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Leidenschaft des Augenblicks

Titel: Leidenschaft des Augenblicks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jayne Ann Krentz
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beeilen. Es wird einige Zeit dauern, zu der Insel hinzukommen und vorher ein Boot zu mieten. Kennen Sie sich mit Booten aus?«
    »Nein, verdammt.« Alex fuhr herum. In seinen Augen stand schiere Verzweiflung. »Wir müssen jemand finden, der weiß, wie man ein Boot steuert. Jemand, der seinen Mund halten kann.«
    Jessie überlegte einen Moment lang. »Mein Cousin David hat ein paar Monate auf einem Fischerboot in Alaska gearbeitet. Er kennt sich bestimmt damit aus.«
    »Meinen Sie, daß er uns helfen wird?«
    »Ich denke schon. Ich rufe ihn gleich an.« Jessie griff nach dem Telephon.
    »Sobald Sie mit ihm gesprochen haben, sollten Sie Hatch benachrichtigen«, sagte Alex.
    Jessie zuckte zusammen. »Er wird in die Luft gehen, wenn er erfährt, was wir Vorhaben.«
    Sie hatte recht, Hatch tobte.
    »Ich weiß beim besten Willen nicht, warum ich mich da von euch dreien habe reinziehen lassen. Ich muß vollkommen verrückt sein.« Hatch stand am Bug des kleinen Motorboots, während David vorsichtig auf die Boje zusteuerte, die die Einfahrt zu der kleinen Bucht markierte. Die dichtbewaldete Insel hob sich als riesiger schwarzer Fleck vor dem sternenklaren Nachthimmel ab.
    Es war fast Mitternacht, und der Mond warf sein Licht auf die ruhige See. Als sie in die Nähe der Insel gekommen waren, hatte David Scheinwerfer und Positionslichter ausgeschaltet, den Motor gedrosselt und die Lichter des Hauses als Anhaltspunkt benutzt. Die Boje schwamm genau an der Stelle, die Susan Attwood ihnen genannte hatte. Vom Ufer aus waren es sicher gute zwanzig Minuten Fußmarsch bis zum Haus. Vielleicht sogar mehr, wenn man die Unwegsamkeit des Geländes berücksichtigte.
    Hatch fühlte sich unbehaglich. Seit Jessie ihn am Morgen angerufen hatte, bedrückte ihn eine böse Vorahnung. Aber daran glaubte er nicht. Es war nur schlicht und einfach sein gesunder Menschenverstand, der ihn vor diesem Unternehmen warnte.
    »Wir konnten die Polizei nicht einschalten«, sagte Alex, der neben Jessie hinten im Boot saß. »Ich habe es Susan versprochen.«
    »Er hat recht, Hatch. Sie scheint zu glauben, daß sie in noch größerer Gefahr schweben würde, wenn wir die Behörden benachrichtigt hätten«, bestätigte Jessie. »Sie will einfach nur von der Insel weg.«
    »Was soll denn schon groß schiefgehen?« meinte David beschwichtigend. Seine Aufmerksamkeit war auf die Einfahrt zu der Bucht gerichtet. »Wir fahren hin, holen sie ab und fahren wieder zurück. Das reinste Kinderspiel.«
    Hatch hörte die leise Erregung in Davids Stimme und stöhnte. »Habt ihr drei denn noch nie davon gehört, daß alles, was schiefgehen kann, auch schiefgehen wird?«
    »Komm schon, Hatch«, sagte Jessie zuversichtlich. »Sei kein Spielverderber. David hat recht. Wir fahren einfach in die Bucht rein und wieder raus. Kein Problem.«
    »Ich werde euch zu gegebener Zeit daran erinnern.« Hatch schaute sie an. Auf seinen Rat waren sie alle vier dunkel gekleidet, was Jessie einfach unverschämt gut stand. In ihrem engen schwarzen Pullover und den schwarzen Jeans sah sie verdammt sexy aus. Er verspürte den dringenden Wunsch, sie irgendwo anders zu wissen. Irgendwo, wo sie sich in Sicherheit befände.
    »Fertig?« fragte David.
    »Nein.« Hatch kniff die Augen zusammen und starrte in die
    Dunkelheit. Wenn er doch nur irgend etwas sehen könnte. Das Gefühl, daß etwas nicht stimmte, war dringlicher denn je. »Nicht hier. Hier kann man uns zu leicht entdecken. Fahren wir ein Stückchen weiter die Küste runter.«
    »Aber es ist hier«, sagte David. »Das ist die Stelle. Ich bin mir ganz sicher.«
    Hatch nickte. »Ich weiß. Aber legen wir trotzdem irgendwo anders an. Wir können dann zu Fuß zur Bucht zurückgehen und nachsehen, ob sie an der vereinbarten Stelle wartet.«
    Alex stand auf. »Wir verschwenden doch nur kostbare Zeit. Susan hat bestimmt Angst und friert. Wir müssen sie hier rausholen.«
    »Wenn sie da ist«, erwiderte Hatch ungeduldig, »dann werden wir sie finden. Setzen Sie sich wieder hin, Robin. Fahren wir, David.«
    David zuckte mit den Schultern und gab wieder etwas mehr Gas. Das Boot tuckerte leise durch das schwarze Wasser. Ein paar Minuten später waren sie außer Sichtweite der Bucht.
    »Wie war's hier?« fragte David und deutete auf eine kleine, in der Dunkelheit kaum zu erkennende Einbuchtung in der Küste. »Wir können das Boot dort an den Felsen festmachen und zur Bucht zurücklaufen.«
    Hatch musterte die natürliche Mole. »Okay. Versuchen

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