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Leidenschaft in den Highlands

Leidenschaft in den Highlands

Titel: Leidenschaft in den Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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sollten sie aufknüpfen.«
    Ewan lächelte. Er fand dieses vorlaute Weib faszinierend. »Du bist erschöpft, Mädchen«, nahm er ihr den Wind aus den Segeln. In ihrem Zustand konnte sie niemals kämpfen, schon gar nicht gegen einen Mann wie ihn, der in seinem Leben unzählige Schlachten geschlagen hatte.
    Dennoch machte sie ihn neugierig. Er wollte nur zu gernwissen, wie sie mit dem Schwert umging. Aber dazu würde es später vielleicht noch Gelegenheit geben. Nun mussten erst einmal ihre Wunden versorgt werden.
    »Bringt sie auf ein Zimmer«, ordnete er erneut an.
    Rowan und Allistor griffen sie bei den Armen. Sie wehrte sich, musste aber schnell einsehen, dass sie zu entkräftet war, um Widerstand zu leisten.
    »Glaubt nicht, dass sich meine Leute einschüchtern lassen. Wir werden diese verfluchte Pacht nicht zahlen. Es ist unser Land! Ihr könnt noch so viele Dörfer niederbrennen, ohne auch nur Eure eigenen Fristen einzuhalten, Ihr werdet unsere Gegenwehr damit nur noch verstärken.«
    Ewan sah ihr nach. Er hatte nicht die geringste Ahnung, wovon sie sprach, aber er würde es herausfinden. Und vielleicht sogar diese kleine Wildkatze zähmen.

    Das Zimmer war klein, aber gemütlich. Über der Tür hing ein großes Bild, das eine edle Dame zeigte, die Avery freundlich anlächelte. Der Teppich fühlte sich unter ihren dünnen Schuhsohlen weich an und gab dem Zimmer eine angenehme Wärme, so als hätte bis vor kurzem jemand hier gewohnt.
    Am Fenster stand ein Bett ohne Decke und Kissen, das gewiss schon bessere Zeiten gesehen hatte. Die Männer setzten sie unsanft darauf ab, ehe sie den Raum verließen und die Tür lautstark hinter sich zuschlugen. Sie hörte das Geräusch des Schlüssels, der sich im Schloss herumdrehte.
    Sie stand auf und lief unruhig im Zimmer hin und her.Sie war MacCallens Gefangene. Als Nächstes würde er versuchen, ihren Clan zu erpressen. Entweder würde er auf seinen Forderungen beharren – und um diese durchzusetzen, hatte er nun das geeignete Druckmittel. Oder er würde gar zusätzlich ein Lösegeld fordern.
    In jedem Fall durfte er nicht erfahren, dass sie in Wahrheit nicht nur die Tochter des alten Chiefs war, sondern der Chief persönlich. Andernfalls würde dieser Bastard das Lösegeld gewiss ins Maßlose erhöhen, ihren Clan ruinieren oder sie unter Folter dazu zwingen, alles Mögliche zu unterzeichnen, nur um seine Machtansprüche durchzusetzen. Sie schüttelte sich angewidert.
    Außerdem hatte sie dem Rat zugesagt, den Tod ihres Vaters geheim zu halten, bis sie sich im neuen Amt bewiesen hatte. Das war gründlich schiefgegangen. Ein gefundenes Fressen für ihre Gegner. Kaum im Amt, hatte sie sich schon gefangen nehmen lassen und brachte ihren Clan damit in Schwierigkeiten. Ärgerlich trat sie mit dem Fuß gegen die Wand. Sie konnte erst einmal nichts tun, außer abzuwarten.
    Als sie sich gerade auf die Bettkante gesetzt hatte, drehte sich der Schlüssel erneut. Ein Mann trat herein. Ihm folgten zwei junge Mädchen. Das eine brachte ihr Bettsachen und ging wieder. Das andere blieb vor ihrem Bett stehen, seine Haare unter einer weißen Haube versteckt, die es an ihrem Kinn zusammengebunden hatte. Alles an dem Mädchen war zierlich, von der Statur bis hin zu seinen feingliedrigen Händen. Niedliche Grübchen zeichneten sich auf den rosigen Wangen ab, und die kleine Nasenspitze zeigte leicht gen Himmel. Vorsichtiglegte sie Tücher und eine Waschschüssel auf den Boden.
    »Gib acht, Cathee, sie ist eine Furie«, warnte der Mann die junge Frau und verschwand dann wieder.
    Das Mädchen kam näher. Es mochte nicht älter als 18 Lenze sein. Wahrscheinlich war sie sogar jünger.
    Sie hatte diese Frische in ihrem Gesicht, die man nur von sehr jungen Frauen kannte. Sie blieb vor dem Bett stehen und musterte Avery eingehend. Dabei presste sie ihre Lippen nachdenklich zusammen.
    »Was starrst du mich so an?«, fragte Avery, die sich unter dem Blick des Mädchens wie ein Pferd auf dem Markt fühlte. Sie spielte mit dem Gedanken, die Kleine anzugreifen und als Geisel zu nehmen, um ihre Freiheit zu erpressen. Doch sie verwarf diesen Plan schnell wieder. Sie war so erschöpft, dass sie leicht von der Wache vor der Tür überwältigt worden wäre. Außerdem wusste sie nicht, ob MacCallen das Leben der Magd überhaupt genug wert war, um Avery freizulassen. Nicht zuletzt wäre es unehrenhaft, das Mädchen zu bedrohen. Sie war deutlich schwächer als Avery, und außerdem war sie gekommen, um ihr zu

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