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Leidenschaft des Augenblicks

Titel: Leidenschaft des Augenblicks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jayne Ann Krentz
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diesmal keinerlei Bedürfnis gehabt, mit ihm zu streiten. Ganz im Gegenteil - sie genoß das noch ungewohnte Gefühl der Zusammengehörigkeit. Irgendwie war es schön zu wissen, daß sie beide über ihr gemeinsam bestandenes Abenteuer nachdachten.
    Der Ausflug hatte ein neues Band zwischen ihnen geknüpft. Nun verband sie noch etwas anderes als die rein körperliche Anziehungskraft, etwas, das nicht das Geringste mit Benedict Fasteners zu tun hatte. Zum ersten Mal erwachte in ihr die vage Hoffnung, daß ihre Beziehung möglicherweise doch eine Zukunft haben könne.
    Es schien ihr in den Bereich des Möglichen gerückt, daß sie und Hatch ernsthaft miteinander kommunizieren könnten. Die Tatsache, daß Hatch heute abend offenbar über ihre Nachforschungen nachdachte, war ein gutes Zeichen. Er war also wirklich in der Lage, ehrliches Interesse für ihre Arbeit aufzubringen.
    Vielleicht war Hatch doch nicht so sehr auf seine eigene Karriere fixiert wie ihr Vater. Vielleicht mußte man ihn nur von Zeit zu Zeit von seinem Schreibtisch weglocken. Vielleicht war es doch möglich, ihn mit sanftem Druck dazu zu bringen, die schönen Seiten des Lebens zu genießen.
    Jessie wagte einen kurzen Blick auf Hatch, der gerade die Rechnung unterschrieb und seine Kreditkarte wieder einsteckte. Für seine Verhältnisse war er heute abend direkt leger gekleidet. Er trug ein sportlich wirkendes graues Tweedsakko, ein weißes Hemd und eine schwarze Hose. Statt der üblichen dezent gestreiften Krawatte hatte er eine mit Punkten gewählt. Der Mann mußte beim Packen für diesen Kurztrip alle Vorsicht außer acht gelassen haben.
    Hatch blickte auf und bemerkte, daß sie ihn ansah. Sie schenkte ihm ein warmes Lächeln und wartete darauf, daß er ihr erzählte, zu welchen Schlußfolgerungen betreffend DEL er gekommen war. Oder daß er wenigstens etwas dazu äußerte, wie nett doch der Abend gewesen sei.
    »Mist«, fluchte Hatch leise und runzelte die Stirn. »Ich frage mich, ob Gresham heute nachmittag den Portland-Bericht Vincent übergeben hat. Falls nicht, werde ich ihm nach meiner Rückkehr seinen Kopf auf einem silbernen Tablett servieren.
    Allmählich reißt mir der Geduldsfaden. Der Kerl hat schon mehr als einen wichtigen Termin versäumt, und wenn in Portland nur noch ein Fehler passiert, wird es unmöglich, den Zeitplan einzuhalten.«
    »Wow, Hatch, das ist so ungefähr das Romantischste, was ich jemals nach einem romantischen Essen zu zweit zu hören bekommen habe. Ich bin ganz weg.«
    Er sah sie einen Moment lang verständnislos an. Dann schien er ihren Kommentar endlich registriert zu haben und stand auf. »Wenn du dich nicht wohlfühlst, gehen wir besser gleich zum Gasthof zurück.«
    »Mach dir keine Sorgen. Mir geht es prächtig.« Sie verdrehte die Augen, sagte aber nichts weiter, als er sie in Richtung Ausgang dirigierte. Soviel also zu der Annahme, er hätte über ihre Arbeit oder über sie nachgedacht. Benedict Fasteners war also doch alles, was ihn beschäftigte.
    Wenige Minuten später traten sie in den Regen hinaus, der inzwischen etwas nachgelassen hatte, und schlugen schweigend den Weg zu dem kleinen Gasthof ein, in dem sie abgestiegen waren. Hatch hielt den schwarzen Regenschirm über sie beide, und Jessie blieb dicht an seiner Seite.
    Die Straße durch das Zentrum des kleinen Inseldorfes war fast verlassen. Eine einzige Laterne erhellte die Kreuzung, von der die Straße zum Hafen abging, davon abgesehen brannte kaum ein Licht. Jessie hakte sich bei Hatch unter und genoß das Gefühl, in der naßkalten Nacht einen starken Mann neben sich zu haben. Sie dachte an das Bett, das im Gasthaus auf sie wartete. Möglicherweise gab es keine gemeinsame Zukunft für sie beide, aber immerhin hatten sie eine Affäre.
    »Hatch?«
    »Ja.«
    »Darf ich dir eine sehr persönliche Frage stellen?«
    »Das hängt von der Frage ab.«
    Jessie holte tief Luft. »Sehe ich ihr sehr ähnlich?«
    »Wem?«
    »Deiner Frau.«
    Sie spürte, wie sich sein Arm verkrampfte. »Verdammt noch mal, nein.«
    »Bist du dir ganz sicher?«
    »Natürlich bin ich mir sicher. Was für eine blöde Frage. Wie kommst du bloß darauf? Wer hat dir überhaupt erzählt, daß ich verheiratet war? Dein Vater?«
    »Nein. Tut mir leid, Hatch. Ich hätte meinen Mund halten
    sollen.«
    »Du hast es aber nicht getan. Jetzt kannst du genausogut weiterreden. Also, was ist damit?«
    Jessie blickte konzentriert auf das nasse Straßenpflaster vor sich. »Ich habe mit meiner Mutter

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