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Leidenschaft des Augenblicks

Titel: Leidenschaft des Augenblicks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jayne Ann Krentz
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Überraschung ihren Stift fallen. »Sie haben eine Einladung?«
    »Klar. Jeder hat eine gekriegt. Susan hat gemeint, ich solle meine behalten. Für den Fall, daß ich es mir doch noch anders überlege, wissen Sie.«
    »Ist die Einladung denn übertragbar? Kann ich sie auch benutzen?« Jessie war jetzt so aufgeregt, daß sie Mühe hatte, ihre Erregung zu verbergen.
    Nadine runzelte die Stirn. »Ich denke schon. Wenn ich mich recht erinnere, steht bloß drauf, daß sie für zwei Personen gilt. Aber es kostet Geld. Einen ganzen Haufen. Zweihundert Dollar pro Nase. Sie können das aber als Spende an die Stiftung steuerlich absetzen, denke ich.«
    »Zweihundert Dollar? Pro Nase?« Jessie war schockiert. »Das ist verdammt viel Geld für eine Besichtigungstour.«
    »Ja. Das war auch einer der Gründe, warum ich nicht hingefahren bin. Susan sagt, sie verlangen nur deshalb so viel, um Leute abzuschrecken, die bloß aus Neugierde hinkommen wollen.«
    Jessie hatte ihre Entscheidung getroffen. »Nadine, ich bin gerne bereit, Ihnen Ihre Einladung abzukaufen.« Sie öffnete ihre Handtasche und holte ihr Portemonnaie heraus. »Wieviel wollen Sie dafür?«
    Nadine überlegte einen Moment. »Weiß nicht. Vielleicht zwanzig Mäuse?«
    »Hier haben Sie fünfzig«, sagte Jessie und kam sich ungeheuer großzügig vor. Sie würde den Betrag auf die Auslagenrechnung stellen. Mit den zweihundert Dollar für die DEL-Tour würde das nicht so einfach sein. Das mußte sie vorher mit der Klientin absprechen. Aber sie war sich fast sicher, daß Mrs. Attwood dafür war, daß sie die Insel besuchte.
    Als Jessie eine Stunde später in das Büro zurückkehrte, steckte die Einladung wohlbehütet in ihrer Handtasche. Sie war außerordentlich stolz und überaus zufrieden mit sich und der Welt -bis sie Constance Benedict entdeckte, die in der Diele auf sie wartete.
    Ein Blick auf Connies Gesicht reichte, und Jessie wußte, daß Elizabeths Mutter nicht zufällig vorbeigekommen war.
    »Hallo, Connie. Was machst du denn hier?«
    »Ich arbeite zur Zeit in einem Penthouse in der Innenstadt, nicht weit von hier. Und da habe ich mir gedacht, ich schaue auf einen Sprung bei dir vorbei, bevor ich wieder zurück in die Eastside fahre.«
    »Ist irgendwas passiert?« Bei dem Gedanken, daß Elizabeth etwas zugestoßen sein könnte, wurde Jessie fast übel. »Ist Elizabeth okay?«
    »Ja. Aber um die Wahrheit zu sagen - ich bin gekommen, weil ich mit dir über sie reden wollte.« Connie klang verbittert. Sie folgte Jessie nach oben.
    »Setz dich doch.« Jessie deutete auf das Sofa.
    Constance war einige Jahre jünger als Jessies Mutter. Sie hatte Elizabeth erst mit fünfunddreißig bekommen, auf den Tag genau neun Monate nach ihrer Hochzeit mit Vincent.
    Nach der Scheidung hatte Constance zugegeben, daß ihr von Anfang an klargewesen war, daß Vincent kein idealer Gatte sein würde, doch hatte sie ihm wohl aus einer Art Torschlußpanik heraus ihr Jawort gegeben. Wenige Monate nach der Heirat hatte sie ihren Entschluß bereits bedauert.
    Immerhin hatte sie durchgehalten, bis Elizabeth fast zwei war. In der Zwischenzeit freundete sie sich eng mit Lilian Benedict an, der einzigen anderen Frau auf Gottes weiter Welt, die wußte, was es hieß, mit dem Chef von Benedict Fasteners verheiratet zu sein.
    Constance war eine auffallend gutaussehende Frau mit fast schwarzem Haar und dunklen Augen, die - genau wie Jessies Mutter - ein natürliches Talent besaß, ihre Erscheinung optimal in Szene zu setzen. Sie bevorzugte kräftige Farben und ein auffälliges Make-up, und ihre üppige Figur wirkte trotz einiger Pfunde zuviel stets schick und sinnlich. Heute trug sie ein türkisfarbenes Kostüm, dessen Rock kurz oberhalb des Knies endete.
    »Also, was ist los, Connie?« Jessie ließ sich in den Drehstuhl hinter dem Schreibtisch fallen und wartete. Sie wußte, daß Constance sie nicht lange auf die Folter spannen würde. Wie Lilian kam auch sie immer gleich zur Sache.
    »Vincent hat heute nachmittag angerufen. Er hat im Büro eine Nachricht für mich hinterlassen.«
    Jessie runzelte die Stirn. »Und?«
    »Und ich soll Elizabeth ausrichten, daß es ihm furchtbar leid täte, aber es wäre etwas Dringendes dazwischengekommen, und er könne leider nicht mit ihr zu dem Schulwettbewerb gehen.«
    Jessies schlimmste Befürchtungen hatten sich bewahrheitet. Frustriert schloß sie die Augen, und heftiger Ärger stieg in ihr auf. »Verdammt. Verdammt, verdammt, verdammt! Er weiß doch, wie

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