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Leidenschaft des Augenblicks

Titel: Leidenschaft des Augenblicks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jayne Ann Krentz
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vor morgen früh kein Wort mehr von deinem verdammten Fall hören. Ist das klar?«
    Sie hob ihr Kinn, und ihre Augen glitzerten. Der nächste Angriff würde nicht lange auf sich warten lassen.
    »Jessie, ich schwöre bei Gott, wenn du heute abend noch einmal davon anfängst, ist mir vollkommen gleich, was die Nachbarn von uns denken«, sagte er leise.
    »Ist das eine Drohung?«
    »Es ist ein Versprechen. Mach deinen Mund zu und geh wieder ins Bett.«
    »Oder was?« Sie sah ihn erwartungsvoll an.
    »Herrgott, Mädchen, du weißt wirklich nicht, wann Schluß ist. Oder ich werde dich persönlich mit meinen eigenen Händen auf diesem Bett festhalten. Und es ist mir egal, ob du dabei das ganze Hotel zusammenbrüllst. Ich nehme an, es wird nicht lange dauern, bis der Idiot von nebenan den Manager herbeordert hat. Und dem kannst du dann die ganze Geschichte erklären.«
    Sie errötete. »Also ehrlich, Hatch...«
    »Ja, ehrlich, Jessie. Schau, daß du ins Bett kommst.«
    Sie stieg wortlos ins Bett.
    Hatch zog seine Hose aus und legte sich neben sie, ohne sie jedoch zu berühren. Er merkte sehr wohl, wie verkrampft sie neben ihm lag. Wahrscheinlich starrte sie an die Decke; genauso wie er. Einige Minuten verstrichen.
    »Hatch?«
    »Ja?«
    »Es hätte sowieso nicht funktioniert.« Das klang seltsamerweise eher traurig als wütend.
    »Dein Job als Hilfswahrsagerin oder Detektivin? Das hätte ich dir von Anfang an sagen können.«
    »Nein. Ich meine mit uns. Mit der tiefen, vertrauensvollen, langfristigen Bindung. Das wäre nie gutgegangen. Das mußt du jetzt doch selber zugeben. Wir würden uns andauernd gegenseitig an die Gurgel gehen.«
    »Es wird gutgehen«, murmelte er, war aber immer noch viel zu wütend, um sich mit ihr auf eine Diskussion darüber einzulassen, wie er sich dieses »gutgehen« genau vorstellte. In seiner momentanen Verfassung würde er wahrscheinlich eine Menge Dinge sagen, die sie nur noch mehr erzürnten. Mühsam hatte er sich wieder in den Griff bekommen, und er wollte nicht zulassen, daß sie seine Selbstbeherrschung erneut unterminierte.
    »Aber, Hatch...«
    »Schlaf jetzt, Jessie.«
    Sie seufzte ergeben, drehte ihm den Rücken zu und zog die Knie ans Kinn. Ein paar Minuten später glaubte Hatch ein verdächtiges Schniefen zu hören. Er sagte nichts. Als kurz darauf ein weiteres ähnliches Geräusch ertönte, drehte er sich auf die Seite, so daß er ihren Rücken vor sich hatte. Dann streckte er die Hand aus, zog sie zu sich her und drückte sie fest an sich.
    Zuerst leistete sie schweigend Widerstand, wurde dann aber rasch ruhig. Wenige Minuten später war er sicher, daß sie schlief.
    Hatch lag noch eine ganze Weile wach und brütete über der Tatsache, daß er bisher noch keiner Frau erlaubt hatte, ihm derart auf die Nerven zu gehen. Niemals hatte jemand seine Selbstbeherrschung so strapaziert wie Jessie. In einem Moment liebten sie sich, im nächsten hatten sie einen Streit, der laut genug war, die Nachbarn zu wecken. Mit Olivia wäre ihm so etwas nie passiert.
    Hatch grinste und zog Jessie noch dichter an sich.
    Erst als sie am folgenden Morgen aus dem winzigen Badezimmer kam, wurde Jessie sich der Konsequenzen ihrer mitternächtlichen Auseinandersetzung voll bewußt. Sie blieb mitten im Raum stehen und starrte Hatch an, der gerade seinen Gürtel zumachte.
    »O mein Gott. Wir haben ja Übernachtung mit Frühstück gebucht.« Es waren die ersten Worte, die sie seit dem Aufwachen an ihn richtete.
    Er zog eine Augenbraue hoch und überprüfte, ob er Brieftasche und Schlüsselbund eingesteckt hatte. »Na und?«
    Sie blickte ihn finster an. »Wir können unmöglich zum Frühstück runtergehen.«
    »Warum nicht? Wir haben dafür bezahlt.«
    »Hatch, es geht nicht. Dieser Mann von nebenan und seine Frau sind bestimmt im Frühstückszimmer. Und wer weiß, wer uns noch gehört hat? Ich kann ihnen nicht gegenübertreten. Nicht nach der Szene, die wir letzte Nacht aufgeführt haben.«
    »Wir?«
    »Du warst genauso beteiligt wie ich. Wage jetzt bloß nicht, dich da rauszureden, Hatch. Ich würde keinen Bissen runterbringen. Die haben uns letzte Nacht garantiert schreien gehört.«
    Er sah sie einen Moment lang schweigend an, ohne sich anmerken zu lassen, was er dachte. Dann überraschte er sie mit einem breiten Grinsen. »Also los. Laß uns möglichst schnell von hier verschwinden, bevor wir irgendwelchen Nachbarn unter die Augen kommen.«
    Ihr gemeinsames Interesse, sich umgehend vom Schauplatz des

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