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Leidenschaft des Augenblicks

Titel: Leidenschaft des Augenblicks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jayne Ann Krentz
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hoffnungslos altmodisch. Und er will ja auch um jeden Preis, daß die Firma in der Familie bleibt.«
    »Findest du das denn verkehrt?«
    »Ich habe nichts dagegen. Ich wünschte nur, Dad hätte sich nicht in den Kopf gesetzt, sie mir zu hinterlassen. Mir wäre viel lieber, er würde sie meinem Cousin David, Elizabeth und mir gemeinsam überschreiben, wenn er sich zur Ruhe setzt. So daß jeder von uns ein Drittel besitzt. Aber davon will Dad absolut nichts hören.«
    Hatchs Augen wurden schmal. »Du hast versucht ihn zu überreden, Benedict Fasteners zwischen euch dreien aufzuteilen?«
    »Ja. Und nicht nur einmal. Aber es ist sinnlos. Er meint, das würde das Ende der Firma bedeuten.«
    »Und damit könnte er durchaus recht haben«, sagte Hatch langsam. »Keiner von euch dreien hat auch nur die blasseste Ahnung, wie man so ein Unternehmen führt. Und das würde bedeuten, daß ihr jemanden einstellen müßtet, der dann die ganze Macht in Händen hätte. Und das könnte sehr gut der Anfang vom Ende sein.«
    »Ich weiß auch, daß keiner von uns Benedict Fasteners leiten kann«, schnappte Jessie. »Aber warum will er die Firma denn dann unbedingt mir hinterlassen?«
    »Weil du das tun wirst, was für die Firma und die Familie das beste ist«, murmelte Hatch. »Und du bräuchtest keinen Fremden einzustellen. Ich würde das Unternehmen für dich leiten.«
    »Du willst es doch nicht nur leiten, Hatch. Du willst doch auch einen Teil davon besitzen, oder etwa nicht?«
    »Du hast recht. Aber im Gegenzug wäre ich bereit, mich von dir adoptieren zu lassen.«
    »Adoptieren?« Jessie legte mit einer energischen Bewegung die Gabel auf den Tisch. »Dich adoptieren?«
    »Im übertragenen Sinne. Ich meine, daß ich durch dich in den Familienclan aufgenommen werde.« Hatch trank noch einen Schluck Wein. Seine langen, eleganten Hände glitten über den schlanken Stiel des Glases, als er es auf den Tisch zurückstellte. »Du brauchst keine Angst zu haben, daß sich etwas ändert, wenn dein Vater mir erlaubt, mich in Benedict Fasteners einzukaufen. Ich werde mich immer um dich und um die Firma kümmern, Jessie. Du hast mein Wort darauf.«
    Jessie starrte ihn an, konnte den Blick nicht von seinen topasfarbenen Augen losreißen. Fast fühlte sie seine Hand über ihren Rücken gleiten. Sie begann zu zittern und überlegte, ob Mrs. Valentine vielleicht tatsächlich recht hatte, wenn sie behauptete, sie, Jessie, besitze eine besonders ausgeprägte intuitive Begabung. Sie konnte die erotische Spannung zwischen sich und Hatch fast körperlich spüren.
    Ein schrilles Läuten riß sie aus ihrer Verzauberung. Jessie sprang auf und stieß mit dem Ellbogen an die Gabel, die klappernd zu Boden fiel.
    »Da. Siehst du, was du getan hast?« Jessie bedachte Hatch mit einem finsteren Blick, während sie zur Sprechanlage ging.
    Hatch ignorierte die abgestürzte Gabel.
    »Wer ist da?« fragte Jessie in das Mikrophon.
    »Jessie, ich bin's, David. Ich habe tolle Neuigkeiten.«
    Jessie lächelte. »Ich glaube, ich weiß schon, was es ist. Aber komm doch rauf und erzähl es mir noch mal.« Sie drückte den Knopf, der ihm die Haustüre öffnete, und drehte sich dann zu Hatch um. »Es ist mein Cousin, David. Tante Glenna hat mir schon erzählt, daß er einen Studienplatz an der Universität von Parkington bekommen hat.«
    Hatch hob die Augenbrauen. »Ah, ja. David, unser kleiner Haus- und Hofphilosoph.«
    Jessie ging wütend auf Hatch zu. »Wage ja nicht, ihn so zu nennen! Dad hat diese bösartige Bezeichnung erfunden, und ich werde nicht zulassen, daß du...«
    »Immer mit der Ruhe, Jessie. Ich hab's ja nicht so gemeint.«
    »Es macht mich krank, wenn ihr rücksichtslosen Geschäftsleute alle anderen, und allen voran Akademiker, derart herablassend behandelt. Als wenn eure Tätigkeit wichtiger oder männlicher wäre als die eines Lehrers oder so. Ich schwöre dir, Hatch, wenn du David auch nur mit einem einzigen Wort beleidigst, fliegst du hier auf der Stelle raus, ganz gleich, wieviel Tips du mir für meine Arbeit geben könntest. Hast du mich verstanden?«
    »Ich habe dich verstanden. Und die Nachbarn dürften es auch gehört haben. Zu deiner Information: Ich habe absolut nichts gegen Akademiker. Ich finde es nur nicht so toll, daß David immer zu dir gerannt kommt, wenn er Geld von deinem Vater haben will. Ich wette, diese Uni kostet ein Vermögen. Und natürlich kommt er schnurstracks zur lieben Jessie. Aber da ist er ja keineswegs der einzige. Das tun

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