Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Leidenschaft, Die Dich Verfuehrt

Leidenschaft, Die Dich Verfuehrt

Titel: Leidenschaft, Die Dich Verfuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
könntest, würdest du nicht glauben, daß sie gerade Mutter geworden ist.«
    Tristan lächelte. »Dafür sieht man dir an, daß du Vater geworden bist. Ich würde dir ja einen Drink anbieten, um mit dir auf die Geburt deiner Tochter anzustoßen, aber sicher willst du gleich wieder zurück.«
    Shay sah zum Haus, und an seinem Gesichtsausdruck erkannte Tristan, daß Emily an die Tür gekommen sein muss te. Er warf einen Blick über die Schulter, und als er ihre Silhouette in dem weichen Licht der Lampen sah, dachte er, daß nicht nur Aislinn wie ein Engel aussah.
    »Die Stimmung in der Stadt ist ein bisschen gereizt und nervös«, berichtete Shay, wobei er die Stimme senkte. »Die Rancher sind alles andere als glücklich über die Schafe, Tristan. Einige glauben, daß du ihnen in den Rücken fällst und sie verkaufen willst.«
    Tristan verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich kann ihnen nicht vorschreiben, was sie zu denken haben«, erklärte er ernst. Dann lächelte er wieder. »Wann kann ich denn eure kleine Tochter einmal sehen? Und wie soll sie eigentlich heißen?«
    »Du bist jederzeit herzlich w il lkommen, Bruderherz«, versicherte Shay, und es klang, als hätte ihn die Frage überrascht. »Und bring deine Freundin mit. Aislinn wird sich über Emilys Besuch freuen. Sie möchte die Kleine übrigens auf den Namen Mattie taufen lassen.«
    Mattie! Der Name der jungen Frau, die Tristan und Shay während eines Indianerüberfalls auf dem Oregon-Trail geboren hatte und die wenige Stunden, nachdem sie Witwe geworden war, selbst in den Rocky Mountains gestorben war. »Das ist eine gute Wahl«, murmelte Tristan und räusperte sich.
    Shay schwang sich auf sein Pferd, nickte Emily kurz zu, dann beobachtete Tristan, wie sein Bruder in der Nacht verschwand. Er hatte plötzlich Angst um ihn und hoffte, daß Shay nicht eines Tages wegen des Marshallstern s, der ihm so viel bedeutete, getötet würde.
    »Ist das Baby da?« fragte Emily, als Tristan wieder ins Haus kam.
    Er nickte. »Ein Mädchen. Es soll Mattie heißen - wie unsere Mutter.« Er ging zum Kamin, nahm aus dem Regal darüber eine Flasche und ein Glas und schenkte sich einen Schuß Whiskey ein, obwohl er nur ganz selten Alkohol trank. Aber dies war gewiß ein Grund zum Feiern. »Jetzt bin ich also Onkel!«
    Emily beobachtete, wie er einen kleinen Schluck nahm. »Du wirkst plötzlich so besorgt.«
    Tristan konnte ihr nicht sagen, daß er Angst hatte, sein Bruder könnte in dem Grabenkrieg, der ohne Zweifel wegen dieser verfluchten Schafe entbrennen würde, zwischen die Fronten geraten. Es wäre nicht fair gewesen, Emily die Verantwortung dafür aufzubürden, auch wenn sie die Schafe nach Prominence gebracht hatte. Für ihn selbst hatten diese dummen Tiere keinen großen Wert, aber offensichtlich für Emily - und diese Tatsache muss te er akzeptieren.
    Schließlich entschied er sich, ihr einen Teil der Wahrheit zu erzählen. »In der Stadt gibt es Gerede. Die Rancher wollen sich wohl zusammenschließen«, erzählte er nach einem weiteren Schluck W hiskey. »Die Jungs von der Pow der Creek Ranch sind nicht die einzigen, die etwas gegen deine Schafe haben, kleiner Trotzkopf.«
    Sie drehte sich zum Kamin um. Im Schein der zuckenden Flammen erkannte er, daß ihre Wangen vor Empörung glühten. »Was erwarten die Rancher von mir?«
    »Daß du weiterziehst.«
    Emily blickte ihm in die Augen. »Willst du das auch?«
    Er dachte über die Frage nach, obwohl er seine Entscheidung schon längst gefällt hatte. »Nein«, erwiderte er, »aber ich könnte auch sehr gut ohne Schafe leben.«
    Sie seufzte und blickte wieder in die Flammen. Ihr Haar leuchtete, und Tristan hätte Emily gerne berührt, aber er bezwang sein Verlangen. Bis Sonntag - ihrem Hochzeitstag - dauerte es nicht mehr lange. Am gleichen Abend, wenn sie seine rechtmäßige Frau war, würde er damit beginnen, sie zu verführen. Er würde ihr Zeit lassen und geduldig warten, bis sie für ihn bereit war. Das war er sich und seiner Ehre schuldig.
    »Ist es denn wahr, daß Rinder und Schafe nicht miteinander auskommen können?« fragte sie nach einer Weile. Ihre Stimme klang leise und zart, aber Tristan wusste , daß Emily eine der stärksten Persönlichkeiten war, denen er jemals begegnet war.
    »Nein.« Er seufzte resigniert. »Wenn ein Mann genügend Land besitzt, um seine Schafherde von einer Weide auf die nächste zu bringen, damit das Gras sich immer erholen und nachwachsen kann, und wenn er dafür sorgt, daß die

Weitere Kostenlose Bücher