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Leidenschaft in Rot

Leidenschaft in Rot

Titel: Leidenschaft in Rot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John D. MacDonald
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Telefon klingelte. »Trav McGee?« fragte eine Frau. »Hier ist Joanne Barnweather. Gerade hat mich ein sehr lieber gemeinsamer Freund, Paul Diver, angerufen. Er meinte, daß Sie sich in der Stadt aufhalten. Könnten Sie zu uns herauskommen? Sind Sie frei?«
    »Darf ich eine Freundin mitbringen?«
    »Aber natürlich, mein Lieber. Glenn und ich wären entzückt. Wir haben ein paar Leute eingeladen, die unsere Hausgäste kennenlernen sollen. Wir sitzen nur ein bißchen beisammen, ganz zwanglos, trinken ein kleines Loch in die Bar und warten darauf, daß es Zeit wird, ein Steak auf den Grill zu werfen. Kommen Sie so, wie Sie sind. Wir freuen uns auf Sie.« Sie beschrieb mir den Weg.
    Dana hatte sich an mich geschmiegt und hörte zu. Als ich auflegte, warf sie mir einen Blick gespielter Bewunderung zu. »Du hast es ja faustdick hinter den Ohren, McGee.«
    »Liebling, geh und zieh dein kleines Grünes an.«
    »Sie hat gesagt, wir sollen kommen, wie wir sind.«
    »Dann knöpf dir wenigstens dein Hemd zu.«

Vierzehn
    Auf der Fahrt unter dem kalten nächtlichen Sterngefunkel hatte ich Dana instruiert, wie wir vorgehen würden. Sie sollte sich von M’Gruder fernhalten und wenn möglich seine junge schwedische Braut aushorchen. Ich wollte sehen, wie weit ich bei M’Gruder kam.
    Das Heim der Barnweathers erwies sich als eine bescheidene, kleine Viertelmillionen-Ranch mehrere hundert Meter mitten in einem steinigen Gelände. Unter dem Sternenhimmel glitzerten fünfzehn Autos, und aus dem hell angestrahlten Poolbereich drangen Musik und die Geräusche einer Fete.
    Ich spürte, daß Dana tief Atem holte und sich zusammenriß, während wir uns dem Partygeschnatter näherten. An der zum Haus zeigenden Seite des Pools waren Infrarotheizstrahler auf das breite Terrassengelände gerichtet. Ein fröhlich strahlender kleiner Kerl in roter Jacke bediente die Bar. Dort standen die Jungvermählten zusammen, die Erfolgsverwöhnten. Die straffen, mädchenhaften Mütter von Drei- und Fünf- und Siebenjährigen, ihre massigeren Ehemänner, die sich an Bourbon und Bodengeschäften gemästet hatten. Insgesamt etwa fünfunddreißig Personen, die sich zu immer neuen Gesprächsgruppen zusammenfanden. Die Kleidung war ganz unterschiedlich, von Shorts und Hosen bis zu modischen Rancherjacken bei den Männern, hellen Fransendingern mit Perlmuttknöpfen und Taschenklappen. Das geräuschvolle Geplapper hatte den südwestlichen Einschlag, der von Leuten, die aus Indiana und Pennsylvania hierherkommen, so rasch angenommen wird.
    Als wir zögerten, kam eine schlanke, hübsche Frau lächelnd und mit ausgestreckten Armen auf uns zu. »Trav? Ich bin Joanne.«
    »Und das ist Diana Hollis.« Wir hatten angenommen, daß Lysa Dean ihre rechte Hand M’Gruder gegenüber möglicherweise erwähnt haben könnte, und der Name war so außergewöhnlich, daß er sich vielleicht an ihn erinnert hätte.
    »Wir freuen uns ja so, daß Sie es einrichten konnten, meine Lieben. Kommen Sie, ich stelle Sie vor.«
    Sie dirigierte uns zuerst zu einem Drink zur Bar, dann ging es in einem Schwenk durch die Massen, wobei sie Namen, Titel und Beruf herunterratterte. Glenn war einer der massigen Typen in Fransenjacke. Ihren Hausgästen stellte Joanne uns ein wenig ausführlicher vor. M’Gruder war ein bißchen kahler, ein bißchen brauner und ein bißchen größer, als er auf den Bildern gewirkt hatte. Er verkörperte einen klassischen Männertypus. Der muskelbepackte Sportler - Muskeln über Muskeln, sogar sein Gesicht sah aus wie ein mit Walnüssen gefüllter Ledersack. Muskeln vom Polo, Muskeln vom Tennis, Muskeln vom Segeln, Muskeln vom Fechten - der Typ, der sein Leben lang jeden Morgen Handstand macht, mit Profis trainiert, wann immer es möglich ist, und den unbezähmbaren, ehrgeizigen Wunsch hat, einen bei allem, was man mit ihm zu spielen bereit ist, zu schlagen, von Squash bis Federball. Seine Persönlichkeit paßte zu seinem Körper - er vermittelte ein Gefühl distanzierter, wissender, arroganter Belustigung.
    Seine junge Braut war eine der atemberaubendsten Frauen, die ich je im Leben gesehen hatte. Man verspürte den Drang, nur mit leiser, ehrfürchtiger Stimme zu ihr zu sprechen. Bei den Schweden gibt es einige der schönsten Gattungsexemplare unserer Zeit. Diese Ulka Atlund M’Gruder war so groß, daß M’Gruder sie immer nur mit flachen Absätzen herumlaufen ließ. Sie trug ein orangefarbenes Wollkleid. Ihre Arme waren nackt. Die andren waren in Jacken, Pullover,

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