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Leidenschaft des Augenblicks

Titel: Leidenschaft des Augenblicks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jayne Ann Krentz
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wichtig Elizabeth dieser Wettbewerb ist. Er hat ihr versprochen, daß er mit ihr hingeht.«
    »Wir wissen doch alle, was Vincents Versprechen wert sind, Jessie. Wenn du geschäftlich mit ihm zu tun hast, dann kannst du dich hundertprozentig auf ihn verlassen. Aber wenn du zur Familie gehörst, ist das etwas anderes.«
    »Ich weiß. Aber manchmal...« Jessie schlug mit der flachen Hand auf die Schreibtischplatte. »Meistens kann ich ihn dazu bringen, sich an seine Versprechen zu halten. Ich hatte gedacht, er wüßte, wieviel diese Veranstaltung für Elizabeth bedeutet.«
    »Ich glaube, er weiß es.« Connie zuckte die Schultern. »Und ich glaube, es tut ihm aufrichtig leid, daß er nicht mit ihr hingehen kann. Aber so ist Vincent nun mal. Nichts ist so wichtig wie die Firma, Jessie. Das solltest du doch am allerbesten wissen.«
    Jessie zuckte zusammen. Connies Worte beinhalteten eine deutliche Anklage. »Du meinst, es ist alles nur mein Fehler? Deshalb bist du hier, nicht wahr? Um mir zu sagen, daß ich an der ganzen Misere schuld bin.«
    »Nun, um ehrlich zu sein, ja.« Constance seufzte. Sie sah Jessie mitfühlend an. »Ich habe dir doch schon früher gesagt, du sollst Elizabeth keine falschen Hoffnungen machen. So ist es schlimmer für sie, als wenn er gar nicht erst zugesagt hätte.«
    »Ich habe ihr doch nicht weh tun wollen.« Doch Jessie wußte, daß sie genau das getan hatte. Sie war schuld daran, daß Elizabeth jetzt zutiefst enttäuscht sein würde. »O Gott, Connie. Es tut mir so furchtbar leid.«
    »Das ist mir klar. Aber ich glaube allmählich, es wäre besser, wenn du nicht mehr versuchen würdest, Elizabeth und ihren Vater zusammenzubringen. Laß es doch einfach so, wie es ist. Sie wird es überleben. Du hast es ja auch geschafft.«
    »Aber es bedeutet ihr doch so viel, wenn er sie an ihrem Geburtstag ausführt oder sie zu einer Schulveranstaltung begleitet. Ich wollte einfach verhindern, daß sie so wie ich im Grunde ohne Vater aufwachsen muß. Für mich war er wie ein entfernter Verwandter, der ab und zu vorbeigeschaut, mir den Kopf getätschelt und gefragt hat, ob ich Geld bräuchte. Und du kannst nicht sagen, daß ich keinen Erfolg damit hatte. Immerhin hat sie ein wesentlich engeres Verhältnis zu ihm als ich in ihrem Alter.«
    »Auch das ist mir klar. Und ich bin dir wirklich dankbar dafür. Aber jetzt, wo sie allmählich ins Teenager-Alter kommt, wäre es vielleicht klüger, die beiden sich selbst zu überlassen. Teenager nehmen Enttäuschungen immer besonders schwer. Sie sind in dem Alter sehr gefühlsbetont, und sie hat wirklich damit gerechnet, daß er am Samstag mitkommt. Es wird sie furchtbar verletzen, daß es jetzt doch nicht klappt.«
    Jessie ballte ihre Hand zur Faust. »Hast du es Elizabeth schon gesagt?«
    Constance schüttelte den Kopf. »Nein. Ich werde es heute abend tun.« Ihr ebenmäßiger Mund verzog sich zu einem bitteren Strich. »Eigentlich sollte ich das ja dir überlassen.«
    Jessie biß sich auf die Lippen. »Connie, heute ist Donnerstag. Gib mir bis morgen Zeit, vielleicht schaffe ich es doch noch, ihn umzustimmen. Einverstanden?«
    »Es wird nicht funktionieren. Du schiebst das Unvermeidbare nur auf. Vincent hat gesagt, es sei geschäftlich. Hast du das verstanden?«
    »Laß mir nur ein paar Stunden Zeit.«
    Kopfschüttelnd stand Constance auf und griff nach ihrer Handtasche. »Ich nehme an, es bleibt sich relativ gleich, ob ich es Elizabeth heute abend oder morgen sage.«
    »Danke. Ich werde alles versuchen, Connie. Ich versprech's.«
    »Ich weiß, daß du das tun wirst, aber... Nun ja, wir werden sehen.« Constance blickte sich in dem schäbigen Büro von Valentine Consultations um. »Hier also spielt sich deine neue Karriere ab, hm? Wann kommst du endlich zur Vernunft und suchst dir eine richtige Arbeit, Jessie?«
    »Das hier ist eine richtige Arbeit. Warum nur glaubt mir das keiner?«
    Constance ging zur Tür. »Wahrscheinlich wegen deiner beruflichen Vergangenheit. Wie du dich vielleicht erinnerst, sorgst du doch jedes Mal dafür, daß du gefeuert wirst.«
    »Nun, diesmal habe ich nicht vor, mich feuern zu lassen. Diesmal wird es klappen. Connie?«
    »Ja?«
    »Versprichst du mir, daß du Elizabeth nichts sagst, bevor ich mit Dad geredet habe?«
    »Du verschwendest nur deine Zeit, Jessie, aber du hast mein Wort.« Constance blieb einen Moment stehen, bevor sie sich endgültig zum Gehen wandte. »Wie stehen die Dinge mit dem Thronfolger?«
    »Mach dir keine Illusionen.

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