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Leidenschaft der Wüste: Sie suchte seinen Schutz - und fand die Liebe (German Edition)

Leidenschaft der Wüste: Sie suchte seinen Schutz - und fand die Liebe (German Edition)

Titel: Leidenschaft der Wüste: Sie suchte seinen Schutz - und fand die Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bonnie Vanak
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länger unter diesen Frauen ausgehalten.«
    Kenneth wischte ihr eine Träne ab, die glitzernd an seinem Finger haftete, und sah Badra mit einem sanften Lächeln an. »Sie sind schlecht erzogen, trotz ihrer Titel, und schnell mit ihrem Urteil über alles, was sie nicht verstehen. Sie putzen sich heraus und schmücken sich wie bunte Vögel, aber ihr Verstand ist so grau und leer wie ein uraltes Grab.« Er verstummte kurz, überlegte und runzelte die Stirn. »Nein, im Grunde ist das eine Beleidigung der Toten.«
    Sie musste unweigerlich lachen.
    »Sie sind dir weit unterlegen, Badra«, sagte er, »eitle Klatschbasen, die nie danach strebten, ihren Geist zu bilden, wie du es getan hast. Denk einfach nicht mehr an sie.«
    Ein unsicheres Lächeln umspielte ihre Lippen. »Du bist immer noch der Khepri, den ich kannte. Du eilst zu meiner Rettung herbei, nur dass du mich diesmal nicht vor feindlichen Kriegern, sondern vor einer Horde feiner Damen gerettet hast.«
    »Mit Zungen, die schärfer sind als die Krummsäbel der Krieger«, bemerkte er, und sie drückte ihm lachend die Hand.
    »Ich vermisse dich – ehrlich!«
    Sofort verkrampfte er sich und wich zurück. »Ich muss gehen.«
    Seine Augen blickten so eisig wie die frostige Abendluft. Badra spürte einen brennenden Schmerz in ihrem Innern. Es war so schwierig, nur ein Stück von dem zurückzugewinnen, was sie einst hatten. Aber sie konnte ihn nicht gehen lassen, ohne zumindest zu versuchen, die Kluft zwischen ihnen zu überbrücken.
    Ihr warmer Atem wurde in der Kälte zu Nebel, als sie ausatmete und nach Worten rang. Es hatte eine Zeit gegeben, da hatte sie ihm alles sagen können – mit Ausnahme dessen, was sie unter Fareeq erlitten hatte. Alles, bis auf ihre tiefe Scham.
    »Kenneth, ich weiß, dass es für dich genauso schwierig sein muss wie für mich. Ich hatte gehofft – vielleicht könnten wir den Bruch zwischen uns wieder kitten. Wir könnten doch wenigstens Freunde sein.«
    Er sah sie ungerührt an. »Warum?«
    Badra schluckte. »Ich … ich wollte dir nicht weh tun. Wirklich, das wollte ich nicht! Und ich glaube, du kannst Rashid nicht leiden, weil er mein Falkenwächter wurde, als du aus Ägypten fortgingst.«
    Sein Gesicht verriet durch nichts, was in ihm vorgehen mochte. Wie ein Khamsin-Krieger verbarg er seine Gefühle.
    »Ich wünschte, du und Rashid könntet eure Differenzen beilegen. Es schmerzt mein leb , mein Herz. Er ist mein Freund.«
    »Ein Freund und sonst nichts?«
    Auf ihr gleichgültiges Achselzucken hin sah er sie prüfend an. »Werde nicht zu vertraut mit Rashid, Badra! Das könnte … Schwierigkeiten geben.«
    Schwierigkeiten? »Ist das eine Warnung?«
    »Betrachte es als gutgemeinten Rat.«
    Seine kryptischen Worte verwirrten sie, aber sie nickte. »Ich würde gern einmal sehen, wie du jetzt lebst, Kenneth. Ja, es interessiert mich sogar sehr. Darf ich dich besuchen kommen?« Sie zögerte, ehe sie hinzufügte: »Ich werde Rashid mitbringen. Er muss sich noch bei dir für seine Grobheit entschuldigen.«
    Er wandte das Gesicht zur Seite, und dem Zucken in seiner Wange sah sie an, dass er mit seinen Gefühlen rang. »Ja, natürlich. Komm morgen zum Tee. In England wird der Tee um vier Uhr serviert.«
    Aus seinem Tonfall ließ sich nicht schließen, ob es ihm recht war oder nicht. Der kühle höfliche Engländer überdeckte den heißblütigen Krieger in ihm. Badra seufzte. Dann erinnerte sie sich an westliche Höflichkeit und reichte ihm die Hand.
    »Danke. Ich möchte keine Spannungen zwischen uns. Freunde?«, fragte sie leise.
    Kenneth sah lächelnd auf ihre Hand. Dann nahm er sie ganz langsam und umfasste sie, während seine Augen keine Sekunde von ihrem Gesicht wichen. Sie starrte ihn an. Plötzlich zog er – blitzschnell, so schnell wie eine zuschlagende Schlange – an ihr und riss sie zu sich. Seine Arme legten sich wie eiserne Zwingen um sie. Sie stieß einen stummen Schrei aus und bekam Angst, weil sie sich fühlte, als wäre sie von der riesigen Anaconda umklammert, von der sie in einem der Bücher in Lord Smithfields Bibliothek gelesen hatte.
    Er sah sie mit einem gefährlichen Lächeln an, und Badra war nicht wohl dabei, wie sein fester männlicher Körper sich an ihren presste. Sie hatte vergessen, wie stark er war. Sie hatte auch vergessen, wie hartnäckig er sein konnte, wenn er etwas wollte. Ja, sie hatte eine Menge vergessen.
    Er neigte den Kopf zu ihr, und sie schien innerlich zu schmelzen. Einerseits hatte sie Angst,

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