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Leidenschaft zum Dessert

Leidenschaft zum Dessert

Titel: Leidenschaft zum Dessert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Lewis
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schwarzen Strähnen klebten ihm an den Schläfen. Er hob einen muskulösen Arm und wischte sich den Schweiß vom Gesicht, bevor er sich wieder dem Pferd zuwandte.
    Dann sah er Sara.
    Er lockerte die Leine, das Pferd ging langsamer und blieb schließlich stehen. Kazim hob den Arm höher, um seine Augen vor der Sonne abzuschirmen. „Sara?“
    Ihr Herz machte einen Sprung, und sie atmete schneller, als sie auf unsicheren Beinen zu ihm ging. „Ja.“
    „Was bringt Sie her?“ Er ging auf Sara zu. Das Pferd hatte allerdings andere Pläne und warf den Kopf zurück, sodass es Kazim fast die Leine aus der Hand riss.
    Kazim zog die Leine wieder fest an sich und stieß eine Reihe von Worten in einer Sprache aus, die Sara nicht erkannte. „Diese Stute hat die Dickköpfigkeit eines Ochsen und den Hochmut eines Kamels!“
    Die Stute hatte den Kopf angehoben und fixierte Kazim mit einem Blick, den man wirklich nur unverschämt nennen konnte. „Ich trainiere sie, um herauszufinden, ob sie für Züchtungszwecke geeignet ist.“
    „Aber sie scheint etwas anderes vorzuhaben.“ Sara hob eine Augenbraue. Sie war dankbar für die Ablenkung. Ein Gespräch über Pferde würde vielleicht das Eis zwischen ihnen brechen, wenn so etwas wie Eis überhaupt vorstellbar war in der sengenden Hitze der Wüste.
    „Ja. Sie möchte mich gern dazu trainieren, sie in Ruhe fressen zu lassen.“ Sein Mund verzog sich zu einem Lächeln. Die Stute nutzte die Chance, ihm den Rücken zu kehren. Kazim ließ wieder die Peitsche knallen und zwang sie, in der Koppel ihre Kreise zu drehen. Dann brachte er sie zum Stehen.
    „Es hat keinen Zweck, ein Pferd züchten zu wollen, das sich nicht sicher reiten lässt. So schön sein Körperbau auch sein mag“, fuhr er fort, hielt die Leine kurz und führte die Stute zu der Stelle, wo Sara stand.
    „Sie ist wirklich sehr schön.“
    „Ja, aber Schönheit ohne Loyalität kann Herzen brechen … und Knochen.“ Er lächelte wieder und tätschelte dem Pferd den Hals. „Sie wird sich schon meinem Willen beugen. Es ist nur eine Frage der Zeit. Ich füttere sie, kümmere mich um sie und gebe ihr Schutz vor der Sonne. Sie wird lernen, dass diese Dinge einen Preis haben, und sie wird lernen, ihn zu zahlen.“
    Sara nickte und betrachtete die schöne rotbraune Stute, die wieder und wieder den Kopf zurückwarf, weil sie offensichtlich die Einengung durch den Halfter hasste. Saras Herz zog sich zusammen vor Mitleid für das arme Geschöpf, das frei sein wollte, aber einsehen musste, dass die Tage seiner Freiheit vorbei waren. Sie wusste genau, wie es sich fühlen musste.
    In diesem Moment rührte sich das Baby in ihr, ein seltsames neues Gefühl, das sie sofort wieder daran erinnerte, weswegen sie eigentlich gekommen war. Instinktiv legte sie die Hand auf ihren Bauch, und Kazim runzelte unwillkürlich die Stirn, als er diese Bewegung sah. Sara nahm sofort die Hand wieder von ihrem Bauch und versteckte sie hinter dem Rücken, wie ein Kind, das man beim Naschen erwischt hatte.
    „Ich muss mit Ihnen reden.“ Es fiel ihr schwer, ruhig zu atmen, und in ihrem Kopf schien sich alles zu drehen.
    „Ja?“
    „Können wir … Ich weiß, dass Sie viel zu tun haben, aber können wir … könnten wir vielleicht ins Haus gehen?“ Wenn sie nicht bald aus der Hitze herauskam, würde sie noch ohnmächtig werden. Ihr Körper kribbelte überall vor unerträglicher Spannung, und ihr Herz klopfte so stark, dass es fast wehtat.
    „Natürlich.“ Kazim betrachtete sie kurz nachdenklich. „Ich bringe Leila nur kurz in ihre Koppel.“ Offenbar hatte er erkannt, dass es sich um eine ernste Angelegenheit handelte, und Kazim gehörte nicht zu den Menschen, die Zeit an unnötige Fragen verschwendeten. Sara folgte ihm schweigend, während er das Pferd zur Koppel brachte und ihm den Halfter abnahm.
    Der Schatten in der Scheune war eine große Erleichterung. Kazim hängte den Halfter und die Leine an die Wand der Sattelkammer und sah dann an sich herab auf seinen staubigen, verschwitzten Oberkörper.
    „Entschuldigen Sie mich nur für einen Moment.“ Er nahm einen Wasserschlauch auf und richtete den Strahl direkt auf sich. Ein paar Tropfen verirrten sich auch zu Sara, und die eisige Kälte des Wassers erfrischte sie.
    Das Wasser lief über seinen breiten Rücken und die muskulöse Brust, dann beugte er den Kopf vor und wusch sich das Haar. Offenbar hatte er eine Erfrischung auch bitter nötig gehabt, denn er seufzte leise, während er sich mit

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