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Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Titel: Leitfaden Homöopathie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Geißler , Thomas Quak
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kollaptisch, blau, braucht frische Luft; Brennschmerz, schwacher Puls.
    Aconitum
hat Todesangst mit großer Unruhe.
    Bei
Arnica
fühlt sich das Herz zusammengedrückt oder wund an; Schmerz plötzlich einsetzend.
    Cuprum
spürt einen Krampf oder Stiche am Herz, der Patient wird blau.
    Kalmia
hat die Erstreckung der Herzschmerzen zur linken Hand.
    Lachesis
kann keine Kleidung an Hals oder Thorax ertragen.
    Latrodectus mactans
hat das ausgeprägteste Vernichtungsgefühl mit Schreien vor Schmerz.
    Bei
Lilium tigrinum
erstrecken sich die Schmerzen in den rechten Arm.
    Spigelia
hat sicht- und hörbares Herzklopfen, Schmerzen ziehen in den linken Arm, dabei Verlangen nach heißem Wasser.

29.1.2 Myokardinfarkt

    Herzinfarkt.
    Akute und schwerste Manifestation der KHK mit umschriebener Nekrose (Gewebetod) des Herzmuskelgewebes infolge Ischämie (Mangeldurchblutung). Der nekrotische Myokardbezirk ist nicht mehr funktionsfähig. Herzrhythmusstörungen, Nachlassen der Pumpfunktion oder ein Riss in der Herzwand können die Folgen sein und – je nach Schweregrad – rasch zum Tod führen.
    Symptome: lang anhaltende (> 15–30 Min.), heftige Angina pectoris mit typischer Schmerzausstrahlung ( Kap. 29.1.1 ), Todesangst, Vernichtungsgefühl, Schwäche, Schweißausbruch, Übelkeit, Dyspnoe. In 15–20% schmerzloser, „stummer“ Infarkt bes. bei Diabetikern und älteren Patienten.

    Therapeutische Strategie
    Der Herzinfarkt gilt als Musterbeispiel einer hochakuten Krankheit. Die intensivmedizinische Behandlung hat jedoch kaum Einfluss auf die längerfristigen Überlebensraten. Viel aussichtsreicher ist es, den Herzinfarkt bzw. Reinfarkt zu verhüten (Angina pectoris Kap. 29.1.1 ). Letzteres erfordert – neben einer Änderung der Lebensführung – eine ausführliche und langfristig angelegte Konstitutionsbehandlung sowie entsprechende Erfahrung des Arztes. Unter günstigen Umständen kann eine homöopathische Mitbehandlung des akuten Infarkts versucht werden (s.u.).
    Homöopathische Behandlung
    Ein Herzinfarkt wird nur sehr selten und dann nur am Rande homöopathisch behandelt, z.B. durch den hausärztlichen Notdienst oder durch homöopathisch geschulte Assistenzärzte in Klinik und Notarztwagen. Die übliche Notfallbehandlung hat Vorrang, jedoch kann zwischendurch ein homöopathisches Mittel gegeben werden, um Verlauf und Prognose zu verbessern. Dies bedeutet schnelle Mittelwahl nach Blickdiagnose und Arzneikenntnis. Homöopathische Anfalls- und Notfallbehandlung ist zwar in der Literatur als erfolgreich beschrieben, aber kommt im Rahmen unseres medizinischen Versorgungssystems kaum vor.
    Obwohl die Akutbehandlung von Herzinfarkten in der homöopathischen Praxis so gut wie nicht vorkommt, sollen interessehalber nachfolgend einige Aspekte der praktischen Behandlung geschildert werden.
    Miasmatische Zuordnung
    Der Herzinfarkt ist die akute Krisis einer chronischen Systemerkrankung, die sich meist langsam auf dem Boden von Psora, Sykosis oder Syphilis entwickelt. Patienten, die über längere Zeiträume leichtere Herzbeschwerden ohne besondere Beeinträchtigung hatten und überraschend einen massiven Infarkt erleiden, zeigen fast immer Symptome von Sykosis und Syphilis.
    Wahl der Symptome/Repertorium
    In der begrenzten Zeit, z.B. bis zum Eintreffen des Notarztwagens, wird aus wenigen Hauptmitteln das passende ausgesucht. Eine möglichst schnelle Gabe ist dabei wichtig und hat evtl. Vorrang vor der längerfristigen Auswahl des genau passenden Arzneimittels.
    Die Auswahl der Arzneimittel bezüglich der Akutsymptome und der dazu passenden Repertoriumsrubriken entspricht im Wesentlichen denen der Angina pectoris ( Kap. 29.1.1 ).
    Dosierung

    Hohe C-Potenzen: C30 oder höher, im Notfall auch XM (= C10 000), rasch wiederholen. Zur Wiederholung kann das Mittel in einem Glas Wasser aufgelöst und schluckweise getrunken werden.
    Niedrige C-, D-, Q-Potenzen: Wenn die höchste greifbare Potenz des erforderlichen Mittels eine Tief- oder Q-Potenz ist, wird diese zunächst gegeben und wenn notwendig auch häufig wiederholen.
    Verlaufsbeurteilung
    Wegen der Gleichzeitigkeit der schulmedizinischen Notfallbehandlung ist es kaum möglich, den Erfolg der homöopathischen Mittel zu beurteilen. Ideal ist freilich dieanekdotische Situation, dass der Patient beim Eintreffen im Krankenhaus wieder nach Hause geschickt wird, weil keine Krankheitszeichen mehr feststellbar sind. Bei klarer rascher Besserung wird zunächst abgewartet. Andernfalls wird das

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