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Leidenschaft des Augenblicks

Titel: Leidenschaft des Augenblicks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jayne Ann Krentz
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richtige für ihn wäre.«
    »Auch Vincent hat versucht, ihn dazu zu überreden.«
    »Wir wissen doch alle, daß Dad sich verzweifelt einen Sohn gewünscht hat und daß er eine Weile versuchte, David in diese Rolle hineinzudrängen. Aber ich habe von Anfang an gemerkt, daß das niemals gutgehen würde, und habe ihm gesagt, er solle nicht mit Gewalt versuchen, David in etwas hineinzupressen, was ihm überhaupt nicht liegt.«
    »David war dir wirklich dankbar, daß du ihn dabei unterstützt hast. Er hat sehr großen Respekt vor Vincent, und ich bin überzeugt, daß er bei Benedict Fasteners angefangen hätte, wenn du nicht gewesen wärst.«
    »Hey, ihn aus Dads Fängen zu befreien, war das mindeste, was ich tun konnte.«
    »Du bist wirklich so etwas wie die gute Fee des Benedict-
    Clans, Jessie. Wenn irgendein Familienmitglied etwas von Vincent will, spielst du sofort die Vermittlerrolle.«
    Jessie hörte auf zu lächeln und sah ihre Tante nachdenklich an. »Du weißt genausogut wie ich, daß David in der Geschäftswelt nicht glücklich geworden wäre. Und ganz besonders schlimm wäre es gewesen, wenn er für meinen Vater hätte arbeiten müssen. David hat sich lange genug bemüht, Dad alles recht zu machen, und hatte doch das Gefühl, daß es ihm nie wirklich gelungen ist. Er verdient es, daß man ihm die Möglichkeit gibt, seine eigenen Ziele zu verfolgen.«
    »Die Zeit wird zeigen, ob du recht hast. Warten wir's ab.«
    Am folgenden Abend klingelte es um halb acht Uhr bei Jessie. Sie war gerade dabei, ein ganzes Pfund Käseravioli in einen Topf kochendes Wasser zu schütten, hielt aber inne und trocknete sich seufzend die Hände an einem Geschirrtuch ab. Darm ging sie zur Sprechanlage. »Hallo?«
    »Ich bin's«, ertönte Hatchs Stimme aus dem Lautsprecher. Er klang todmüde.
    Jessie erstarrte. »Was willst du?«
    »Laß mich rein, dann sage ich's dir.«
    Sie runzelte die Stirn. »Hatch, hast du getrunken?«
    »Nein. Ich habe gearbeitet.«
    »Hätte ich mir denken können. Was machst du hier?«
    »Ich komme gerade aus dem Büro. Und habe noch nichts zu Abend gegessen. Wie steht's bei dir?«
    »Ich wollte mir gerade was kochen.«
    »Wunderbar«, sagte Hatch. »Ich leiste dir Gesellschaft.«
    Jessie fiel beim besten Willen keine plausible Ausrede ein, warum sie ihn nicht hätte einlassen sollen. Dann wieder sagte sie sich, daß sie nur einfach nicht hart genug wäre. Hatch klang so erschöpft, und sie sah kommen, daß ihr weibliches Mitgefühl den Sieg über ihren Verstand davon tragen würde, obwohl sie versuchte, dieses Gefühl zu unterdrücken. Das letzte, was sie jetzt brauchte, war, Mitgefühl für einen so eiskalten Geschäftsmann wie Hatch zu entwickeln.
    Noch während sie auf den Türöffner drückte, überlegte sie, ob sie damit nicht einen gewaltigen Fehler beginge.
    Keine fünf Minuten später hörte sie Hatchs Schritt auf dem Gang. Es klingelte an der Wohnungstür. Widerstrebend, mit sehr gemischten Gefühlen, machte sie ihm auf.
    Draußen auf dem Flur stand Hatch lässig gegen die Wand gelehnt. Das teure Jackett hatte er über die Schulter gehängt, und er wirkte abgespannt. Sein dunkles Haar sah aus, als wäre er mit den Fingern hindurchgefahren, und die gediegen grau-braun gestreifte Krawatte war von ungeduldiger Hand gelockert worden. Mit leuchtenden Augen sah er sie an.
    »Mal ganz im Ernst, Hatch«, sagte Jessie und blieb wachsam in der Tür stehen. »Was willst du?«
    »Ganz im Emst, Jessie«, konterte er, ohne sich zu bewegen, »ich bin hier, um herauszufinden, was ich tun muß, damit du mir Blumen schenkst.«
    Sie blinzelte überrascht und suchte nach einer Möglichkeit, ihre Verwirrung zu verbergen. »Nun, du könntest damit anfangen, dich nützlich zu machen und etwas für Valentine Consultations zu tun.«
    »Ja, und was?«
    »Sag mir, wie man am besten Informationen über eine Sekte einholt. Ich habe die letzten anderthalb Tage wie eine Wilde in allen möglichen Zeitungen und Zeitschriften herumgelesen, aber ich finde einfach keinen Ansatzpunkt.«
    »Zum Teufel. Bist du immer noch an der dummen Attwood-Sache? Ich hatte es ja befürchtet.«
    »Wenn das alles ist, was du dazu zu sagen hast, dann gute Nacht.« Sie schickte sich an, ihm die Tür vor der Nase zuzumachen.
    »Fang mit dem Geld an«, sagte Hatch müde.
    »Was?«
    »Fang mit dem Geld an. Es kostet eine Menge Geld, eine Sekte aufzuziehen, das ist genauso wie bei jedem anderen Unternehmen auch. Finde heraus, wo das Geld herkommt, wie es in

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