Leidenschaft der Wüste: Sie suchte seinen Schutz - und fand die Liebe (German Edition)
gut, Khepri. Dann bring es mir bei!«
»Hier ist ein Mann am verletzlichsten.«
Sie stand ihm in einer weichen weiten Hose und ihrer kurzen roten Jacke mit den langen Ärmeln gegenüber. Kenneth nahm ihre Hand und führte sie zwischen seine Beine.
»Mit einem Tritt hierher fügst du einem Mann beachtliche Schmerzen zu – und beachtlichen Schaden.«
Ihre Hand auf seinen Genitalien erregte ihn weit mehr, als seine nüchternen Worte erahnen ließen. Seine Hände lagen auf ihren und diese wiederum umfingen seine Weichteile.
Er ließ sie die Hand wieder wegziehen und musterte Badra prüfend. »Am besten wäre ein Tritt mit dem Knie, aber du bist ziemlich klein.«
»Ich bin nicht klein!«
»Schon gut, mir gefällt das«, sagte er grinsend. »Aber nimm lieber das ganze Bein.«
Ein wenig beleidigt zielte sie. Als ihr Bein nach vorn schwang, wich er zur Seite aus. »Noch mal!«, forderte er sie auf.
Sie wiederholte den Tritt mehrere Male, doch er wich immer wieder in unterschiedliche Richtungen aus. Badra wurde zusehends frustrierter.
»Zu langsam. Noch mal! Tritt kräftiger zu!«
Schweiß lief ihr über die Schläfen, als sie ihn berechnend ansah. Er war viel größer, muskulös und schnell. Sie kam sich vor wie ein Vogel, der versuchte, einen Elefanten zu treten.
Ein hübscher Vogel … musste auf den Überraschungsangriff setzen. Sie schwang keck die Hüften und lächelte ihm verführerisch zu. Dann legte sie beide Hände an seine Brust und benetzte sich die Lippen. Im selben Moment trat sie mit aller Kraft nach oben.
Er fing ihr Bein ab, doch es war knapp.
Kenneth lächelte – diesmal anerkennend. »Sehr gut! Schlag zu, wenn er am wenigsten damit rechnet.«
Bei seinem Lob errötete sie vor Freude und strahlte ihn an.
Er zeigte ihr noch ein paar andere Tricks und alle Körperstellen, die besonders empfindlich waren und sich entsprechend am besten für einen Angriff eigneten, der den Gegner für einige Zeit außer Gefecht setzen sollte. Ganz sanft drückte er mit dem Daumen auf die kleine Vertiefung an ihrem Hals. »Wenn du mit dem Handballen kurz und kräftig hierherschlägst, bekommt er keine Luft mehr. Mit einem solchen Hieb kann man einen Mann töten«, erklärte er.
Sie erschauderte angesichts dessen, was ausgebildete Krieger alles wussten. Aber es stärkte auch ihr Selbstvertrauen, genau wie Kenneth gesagt hatte.
Dann machten sie eine Pause, um etwas zu essen, und tranken große Gläser kalten gezuckerten Tees. Badra beobachtete Kenneths Hals, an dem der Adamsapfel beim Schlucken auf und ab hüpfte. »Du bringst mir diese Sachen nicht nur bei, damit ich mich gegen einen beliebigen Angreifer wehren kann. Du bereitest meine Flucht vor, stimmt’s?«
»Ja«, antwortete er ruhig. »Wenn wir dich hier herausbringen, Badra, und ich sollte nicht in der Nähe sein, um dich zu beschützen, will ich, dass du dir deinen Weg in die Freiheit selbst erkämpfen kannst. Mach alles, was nötig ist, um zu fliehen!«
Sie stellte ihr Glas ab. Seine Entschlossenheit war ihr unheimlich. »Was meinst du mit ›wenn du nicht in meiner Nähe sein solltest‹?«
»Ich könnte tot sein oder zumindest außerstande, dir zu helfen«, sagte er schlicht.
Er sprach es so ruhig aus, dass Badra voller Entsetzen die Augen weit aufriss und kaum noch Luft bekam. »Khepri, du könntest nicht …«
»Doch, ich könnte. Ich sagte dir doch, dass ich nie wieder zulassen werde, dass ein Mann dir weh tut, solange noch Blut in meinen Adern fließt. Aber …«
Ihr Mund wurde unangenehm trocken, und sie nippte an ihrem Tee. »Du bist nicht mehr mein Falkenwächter. Warum riskierst du trotzdem dein Leben für mich, Khepri?«
Er sah ihr in die Augen. »Weil mich etwas weit Mächtigeres als ein Eid an dich bindet. Ich liebe dich, Badra. Und ich würde für dich sterben.«
Mit zitternder Hand stellte sie ihr Glas ab. Seine Liebeserklärung war von einer beeindruckenden Ehrlichkeit und zugleich eine weitere Demonstration dessen, was sie an Kenneth bewunderte: seine Bereitschaft, sein Leben für ihre Freiheit zu opfern, und seine unerschütterliche Entschlossenheit. Hier vor ihr saß ein Mann, der eine Frau beschützen wollte, und das nicht wegen eines Eides, den er einst geleistet hatte, sondern aus Liebe.
Kenneth nahm noch ein Stück Orange, aß es und wischte sich dann den Mund mit einem der feuchten Tücher, die zu jedem Mahl gereicht wurden. Dann stand er auf. Sein sanfter Ausdruck war der versteinerten Miene des Kriegers gewichen,
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