ihr, nahm ihre Hand und zog sie aus dem Sessel. Dann legte er seinen Arm um ihre Schultern. »Dashbrooke denken zu lassen, er hätte die Kontrolle, ist meiner Ansicht nach der beste Weg, um ihn zu überlisten.«
    Auf dem Weg zur Tür lehnte Olivia sich an ihn. »Wir dürfen nicht zulassen, dass er einem der jungen etwas antut.«
    Reign lachte leise. »Ich denke, du solltest dir lieber Gedanken darüber machen, was diese jungen mit Dashbrooke anstellen, sobald ihnen bewusst wird, dass er sie betrügen wollte. Der junge Haversham wird es nicht gut aufnehmen, dass ihm die Unsterblichkeit verweigert bleibt.«
    »Seine Unsterblichkeit ist es nicht, um die ich fürchte«, entgegnete Olivia, während sie die Treppe zu ihrem Schlafzimmer hinaufgingen. »Es ist eher deine … und meine.«
    Reign drückte ihre Schultern. »Dashbrooke ist kein ernstzunehmender Gegner für uns beide. Hab keine Angst! «
    Doch Olivia sorgte sich sehr wohl, und sie sah Reign an, dass er es auch tat.
    Zweifelte er an ihr?
    Sie blieb mitten auf der Treppe stehen und wandte sich zu ihm. »Du vertraust mir, nicht wahr? Du denkst nicht, dass ich dich verrate, oder?«
    Er lächelte sie zärtlich an. »Nein, ich vertraue dir. Und bisher hast du mein Vertrauen noch nicht enttäuscht. Also komm, du musst dich ausruhen! «

    Olivia ließ sich schweigend von ihm nach oben führen. Nach allem, was sie getan hatte, glaubte er fest, dass sie ihn nicht im Stich ließ? Gütiger Gott, was musste sie tun, um ihn tatsächlich zu enttäuschen? Nun, was immer es war, sie hoffte inständig, dass sie es niemals machen würde.
    Vor allem nicht heute Abend.
    Viele Stunden später, nachdem sie geschlafen und zu Abend gegessen hatte, ging Olivia in Reigns Schlafzimmer - oder vielmehr in ihr gemeinsames Schlafzimmer, um mit ihrem Mann zu sprechen. Darin war es bis auf eine einzelne Kerze auf dem Nachtschränkchen dunkel.
    Reign lag nackt auf dem Bett. Die Kerzenflamme warf ein Licht- und Schattenspiel auf seinen wunderschönen Körper.
    »Für den Anlass bist du recht spärlich gekleidet«, scherzte sie, obwohl ihr Mund bei seinem Anblick unangenehm trocken wurde.
    Mit einer geschmeidigen Bewegung setzte Reign sich auf und schwang seine Beine über die Bettkante. Gänzlich unbekümmert ob seiner Nacktheit, schlenderte er auf sie zu. Er strahlte das Selbstbewusstsein eines Mannes aus, der seine Blöße willentlich zur Schau stellte und überdies wusste, wie er sie bestmöglich nutzen konnte - was er gerade tat.
    Wieso hätte sie sich da mit ihm anlegen sollen? »Haben wir noch Zeit?« Mussten sie denn nicht bald aufbrechen?
    »Wir nehmen sie uns«, antwortete er und nahm sie in seine Arme. Eine Hand legte er in ihren Nacken, mit der anderen neigte er ihren Kopf zur Seite.
    Olivia hörte, was er nicht aussprach.

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