Leidenschaftliches Wiedersehen in Sydney
Monitor an.
Entsetzt erblickte Charlotte ihre Internet-Bankkonten. Der Magen zog sich ihr schmerzhaft zusammen, als sie erkannte, was ihre Schwester getan hatte.
„Oh, Stacey …“, rief sie frustriert. „Wie konntest du mir das antun?“
6. KAPITEL
„Gut siehst du aus“, bemerkte Diane, als sie sich am nächsten Tag zufällig auf der Damentoilette begegneten. „Bist du zum Mittagessen verabredet?“
Charlotte erneuerte gerade ihren Lippenstift. „Erraten.“
„Mit dem griechischen Millionär?“, riet Diane mit einem wissenden Lächeln.
Charlotte runzelte die Stirn und sah ihre Kollegin an. „Du hast doch nicht mit ihm gesprochen, oder?“
„Nein, warum?“
„Hör zu, Diane.“ Charlotte senkte die Stimme verschwörerisch. „Weißt du noch, was ich dir letztens erzählt habe? Dass ich Mr. Latousakis schon kannte?“
„Ja, von Santorin, stimmt’s?“
„Genau. Pass auf, es ist wichtig, dass du nicht mit ihm über mich sprichst. Ich will nicht, dass er weiß, dass ich alleinerziehende Mutter bin.“
„Du glaubst, er verliert das Interesse, wenn er von deiner Tochter erfährt?“
Charlotte nickte. „Du kennst doch die Männer.“ Sie drehte sich wieder zum Spiegel und ordnete ihr Haar.
Diane seufzte. „Versteh einer die Männer. Warum wollen sie sich einfach nicht binden?“
Charlotte war froh, dass sie nicht ins Detail gehen musste.
Doch dann musterte Diane sie kritisch. „Er ist aber nicht Emilys Vater, oder?“
„Nein.“ Sie hätte sich ohrfeigen mögen, weil sie so hastig ant wortete. Aber als Diane misstrauisch die Augenbrauen gehoben hatte, war ihr einfach der Schreck in die Glieder gefahren.
Nachdenklich schürzte Diane die Lippen. „Also nur Mittagessen?“
„Ja, nur Mittagessen.“
„Will er dich danach wiedersehen?“
„Vielleicht, … ich weiß es nicht …“ Charlotte tröstete sich damit, dass wenigstens das der Wahrheit entsprach. Sie hatte keine Ahnung, was Damon wirklich von ihr wollte, und sie konnte immer noch nicht glauben, dass er sie vorübergehend von ihren „Pflichten“ entbunden hatte. Dennoch wusste sie, dass er ihr gefährlich werden konnte. In seiner Nähe wurde sie zu schnell schwach. Andererseits genoss sie seine Nähe … auf eine andere Art.
Sie wurde beinahe süchtig nach seinem Lächeln. Und dann dieser Kuss …
„Und was willst du?“, hakte Diane nach, als hätte sie Charlottes Gedanken gelesen. „Du hast gesagt, ihr hattet mal etwas miteinander. Empfindest du noch etwas für ihn?“
„Ich kann es mir nicht leisten, Gefühle für ihn zu haben“, antwortete Charlotte resolut. „Er ist ein Playboy, und ich habe ein Kind. Das passt einfach nicht zusammen.“
„Du könntest ihm von Emily erzählen und einfach sehen, was passiert“, schlug Diane vor.
„Nein. Er ist ohnehin nur für einen Monat hier.“
„Und wenn er es auf anderem Wege herausfindet? Ist es nicht ein bisschen hinterhältig, es ihm zu verschweigen?“
„Er wird es nicht erfahren.“ Sie strich sich den Rock glatt und wünschte, sie wäre tatsächlich so zuversichtlich, wie sie klang. „Dafür werde ich schon sorgen.“
„Dann solltest du die ganzen Kinderfotos von deinem Schreibtisch räumen“, schlug Diane vor. „Damon Latousakis ist vielleicht nicht Emilys Vater, aber er sieht ihr verdammt ähnlich. Selbst wenn ihm die Ähnlichkeit nicht auffällt, dann doch anderen.“
Charlotte starrte sich im Spiegel an, als die Tür hinter Diane ins Schloss gefallen war. Ihre Augen waren vor Entsetzen riesengroß.
Wenn Diane bereits Verdacht schöpfte, wie konnte sie dann hoffen, dass andere die Zusammenhänge nicht begriffen? Insbesondere Damon?
Er wartete schon auf sie, als sie kurz darauf aus dem Museum trat, und ihr Herz tat einen Sprung. In dem anthrazitfarbenen Anzug und dem weißen Hemd sah er atemberaubend gut aus. Seine Augen leuchteten.
Mit einem kleinen Lächeln sah er sie an. „Hallo, Charlotte.“
Schüchtern erwiderte sie sein Lächeln. „Hallo …“
Sacht legte er ihr einen Finger unter das Kinn und hob es an. „Hast du meinen Namen vergessen?“
„Nein, natürlich nicht …“
„Dann sag ihn, Charlotte.“
Sie bekam eine Gänsehaut. „Damon …“ Allein seinen Namen auszusprechen, machte sie glücklich.
Zufrieden sah er sie an, und sein Lächeln wurde strahlend. „Ich liebe es, wenn du meinen Namen sagst. Keiner sagt ihn so wie du. Irgendwie klingt er aus deinem Mund wie ein heiseres kleines Flüstern.“
Charlotte spürte, wie ihr
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