Leise Kommt Der Tod
Keefe etwas Verdächtiges bemerkt und den Alarmknopf gedrückt hatte. Im Anschluss daran war er wohl nach draußen gegangen, um die Diebe zu stellen, und dort von ihnen angegriffen worden.
Während die Beamten zum Schauplatz des Verbrechens fuhren, rief Tad Moran erneut an. Dieses Mal teilte er ihnen mit, dass verschiedene Antiquitäten aus dem Museum entwendet worden waren. Die Berichte der Polizeibeamten, die auf den Notruf reagiert hatten, stimmten mit Tad Morans Beschreibung der Situation überein. Auch sie gaben zu Protokoll, dass die Mitarbeiter des Museums von einer Sitzung im Nachbargebäude zurückgekehrt waren und Mr. Keefe gefesselt neben der Eingangstür aufgefunden hatten. Er war übel zugerichtet worden, lebte aber noch und wurde sofort ins Krankenhaus gebracht.
Dem Bericht nach hatte die Polizei keine Indizien dafür gefunden, dass sich jemand mit Gewalt Zutritt verschafft hatte. Daher wurde vermutet, dass die Diebe das Museum als normale Besucher betreten haben. Dann hatten sie Keefe überwältigt und in aller Ruhe die Plexiglasschaukästen mit einem kleinen Beil und anderem Werkzeug geöffnet. Da die einzelnen Exponate nicht alarmgesichert waren, war der erste Notruf der von Keefe ausgelöste stille Alarm gewesen.
Nachdem die Polizei verständigt worden war, erinnerte Willem Keane sich plötzlich an die Praktikantin, die in einem Lagerraum im Keller gearbeitet hatte, und machte sich auf die Suche nach ihr. Quinn wusste, dass dieser Teil des Polizeireports
sich auf Karen Philips beziehen musste. Er überflog den folgenden Absatz. Natürlich war vermerkt worden, dass Keane Karen Philips in dem Lagerraum gefunden hatte. Ihr Mund war mit Klebeband zugeklebt, ihre Arme und Beine ebenfalls damit gefesselt. Keane gab an, dass nichts aus dem Lager entwendet worden war.
Quinn übersprang den Rest, bis er zu den Zeugenbefragungen kam. Es gab eine Liste sämtlicher Personen, die bei der Mitarbeiterversammlung gewesen waren, und er fühlte sich mit einem Mal ein bisschen wacher, als er die Namen las. Unter anderem waren Willem Keane, Harriet Tyler, Tad Moran und Frederick Kauffman dort gewesen. Lauter alte Bekannte. Wenn die Diebe Insiderinformationen bekommen hatten, dann wahrscheinlich von einer der aufgelisteten Personen.
Denny Keefe war zum ersten Mal im Krankenhaus befragt worden, nachdem er das Bewusstsein wiedererlangt hatte. Er sagte aus, dass zwei Geschäftsleute in Anzügen das Museum gegen halb drei betreten hatten. Er hatte ihnen zur Begrüßung zugenickt und sich dann wieder seiner Gesprächspartnerin, einer Ehrenamtlichen, zugewandt, die sich gerade auf den Heimweg machen wollte. Nachdem er sie verabschiedet hatte, begab er sich zurück auf seinen Posten hinter dem Ticketschalter. Er sagte aus, dass er die Monitore der Überwachungsanlage regelmäßig überprüft hatte und ihm dabei nichts Ungewöhnliches aufgefallen war. Die nächste Begebenheit, an die er sich erinnern konnte, war, dass man ihn von hinten angegriffen hatte. Die Männer beschrieb er als mittelgroß und durchschnittlich schwer, einer mit grauen, der andere mit braunen Haaren. Sie hatten keine Gepäckstücke oder große Taschen bei sich gehabt.
Als Nächstes hatte man Willem Keane befragt. In seiner Akte war er als »Kurater der Ägypten Antiquitäten« bezeichnet worden. Was war nur mit den Polizisten los? Rechtschreibung gehörte offensichtlich nicht zu ihren Stärken. Keane - und die
restlichen Mitglieder des Personals - konnten nicht viel beitragen. Sie befanden sich zum Zeitpunkt des Überfalls im Jansen Museum und kehrten um circa zwanzig nach drei zurück. Dann hatten sie Keefe zusammengeschnürt hinter dem Ticketschalter gefunden.
Das einzige Detail, das Quinn interessierte, war, dass Keane sich allein auf den Weg gemacht hatte, um den Schaden zu besehen, und dann erneut, um Karen Philips zu suchen. Er wollte das noch einmal nachprüfen, aber er vermutete, dass es gegen die Sicherheitsvorschriften des Museums verstieß, wenn jemand anders als der Sicherheitsbeauftragte solche Schritte unternahm. Damals musste es sowieso ziemlich chaotisch zugegangen sein. Quinn bezweifelte, dass irgendjemand über Vorschriften nachgedacht hatte.
Quinn sah auf die Uhr. Agent Kirschner würde bald eintreffen, deshalb überflog er die restlichen Papiere in der oberen Akte.
Zuletzt kam er zu der Befragung von Karen Philips durch das Cambridge Police Department. Er vermutete, dass das FBI, nachdem sie mit dem Fall betraut worden waren,
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