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Leidenschaft und Pfefferkuchen

Leidenschaft und Pfefferkuchen

Titel: Leidenschaft und Pfefferkuchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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Dirk zu etwa neunzig Prozent eigenständig sein wird, wenn er uns verlässt. Er wird fähig sein, einen Job auszuüben, allein zu wohnen und sich in einem vernünftigen Rahmen zu versorgen. Dadurch und aufgrund der Tatsache, dass er keine Finanzquellen hat, ist er zur Teilnahme an dem Förderprogramm berechtigt.“
    Darcy fühlte sich zu Unrecht kritisiert und entgegnete gereizt: „Aber ich komme doch für alles auf. Ich habe noch nie das Schulgeld verspätet gezahlt.“
    „He, machen Sie mich nicht zum Buhmann. Die Stiftungen, mit denen wir zusammenarbeiten, betrachten Sie nicht als primäre Einkommensquelle. Sie sind seine Schwester, kein Elternteil. Und das ist gut so. Dadurch ist Dirk unterstützungsberechtigt.“
    „Oh.“ Sie dachte über die Information nach. „Ich werde nicht gleich eine Reise nach Hawaii oder so buchen, aber wenn wir etwas finanzielle Unterstützung bekämen, wäre es eine große Hilfe.“
    Andrew nickte ernst. „Ich weiß, dass Sie sich nur mit Mühe über Wasser halten, Darcy. Geben Sie nicht auf. Ich schätze, wir werden innerhalb von sechs Monaten erreichen, dass etwa drei Viertel des Schulgelds staatlich gefördert werden.“
    „Das wäre toll“, gab sie zu. „In manchen Monaten fällt es mir sehr schwer, alle Rechnungen zu begleichen.“ Falls die Zuschüsse bewilligt wurden, konnte sie vielleicht sogar etwas Geld für Notfälle zurücklegen.
    „Wir sind nicht gerade billig“, gab Andrew zu. „Aber ich möchte gern glauben, dass wir es wert sind.“ Er beugte sich vor und stützte die Ellbogen auf den Schreibtisch. „Was bedrückt Sie sonst noch? Sie wirken heute nicht so unbeschwert wie sonst.“
    Sie zuckte mit den Schultern. „Das Leben an sich. Sie wissen ja – es gibt immer mal Problemchen.“
    „Ich bin Profi. Ich höre gern zu.“
    „Das klingt sehr verlockend, aber Sie sind Dirks Therapeut, nicht meiner.“
    „Ich möchte gern denken, dass wir Freunde sind. Reden Sie mit mir.“
    „Ich weiß nicht recht.“ Sie zögerte, murmelte dann: „Es geht um einen Mann.“
    „Aha. Eine Herzensangelegenheit. Ich hätte es wissen sollen.“
    „Ich weiß nicht, ob es als Herzensangelegenheit bezeichnet werden kann. Es ist eher eine verwirrende Konstellation zwischen zwei Personen, die Freunde sind.“
    Und Geliebte, dachte Darcy, doch das wagte sie nicht einzugestehen. „Er wohnt gleich nebenan. Wir haben ein paarmal miteinander rumgehangen.“ Kann man Sex als ’rumhängen’ bezeichnen? „Ich dachte, dass wir großartig miteinander klarkommen, aber seit letztem Montag benimmt er sich mir gegenüber irgendwie seltsam. Ich kenne mich nicht mehr aus. Er schiebt es auf einen wichtigen Fall in der Arbeit, aber ich bin nicht sicher, ob ich ihm das glauben soll.“
    „In welcher Branche ist er denn tätig?“
    „Er ist Detective. Er hat eine Weile in New York gearbeitet. Dort ist er im Dienst verletzt worden. Ich nehme an, er hat da aufgehört, um wieder gesund zu werden, und jetzt ist er eben hier. Er ist in Whitehorn aufgewachsen.“
    „Das klingt, als ob er einige Veränderungsprozesse hinter sich hat. Zuerst vom Dorf in die Großstadt, und dann zurück. Wie lange ist er schon wieder hier?“
    „Ein paar Monate. Ich glaube, ein Verdächtiger hat ihn angeschossen.“
    Andrew runzelte die Stirn. „Das muss schlimm gewesen sein. Kennen Sie die näheren Umstände?“
    „Nein. Ich weiß nur, dass er eine ganze Weile im Krankenhaus war und danach in der Reha.“ Sie dachte an die Narben an seinem Körper. „Eine Kugel hat ihn in den Oberschenkel und eine zweite in den Oberkörper getroffen. Ich weiß, dass keine lebenswichtigen Organe verletzt wurden, aber ich glaube, es war ziemlich knapp.“
    „Mit seiner eigenen Sterblichkeit konfrontiert zu werden, ist niemals leicht. Vor allem, wenn die Verletzungen so ernst waren, dass er seinen Beruf aufgeben musste.“
    Darcy dachte über die Erklärung nach. Bisher hatte sie sich keine Gedanken über die Gründe für Marks Rückkehr nach Whitehorn gemacht. „Ich weiß nicht, ob er zurückgekommen ist, weil er die Arbeit in körperlicher Hinsicht nicht mehr ausüben kann, oder ob es einen anderen Grund dafür gab.“
    „So oder so wird er sich nicht besonders wohl in seiner Haut fühlen. Männer definieren sich oft über ihre Tätigkeit. Sollte es so sein, dass Ihr Freund seinen geliebten Beruf nicht mehr ausüben kann, braucht er eine gewisse Zeit, um sich damit abzufinden. Wenn er den Dienst quittiert hat, weil er den

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