Leidenschaftliches Wiedersehen in Sydney
Sachen.“
„Ich weiß, aber Janies Vater wohnt nicht so weit weg. Dein Daddy lebt ja in einem ganz anderen Land.“
„Und warum schickt er mir nicht mal ein Geschenk?“
„Deine Mummy kommt noch zu spät“, schaltete sich Caroline nun ein, die mit einem Berg frisch gewaschener Handtücher auf dem Arm hereinkam. „Wie wär’s, wenn Janie und du ein schönes warmes Bad nehmt mit ganz vielen Schaumblasen?“
„Wie viele Schaumblasen?“
„Ach, Tausende und Abertausende.“
Dankbar lächelte Charlotte ihrer Freundin zu. „Ich hole die Mädchen dann morgen von der Tagesstätte ab.“
„Amüsier dich, und zieh was ziemlich Aufreizendes an“, mahnte Caroline mit einem Zwinkern, als sie die Badezimmertür mit der Schulter aufstieß.
Sobald Charlotte ihre Wohnung betrat, spürte sie instinktiv, dass ihre Schwester da war.
„Also gut“, rief sie und schlug die Tür zu. „Bringen wir es hinter uns. Diesmal bist du zu weit gegangen. Ich schwöre, Stacey, ich könnte dich umbringen.“
Stacey kam aus dem Bad, die Wangen hohl und Schatten unter den Augen. Besorgnis stieg in Charlotte auf.
„Ich stecke in Schwierigkeiten …“
„Da hast du verdammt noch mal recht“, stimmte Charlotte aus vollstem Herzen zu und schob ihre Sorge beiseite. „Wie konntest du mir das antun? Deine eigene Schwester zu bestehlen? Wie konntest du das tun, nach allem, was Dad uns zugemutet hat? Wegen ihm hat Mum allen Lebensmut verloren, und jetzt machst du es genauso!“
„Da sind Leute hinter mir her.“
„Du meinst die Polizei.“
„Nein …“ Stacey verschränkte die dünnen Arme vor der Brust. „Ich schulde ein paar Leuten Geld, … viel Geld. Ich habe zurückgezahlt, was ich konnte, deshalb habe ich auch Geld von deinem Konto auf meines überwiesen. Es tut mir so leid, aber ich hatte keine andere Wahl. Ich habe solche Angst, Charlie. Wenn ich die nicht bezahle, tun sie mir was an.“
Charlotte schluckte die aufsteigende Panik runter. „Noch mehr Geld kann ich dir nicht geben.“
„Ich will kein Geld von dir“, widersprach Stacey. „Ich muss nur für ein paar Tage untertauchen. Bitte …“
Resigniert seufzte Charlotte auf. „In Ordnung. Aber du kennst die Regeln. Keine Drogen, keine Männer und nicht rauchen.“
„Es tut mir so leid, Charlie … wegen der Klinik. Ich wollte wirklich hin, aber der Dealer hat mich bedroht …“
„Ich verschwende meine Zeit nicht mehr damit, dich zu überreden. Das Geld für den Klinikaufenthalt habe ich sowieso nicht mehr.“
„Ich schwöre, ich melde mich wieder beim Methadonprogramm an.“
„Wenn ich dir doch glauben könnte. Allerdings habe ich im Moment gar keine Zeit, mir deine leeren Versprechungen anzuhören. Ich wollte mich um sieben mit einem Freund treffen. Jetzt ist es Viertel vor, und ich bin noch nicht mal umgezogen.“
„Tut mir leid …“ Stacey sank aufs Sofa und starrte auf ihre Hände hinab.
Charlotte spürte, wie ihr Zorn dahinschmolz. „Versuch, dich ein bisschen auszuruhen. Wir sprechen morgen“, schlug sie sanft vor. „Emily übernachtet bei Caroline. Ich komme sicher erst spät heim, also warte nicht auf mich.“
„Mit demselben Typen wie beim letzten Mal?“
„Ja, … aber wir sind nur Freunde.“
Stacey grinste zynisch. „Das sagen sie alle.“
Damon wartete bereits in der Bar, als sie mit roten Wangen und zerzaustem Haar dort eintraf. An jeder anderen Frau hätte es unordentlich gewirkt. Doch Damon fand, Charlotte sah sexy aus.
„Tut mir leid, dass ich zu spät bin“, entschuldigte sie sich. „Heute ist einer dieser Tage …“
„Wie wäre es zur Entspannung mit einem Drink?“, bot er an.
Charlotte reckte das Kinn. „Ich bin nicht nervös.“
Er grinste breit, und sie errötete noch mehr. „Doch, das bist du.“
Sie erwiderte sein Lächeln und setzte sich auf den Barhocker neben ihm. „Na gut, ich gebe es zu, ich bin nervös.“
„Kein Grund, nervös zu sein, Charlotte“, meinte Damon. „Wir treffen uns nur, um unsere Freundschaft zu bestärken.“
Unsicher sah sie ihn an. „Meinst du wirklich, wenn man mal zusammen war, kann man einfach so befreundet sein?“
Gedankenverloren blieb Damon mit dem Blick an ihren sinnlichen Lippen haften. „Wer weiß?“, antwortete er vage. „Ich wollte es wirklich versuchen. Aber sobald du den Raum betreten hattest, wollte ich dich nur noch in mein Schlafzimmer zerren …“
Charlotte legte einen Finger auf seine Lippen. „Nicht, bitte …, es ist schwer genug, auch
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