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Leidenschaft in Rot

Leidenschaft in Rot

Titel: Leidenschaft in Rot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John D. MacDonald
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stimmt überhaupt nicht. Sie haben mir nur ausgeholfen. Natürlich kannten sie Nancy. Sie wußten, daß sie zum Problemfall werden konnte. Es ging nur darum, sie aus einem äußerst widerlichen Umfeld herauszuholen, in das sie geraten war ...«
    »Ich berichte Ihnen nur, was Nancy erzählte. Wir alle wissen, daß sie nicht gesund ist, Mr. Abbott. Sie behauptet, die M’Gruders hätten sie, Ihnen zu Gefallen, betrunken gemacht und in eine Situation gebracht, in der unter kompromittierenden Umständen Aufnahmen von ihr gemacht wurden. Diese Aufnahmen seien an Ihren Vater geschickt worden, um sicherzustellen, daß Sie der Alleinerbe werden. Sie behauptet, Sie und Ihr Vater hätten dann versucht, sie abzuschieben, aber sie sei geflohen und hätte sich eine Weile versteckt gehalten, bis Sie sie aufspürten und nach Hope Island schickten.«
    Dana machte ihre Sache wunderbar. Ich beobachtete sein Gesicht. Er hatte eine Menge Reaktionen zur Auswahl. Er versuchte es mit amüsierter Entrüstung und wäre ums Haar damit durchgekommen. Aber nicht ganz. Man muß auf das Nicht-Ganze achten.
    »Wollen Sie mir etwa erzählen, sie könnte irgend jemanden von diesem Unsinn überzeugen?«
    »Nicht unbedingt«, sagte ich. »Aber jemand könnte es nachprüfen wollen.«
    »Aber wieso?«
    Ich nickte Dana zu. Sie nahm das Bild aus ihrer großen Handtasche. Ich zog es aus dem Umschlag, beugte mich nach vorn und reichte es Alex Abbott. Er hielt es mit bebenden Händen und starrte es an. Er schluckte krampfhaft. »Das hier war nicht ...«, sagte er leise und brach ab. »Das hier hatte sie? Meine Schwester hatte dieses Foto?«
    »Es ist nur eins von vielen. Mr. Burley bewahrt sie in seinem Safe auf.«
    »Aber wo hat sie die her? Als sie dorthin gebracht wurde, hatte sie keine Fotos.«
    »Sie wurden ihr mit der Post zugeschickt«, sagte ich. »Mr. Abbott, was wollten Sie gerade sagen? Das hier war nicht ... Das hier war nicht was?«
    Er riß die Augen auf und lächelte bekümmert. »Ich schätze, ich sollte offen mit Ihnen sein.«
    »Dafür wären wir Ihnen sehr dankbar«, sagte Dana.
    »Ich gestehe gern, daß es ein Fehler war, als ich ... ihren Besuch bei den M’Gruders arrangierte. Ich kannte sie als ein sehr lebenslustiges Paar. Ich dachte, sie würden Nancy bei Laune und von Problemen fernhalten. Ich hatte keine Ahnung, daß sie sich auf solche Sachen einließen.« Er gab mir das Bild zurück.
    »Ich hätte erwartet, daß Sie ein bißchen wütender reagieren würden«, sagte ich.
    »Um die Wahrheit zu sagen, es gab noch andere Bilder von Nancy. Sie wurden meinem Vater zugeschickt, zusammen mit einer Geldforderung. Er hatte einen sehr häßlichen Streit mit Nancy. Sie hat das Haus verlassen. Er zeigte mir die Bilder. Er war am Boden zerstört. Sein Herz war gebrochen. Er hat mich gebeten, die Bilder zu vernichten, und das habe ich sehr gerne getan. Einige Tage später, nachdem Nancy gegangen war, rief jemand meinen Vater wegen des Geldes an. Er sagte ihm, er möge sich zum Teufel scheren, und mit den Bildern könne er machen, was er wolle.«
    »Er nahm keinen Kontakt zur Polizei auf?«
    »Nein.«
    »Bedrohte ihn der Mann am Telefon in irgendeiner Weise?«
    »Nein. Dad sagte, der Mann sei ganz höflich gewesen. Er sprach anscheinend eine Art britischen Arbeiterakzent. Er sagte, er würde vielleicht später wieder zurückrufen, hat es aber meines Wissens nie getan. Auf einem der Bilder war ... nun ja, es war Vance M’Gruder mit meiner Schwester. Ich war schrecklich wütend auf ihn, das kann ich Ihnen sagen. Ich fuhr nach Carmel. Er war alleine zu Hause. Patty hatte ihn verlassen. Später erfuhr ich, daß ihre Ehe annulliert wurde. Er schien keine Schuld oder Scham oder ähnliches zu empfinden. Es war ihm einfach schrecklich gleichgültig. Er war durch nichts aus der Fassung zu bringen. Er sagte, er sei kein Kindermädchen und sei auch nie eins gewesen, egal, was für einen Eindruck ich von ihm gehabt hätte. Er wußte nicht, wo Nancy war, und es war ihm auch egal. Ich hatte eigentlich gedacht, sie wäre bei ihnen. Ich wollte wissen, wer die Bilder und diesen ... Zirkus aufgenommen hatte.«
    »Wußte er es?«
    »Er sagte, niemand auf der Party hätte sie aufgenommen. Es müsse jemand mit einem Teleobjektiv gewesen sein.«
    »Wirkte er überrascht, als er hörte, daß Aufnahmen gemacht worden waren?«
    »Nein. Ich frage mich, ob von ihm auch Geld verlangt worden war.«
    »Haben Sie ihn danach gefragt?«
    »Nein. Er war unfreundlich und

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