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Leidenschaft des Augenblicks

Titel: Leidenschaft des Augenblicks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jayne Ann Krentz
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Kühlschranktür.
    »Fang jetzt bitte nicht an, Vergleiche zwischen meinem Job und deinem anzustellen.« Hatch beäugte den Frischkäse. »Was tust du da?«
    »Ich mache einen kleinen Mitternachtssnack. Wenn ich schon einmal wach bin, kann ich auch etwas essen. Möchtest du auch ein Brötchen mit Frischkäse?« Mit einer Tüte in der Hand ging sie zum Toaster.
    »Okay.«
    Jessie lächelte milde und legte zwei Brötchen auf den Toasteraufsatz. »Wärst du jetzt vielleicht so freundlich, mir zu erklären, welche Arbeit so fürchterlich wichtig ist, daß du dich dafür mitten in der Nacht aus dem Bett stiehlst?«
    »Zuerst will ich wissen, ob du wütend auf mich bist.«
    Sie sah ihn unschuldig an. »Ich bin überhaupt nicht wütend.«
    Ihre Antwort überzeugte ihn nicht. Trotzdem sagte er: »Okay. Ich hatte da eine Idee, wie wir das Angebot von Yorland and Young unterbieten könnten und dabei noch einen satten Gewinn machen. Dein Vater legt verdammt großen Wert darauf, und ich dachte mir, ich tippe schnell ein paar Zahlen ein und überprüfe, ob meine Idee machbar ist.«
    »Dad will diesen Auftrag unbedingt, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Es ist so etwas wie ein persönlicher Rachefeldzug, weißt du das?«
    »Nein, das wußte ich nicht«, sagte Hatch und wirkte auf einmal sehr interessiert. »Aber ich hatte mir schon fast so etwas gedacht. Dieses Projekt ist an sich nämlich viel zu unbedeutend, als daß wir so ein Trara darum machen müßten.«
    Jessie sah nach den Brötchen, die fertig waren. »Yorland and Young hat Benedict Fasteners vor einigen Jahren böse über den Tisch gezogen und Dad einen Auftrag weggeschnappt, den er so gut wie sicher in der Tasche hatte. Und jetzt will er sich dafür rächen. Das ist alles.«
    Hatch nickte nachdenklich. »Das kann ich gut verstehen.«
    »Hätte ich mir direkt denken können.« Jessie legte die heißen Brötchen auf einen Teller und trug ihn zur Theke hinüber. Dann setzte sie sich gegenüber von Hatch hin. »Ich werde mich bemühen, keinen Frischkäse auf deine wichtigen Unterlagen zu bringen.«
    »Das wäre nett.« Hatch beobachtete sie, wie sie reichlich Frischkäse auf ein Brötchen strich.
    »Also, wie kommt es, daß du so ein Fachmann in Sachen Rache geworden bist? Woher weißt du, wie Dad sich in dieser Angelegenheit fühlt?«
    »Das ist unwichtig«, antwortete Hatch leise. »Der Vorfall liegt schon sehr lange zurück.«
    »Ach ja?« Sie schaute ihn interessiert an. »Welche Firma hast du denn an den Rand des Ruins oder gar in den Bankrott getrieben?«
    »Ein Unternehmen namens Patterson-Finley. Eine Elektronik-Firma.«
    Jessie starrte ihn an und erinnerte sich daran, daß ihr Vater am Tag von Elizabeths Wissenschaftswettbewerb etwas über Hatch und eine Firmenübernahme erwähnt hatte. »Diese Firmenübernahme war ein persönlicher Rachefeldzug deinerseits? Was hattest du gegen Patterson-Finley? Was hatte dir diese Firma getan?«
    Hatch sah ihr in die Augen. »Ich weiß nicht, ob jetzt der richtige Zeitpunkt ist, darüber zu sprechen.«
    »Ich wüßte keinen geeigneteren. Los, erzähl mir die ganze Geschichte, und zwar jetzt gleich.«
    Hatch stützte die Ellbogen auf die Theke. »Du bist ganz schön hartnäckig. Wenn ich gewußt hätte, was ich mir da für eine dickköpfige Ehefrau einhandle...«
    Sie kicherte. »Besser, du gewöhnst dich gleich daran. Also, was war mit Patterson-Finley?«
    Hatch schwieg eine Weile. Dann zuckte er die Schultern. »Der Mann, zu dem meine Frau unterwegs war, als sie getötet wurde...«
    »Ja?«
    »Er hieß Roy Patterson.«
    Jessie hätte sich fast verschluckt. »Derselbe Patterson wie der von der Firma Patterson-Finley?«
    »Genau. Wenn deine Frage damit beantwortet ist, tippe ich noch schnell diese Zahlen ein und komme dann ins Bett.«
    Jessie sah zu, wie er sich wieder dem Taschenrechner zuwandte. »War es das wert?« fragte sie.
    »Patterson-Finley kaputtzumachen? Ja.« Er blickte nicht einmal auf.
    »Er war dein bester Freund, nicht wahr?« flüsterte sie. »Und er wollte dir deine Frau wegnehmen. Du mußt sie sehr geliebt haben, um eine solche Rache zu üben.«
    »Was immer ich einmal für sie empfunden haben mochte, starb an dem Tag, an dem ich den Brief fand, in dem sie mich einen Verlierer nannte und sagte, sie könne nur an der Seite eines Siegers leben.«
    Jessie dachte darüber nach. »Kein Mensch sinnt derart auf Rache, wenn es nicht um etwas geht, was ihn zutiefst verletzt hat.«
    »Du kannst das nicht beurteilen, Jessie. Rache

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