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Leidenschaft zum Dessert

Leidenschaft zum Dessert

Titel: Leidenschaft zum Dessert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Lewis
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Becher mit ihrem. „Prost.“ Sie nahm einen Schluck. „Und auf meinen zweiten Flug, obwohl ich den nur gerade eben überlebte, nicht wahr?“
    „Nun ja, Ihre Reaktion auf die Landung des Flugzeugs war schon ziemlich überraschend“, sagte er mit einem humorvollen Augenzwinkern.
    „Jedenfalls vielen Dank, dass Sie sich um mich gekümmert haben.“ Sie wurde rot, als sie sich daran erinnerte, wie sie am Ende des Flugs in Kazims Armen aufgewacht war.
    Er sah sie unverwandt an. „Es war mir ein Vergnügen.“ Bei seiner rauen Stimme und dem herausfordernden Blick gerieten Saras Gedanken ganz durcheinander und stolperten regelrecht übereinander, in ihrem Versuch, eine intelligente Antwort zu finden.
    Kazim allerdings schien nicht im Geringsten mit ihrem ereignisreichen Flug beschäftigt zu sein, sondern arbeitete sich mit bemerkenswerter Begeisterung durch sein Essen. Sara knabberte ziemlich lustlos an ihrer Fajita und nippte an ihrem Getränk, während sie Kazim fasziniert betrachtete.
    Schließlich sah er auf und tupfte sich den Mund mit der Serviette ab. „Was ist?“, fragte er mit einem Lächeln.
    „Nichts.“
    „Unsinn. Sie lächeln doch. Was ist denn so komisch?“
    „Ich habe noch nie jemanden so viel auf einmal essen sehen.“
    „Ich bin eben ein Mann mit unbändigem Appetit.“
    Das glaubte sie ihm gern. Sara erschauerte leicht.
    „Und wir haben heute kein Mittag gehabt.“
    Sie nickte. „Stimmt, Sie haben recht. Kein Mittag.“ Es war ihr gar nicht aufgefallen. Sie dachte nun mal nicht ans Essen, wenn Kazim in der Nähe war.
    „Mein Magen knurrt schon seit Stunden.“
    Er lehnte sich zurück, stützte sich mit einem muskulösen Arm auf und legte die Hand auf den Bauch – einen so festen, flachen Bauch wie der Wüstenboden. Sara wusste genau, wie fest er war, da sie vor kaum einer halben Stunde dagegengedrückt worden war.
    Ihr Blick blieb an seiner Hand hängen. Sara glaubte noch seine Finger auf ihrer Haut zu spüren und erschauerte unwillkürlich wieder.
    Das Feuer flackerte und wurde schwächer. Kazim richtete sich auf, um sich um das Feuer zu kümmern. Sara hielt den Atem an, so nahe kam er ihr dabei. Er blies in die kleinen Flammen, und sie loderten wieder auf. Dann kniete er sich neben Sara.
    „Dieses Holz brennt nicht so gut wie Kamelmist.“ Ein trockenes Lächeln umspielte seine Lippen.
    Sara lachte erleichtert, und ihre Anspannung legte sich. „Ich schätze, es ist nicht leicht, in der Wüste etwas Brennbares zu finden.“
    „Man lernt, das Beste aus dem zu machen, was einem zur Verfügung steht.“
    „Sind Sie in der Wüste aufgewachsen?“
    „Ja.“ Er sah ins Feuer. „Wir hatten ein Haus in Muscat, der Hauptstadt, aber mein Vater fuhr meistens allein dorthin, um seine Geschäfte zu tätigen.“
    „Fehlt Ihnen Ihre Heimat?“
    „Manchmal.“ Er betrachtete sie mit einem seltsamen Ausdruck im Gesicht. „Ich lebe seit vielen Jahren hier. Ich war einundzwanzig, als ich den Oman verließ, und das unter Umständen, dass ich mir wünschte, nie wieder zurückzu kehren.“ Seine Stimme war leise geworden und war nur noch gerade eben über dem Prasseln des Feuers zu hören. „Ich bin das Leben im Exil gewöhnt.“
    „Fehlt Ihnen denn Ihre Familie nicht?“
    „Meine Eltern sind tot.“ Sein Gesicht blieb ausdruckslos, und Sara erkannte die Warnung und fragte nicht weiter. Sie hatte kein Recht, ihm so private Fragen zu stellen.
    „Haben Sie Geschwister?“ Sie konnte sich nicht vorstellen, wie es war, ohne Schwestern und Brüder aufzuwachsen. Ihre Eltern hatten sich zwar viel gestritten, aber die Gesellschaft ihrer Geschwister hatte Sara über alles hinweggetröstet. Sie war die jüngste von ihnen gewesen, und sie hatten sie im Grunde aufgezogen und zu dem gemacht, was sie heute war.
    Jeder Einzelne von ihnen hatte etwas aufgegeben müssen, um die Familie unterstützen und Sara aufziehen zu können, nachdem ihr Vater gestorben war. Alle hatten geholfen, aber nur sie und ihr Bruder Derek hatten wirklich genug verdient, um etwas von den angefallenen Schulden abzustottern. Und Derek hatte schon so viel für Sara aufgegeben. Jetzt war es an ihr, ihren Teil beizutragen, und daran dachte sie besser jedes Mal, wenn sie in Versuchung geriet, sich von ihrem Chef verführen zu lassen.
    Kazim sah auf. „Ich habe zwei Brüder, doch ich kenne sie kaum.“
    Die Trauer in seiner Stimme ging ihr ans Herz. Bevor sie etwas sagen konnte, wandte er wieder das Gesicht ab, und das Feuer tauchte seine

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