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Lektionen der Leidenschaft: Roman (German Edition)

Lektionen der Leidenschaft: Roman (German Edition)

Titel: Lektionen der Leidenschaft: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverley Kendall
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Cleverness wieder wett. Nur wenige Männer würden es wagen, ihrem Vater in die Quere zu kommen. Clayborough gehörte zu ihnen, wenngleich bislang ohne Erfolg. Doch allein der Versuch bezeugte eine gewisse Charakterstärke. In dieser Hinsicht war er Armstrong und seinesgleichen sicherlich weit voraus, egal wie die Gesellschaft das beurteilen mochte.
    Um halb elf am nächsten Vormittag wartete Amelia in Begleitung von Hélène, ihrer französischen Zofe, und Charles, dem ersten Lakaien, im Hyde Park auf Lord Clayborough.
    Schon eine Stunde nach ihrem Brief, in dem sie ihn um ein Treffen bat, war die Antwort eingetroffen. Bei der großen Ulme zwischen Rotten Row und Fluss lautete sein Vorschlag. Über eine Stunde wartete sie bereits auf ihn, ohne ihn selbst oder seinen Landauer zu erblicken.
    Mit der Hand schützte Amelia die Augen vor der strahlenden Augustsonne und suchte nochmals die Umgebung ab. Seine große, schlaksige Gestalt konnte sie unmöglich übersehen haben. Zu dieser Jahreszeit waren überdies nicht viele Menschen im Park, weil die meisten den Hochsommer über auf ihren Landsitzen weilten, und so entdeckte sie nur vereinzelt Spaziergänger oder Kutschen. Doch weit und breit keinen Clayborough.
    Alle paar Minuten schaute sie sinnloserweise auf die Uhr. Grimmig presste sie die Lippen zusammen. Sie wollte bereits verärgert das Signal zum Aufbruch geben, als sie ein galoppierendes Gespann entdeckte, das näher kam. Lord Clayboroughs blaugraue Kutsche, die den Hügel hinauffuhr.
    Kaum hielt der Landauer hinter ihrem an, sprang der Baron auch schon heraus. Ihr ganz persönlicher Ritter, nur dass er braunes Tuch statt glänzendem Stahl trug und dass seine Equipage dringend einen neuen Anstrich benötigte. Nun, lieber einen armen Ritter als einen wohlhabenden, liederlichen Schurken.
    In wenigen Sekunden war er bei ihr, schwer atmend und mit gerötetem Gesicht, was Amelia eher auf seine Aufregung als auf irgendeine Anstrengung zurückführte. Schließlich war er ja nicht zu Fuß gegangen.
    » Guten Morgen, Lady Amelia. Bitte entschuldigen Sie meine Verspätung, aber mitten auf dem Piccadilly verlor ein Pferd sein Hufeisen. Was zu einigem Durcheinander geführt hat. Ich hoffe, Sie haben nicht allzu lange warten müssen?« Er verzog den Mund zu einem schiefen Grinsen, sodass sein kantiges Gesicht etwas weicher wirkte und jünger aussah als neunundzwanzig Jahre.
    Amelia schob ihren Groll beiseite, als sie sein Lächeln sah. Schließlich konnte er nichts für solche Unwägbarkeiten. » Guten Tag, Lord Clayborough. Ist schon in Ordnung«, erwiderte sie gnädig, » kommen Sie, wir wollen zur Brücke gehen.« Sie wandte sich an Charles, der ihr an diesem Vormittag als Bursche zur Verfügung stand. » Wir sind bald zurück.«
    Charles, der ihr treu ergeben war, saß auf dem Kutschbock und nickte. Mit dem blonden, rotgesichtigen Mann hatte sie bereits Freundschaft geschlossen, als er noch in den Stallungen arbeitete, und sich seine ewige Dankbarkeit gesichert, indem sie bei ihrem Vater ein gutes Wort für ihn einlegte und Charles in den Rang eines Lakaien aufstieg.
    Hélène hielt sich außer Hörweite ein Stück hinter ihnen, als sie mit Lord Clayborough zum Fluss hinunterspazierte.
    Sie schwiegen ein paar Sekunden, bevor sie den Kopf hob und ihn unter der flachen Krempe ihrer Haube hervor anschaute. » Mein Vater schickt mich nach Devon«, verkündete sie absichtlich abrupt und dramatisch, um ihn aus seinem anscheinend unerschütterlichen Gleichmut zu reißen.
    Überrascht weiteten sich seine braunen Augen. » Nach Devon? Was um alles in der Welt haben Sie dort zu suchen?«
    Nun, das war schon besser als ein beschwichtigendes Lächeln und ebenso beschwichtigende Worte.
    » Gar nichts. Mein Vater will mich bestrafen, und diesmal stellt er sich vor, mich arbeiten zu lassen.«
    Lord Clayborough riss die Augen noch weiter auf und verlangsamte den Schritt, um gleich wieder schneller zu werden, als er merkte, dass sie im gleichen Tempo weitermarschierte.
    » Arbeit?« Er spie das Wort aus, als könne er es unmöglich über die Zunge bringen. » Das ist nicht Ihr Ernst.«
    » Ich versichere Ihnen, dass ich über solche Dinge keine Witze reiße. Für die Dauer seiner Reise soll ich dortbleiben. Ab nächsten Monat.« Als er den Schritt verlangsamte und schließlich stehen blieb, tat Amelia es ihm nach und drehte sich zu ihm.
    » Verehrteste Lady Amelia, ich kann Sie nur ernstlich um Verzeihung bitten.«
    » Es ist kaum Ihr

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