Leidenschaft der Wüste: Sie suchte seinen Schutz - und fand die Liebe (German Edition)
Schlucht wanderten. Schließlich hielt Khepri vor einer Gruppe größerer Felsbrocken an. »Da!« Er zeigte stolz auf einen der Felsen.
Badra stieß einen verzückten Schrei aus. Khepri hatte eine hüfthohe ägyptische Kobra aus dem Stein gemeißelt. Der Kopf war in drohender Schönheit erhoben, als könnte sie jederzeit zuschlagen.
»Ich wollte, dass du es im Mondlicht siehst.« Er strich mit der Hand über sein Werk. »Wenn das Licht darauf scheint …«
»Sie sieht echt aus«, flüsterte Badra staunend.
»An dieser Stelle hier bekam ich mein Kobra-Totem, und ich wollte die Erinnerung auf diese Weise bewahren«, erklärte er ihr und lehnte sich an die Skulptur.
»Erzähl mir davon!«, bat sie ihn.
»Ich war mit Jabari auf der Jagd nach kleinerem Wild. Er trat an diese Felsgruppe, als wir ein Zischen hörten. Ich sah sie zuerst. Es war eine Kobra, die wir bei ihrem Sonnenbad aufgeschreckt hatten.«
»Hast du sie getötet?«
»Nein. Mein Vater hatte mir gesagt, dass die Kobras kein Gift versprühen und in der ägyptischen Geschichte als heilig gelten, als hingebungsvolle Beschützer der Könige. Hätte ich sie getötet, hätte ich Unglück auf Jabari gezogen. Ich erinnerte mich an eine List, die mir ein alter Schlangenbeschwörer einst beigebracht hatte. Ich nahm mein Gewehr und zwang die Kobra, sich um den Lauf zu schlängeln. Dann war sie ganz ruhig. Von diesem Tag an hieß ich Kobra – derjenige, der handelt, geschmeidig wie eine Schlange.«
Sie lächelte und musste an seine erstaunlichen Reflexe denken, als er sie davon abgehalten hatte, sich mit seinem Dolch zu töten. »Du bist die Kobra. Dein Totem passt gut zu dir.«
Er betrachtete sie im strahlenden Mondschein. Der Mond, ihr Namensgeber. Khepri zeigte gen Himmel. »Genau wie dein Name, wenngleich die Schönheit des Vollmonds neben dir verblasst, Badra.«
Nervosität gepaart mit einer seltsamen Sehnsucht erfüllte sie. Sie blickte zu den Sternen am Nachthimmel. »Aber nichts kommt der Schönheit der Sterne nahe. Fast scheint es mir, als könnte ich sie berühren – wie die glitzernden Edelsteine, die ich einst in Kairo sah.«
»Du bist schöner als alle Sterne am Himmel Ägyptens.«
Seine tiefe Stimme war wie warmer Samt. Sanft umfasste er ihre Schultern. Sein Körper strahlte eine Hitze ab, die der glühender Kohlen in einem Lagerfeuer gleichkam. »Jabari hat mich von meinem Schwur entbunden, dich nicht zu berühren. Möchtest … möchtest du, dass ich dich küsse?«, fragte er leise. »Badra?«
Ja! , rief ihr Herz aus. Hoffnung regte sich in ihrer Brust, als sie ihn im Mondlicht ansah. Wie er ihren Namen ausgesprochen hatte – so sanft und zärtlich, dass es auf ihrer Haut kribbelte. Sie erschauderte. Diese neue, hitzige Intensität war etwas, das sie herbeigesehnt hatte und vor dem sie sich zugleich fürchtete. Er strich mit dem Finger über ihre Wange, neigte sich ihren bebenden Lippen entgegen, und sie nickte. Ja. Küss mich!
»Ich habe so lange auf dich gewartet, Badra«, hauchte er.
Sein Blick wurde plötzlich entschlossener, eindringlicher. Behutsam legte er die Hände an ihre Wangen und hob ihr Kinn. Seine Lippen senkten sich auf ihre zu einem Kuss, der ihr die Seele und den Atem raubte. Die Berührung war wie eine zärtliche Ehrerbietung. Verzaubert bewegte sie ihren Mund unter seinem. Dann presste er seine Lippen fest auf ihre, malte mit der Zungenspitze ihre Unterlippe nach und spielte damit. Als Badra einen leisen Laut des Wohlgefallens von sich gab, wagte er sich weiter vor. Erschrocken kniff sie die Lippen zusammen.
»Bitte, Badra, öffne dich mir!«, lockte er sie und bemächtigte sich aufs Neue ihrer Lippen.
Ihr Atem entwich in einem tiefen Stöhnen, als sie Khepris seidige Zunge empfing. Er kostete sie genüsslich und entflammte eine nie gekannte Sinnlichkeit in ihr. Badra klammerte sich an ihn, spürte seinen Körper, der sich fest und stramm an ihren presste. Mit geübter Fertigkeit erkundete er ihren Mund, verführte ihre Zunge zum Tanz mit seiner und weckte dabei ein seltsam schweres und heißes Gefühl in ihrem Bauch. Diese Hitze, die er in ihr entfachte, ließ Badra neue Hoffnung schöpfen. Ja, vielleicht war das die Wonne, die Elizabeth gemeint hatte.
Dann aber fühlte sie seine harte Männlichkeit, die sich an ihr rieb. Seine Arme umfingen sie und nahmen sie zwischen ihm und dem Felsen gefangen. Er war so viel größer und stärker als sie, und als er aufstöhnte, bekam sie Angst vor der plötzlichen
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