Leidenschaftliches Wiedersehen in Sydney
stieg in ihr auf. „Ich kann das nicht, Damon. Ich nehme die Pille nicht.“
„Ich habe vorgesorgt, und falls dir das als Sicherheit nicht ausreicht, können wir uns auch lieben, ohne miteinander zu schlafen.“ Er kniete sich neben sie, und sein Oberschenkel streifte den ihren. Dann nahm er ihre Hand und ließ sie seine Erregung spüren. „Früher hast du das geliebt, weißt du noch?“
Sie spürte seinen Puls an ihrer Hand, und ihr eigener beschleunigte sich augenblicklich. Sie musste hier raus, bevor sie sich selbst verriet. Wie hatte sie einem so intimen Abkommen je zustimmen können, wo er sie doch so sehr hasste?
„Ich … kann nicht“, ihre Stimme brach. Ein Schluchzen entrang sich ihrer Kehle. „Ich kann einfach nicht …“ Wieder schluchzte sie, bis sie schließlich unkontrolliert weinte.
Damon zog sie in seine Arme und hielt sie. Ihr herzzerreißendes Schluchzen durchdrang seinen ganzen Körper, und er war erschüttert, wie sehr ihn ihr Leid anrührte. Waren es Schuldgefühle, die sie so quälten? Vielleicht hatte sie sich wirklich geändert, und ihn wiederzusehen hatte ihr die alte Schuld wieder in Erinnerung gerufen?
„Charlotte, nimm es dir doch nicht so zu Herzen“, hauchte er sanft. „Wir haben früher doch oft miteinander geschlafen.“
Mit tränennassen Augen sah sie zu ihm auf. „Aber nicht so …, nicht so kaltherzig. Nicht so voller Hass.“
Da lächelte er reuig. „Ich muss mir wohl mehr Mühe geben, nicht wahr?“
Sie versuchte ein Lächeln, doch es misslang. „Vielleicht ein kleines bisschen.“
Mit einem Seufzen zog er sie wieder an seine Brust. „Ich hasse dich nicht, Charlotte. Ich begehre dich. Ich komme nicht dagegen an, wie sehr ich es auch versuche.“
Charlotte hüllte sich in Schweigen.
„Du hältst mich für einen Barbaren, weil ich dich hierhergezwungen habe. Aber ich musste einfach alles tun, um dich wieder in meinen Armen halten zu können“, fuhr er fort. „Ich sehe allerdings auch, dass du dich dadurch beschämt fühlst. Und deshalb gebe ich dir noch ein paar Tage Zeit. Was hältst du davon?“
Charlotte blinzelte. „Du meinst …, ich muss nicht …“
„Nein. Nicht heute Nacht.“
Sie fuhr sich mit der Zungenspitze über die trockenen Lippen. Ihre Gefühle schwankten zwischen Erleichterung und Enttäuschung.
„Aber du hast mich dafür bezahlt, dass wir heute Abend …“
„Unsere Abmachung habe ich nicht vergessen.“
„Ich zahle es dir zurück.“ Charlotte wusste zwar nicht wie, aber sie war entschlossen, ihm etwas von seinem Geld zurückzugeben.
„Ja, das wirst du“, gab er mit beunruhigender Gewissheit zurück. „Ich begehre dich. Und ich bin bereit, einen oder zwei Tage zu warten, bis du von allein zu mir kommst.“
Unsicher stand sie da, hin- und hergerissen zwischen dem Drang, so schnell wie möglich von hier zu verschwinden, und dem Bedürfnis, seine Nähe noch einmal zu spüren … „Damon, ich weiß nicht, was ich jetzt sagen soll.“
„Es wäre schön, wenn du sagtest, dass du gerne morgen mit mir zu Mittag essen möchtest. Du hast doch eine Mittagspause, oder?“
„Ja, aber ich glaube nicht …“
„Nur Mittagessen, Charlotte“, beschwichtigte er sie. „Sonst nichts. Vorläufig.“
Vorläufig.
Charlotte versuchte, den Schauer zu ignorieren, den dieses eine Wort in ihr hervorrief. Sie konnte sich des Gefühls nicht erwehren, dass er nur mit ihr spielte, dass er ihr einen Lichtblick ließ, nur um ihn ihr kurz darauf wieder zu nehmen. Mit ihm zusammen zu sein, war ein Spiel mit dem Feuer. Einen Moment erwog sie, seine Einladung abzulehnen, doch sie fürchtete, dass er sie dann heute Abend würde hierbehalten wollen.
Mittagessen war viel ungefährlicher als Abendessen. Emily war sowieso den ganzen Tag in der Kindertagesstätte.
„Gut …“, stimmte sie nach einer kleinen Pause zu. „Mittagessen hört sich gut an.“
„Wir könnten uns um eins vor dem Museum treffen, ginge das?“
„Ja …“ Sie schluckte den Kloß in ihrem Hals hinunter. „Dann wirst du dich also nicht aus der Ausstellung zurückziehen?“
Kein Hauch von Wärme lag in seinen kohlschwarzen Augen. „Darüber denke ich noch nach, Charlotte. Das hängt von vielen Faktoren ab.“
„Von welchen Faktoren?“
Eine halbe Ewigkeit sah er sie einfach nur an.
„Ich weiß noch nicht, was ich von dir halten soll“, gestand er zögernd. „Was auch immer du in der Vergangenheit verbrochen hast. Du hättest heute nicht so eine verantwortungsvolle
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