Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lemberger Leiche

Lemberger Leiche

Titel: Lemberger Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrid Ramge
Vom Netzwerk:
Nutella.
    »Woher weißt du das?«
    Katz sagte, er habe schon die Protokolle gelesen. Knorr sei gestern Abend noch dem Haftrichter vorgeführt worden.
    »Jetzed isch des Büble scho onderwegs nach Stammhoim.«
    Irma schluckte einen Klumpen Ärger runter. »Gleich ins Gefängnis? Konnten Schmoll und Stöckle nicht noch warten? Vielleicht hätten sich noch Zeugen gemeldet.«
    »Guten Morgen allerseits!«, sagte Schmoll, der in der Tür erschienen war und Irmas Ärger mitgekriegt hatte. »Wir können doch das Kerlchen nicht laufen lassen, bevor es seine Komplizen genannt hat! Den Bankraub hat er ja fast zugegeben, und es ist Stöckles Aufgabe, das Geständnis hieb- und stichfest zu machen. Danach wird das Bürschle mir sagen müssen, wie das mit dem alten Engelhard passiert ist.«
    »Deshalb würde ich gern dem Katharinenhospital einen Besuch abstatten«, sagte Irma. »In der Zeitung stand, Erich Engelhard sei am Montag bei Bewusstsein gewesen. Es wäre doch möglich, dass er vor seinem Tod noch irgendwas erzählt hat.«
    Schmoll tätschelte seine Glatze, eine Geste, von der er behauptete, damit seine grauen Zellen zu mobilisieren. »Wem sollte er denn was erzählt haben? Hätten wir früher von dem Zusammenhang mit dem Bankraub erfahren, dann hättenwir den Mann noch befragen können. Wir haben eben Pech gehabt. Tote können nichts mehr sagen. Basta.«
    »Ich fände es sinnvoll, beim Pflegepersonal oder dem Arzt nachzufragen«, beharrte Irma.
    »Sei froh, dass mal eine Weile kein dringender Fall ansteht«, sagte Schmoll.
    Steffen Katz versuchte, Irma zu helfen. Das war manchmal nötig bei dem allgewaltigen Chef, der ein ausgefuchster Ermittler war und dem es deshalb gar nicht in den Kram passte, wenn ihm jemand reinredete.
    Katz räusperte sich und sagte: »I fend Irmas Idee mit dere Krankehaus-Recherche gar net so schlecht!«
    Aber Schmoll winkte ab. »Lettegschwätz! Wir sollten lieber mal bei Knorrs Freundin, dieser Ariadne, über ihren Busenfreund nachforschen. Und auch der Metzgermeister muss gefragt werden, was er von seinem Azubi hält.«
    »Machet mer«, sagte Katz.
    »Das kann Irma erledigen«, entschied Schmoll. »Du bleibst hier, Katz. Wir müssen noch den Fall von voriger Woche abschließen. So eine Pleite aber auch, da rennen wir einem vermeintlichen Totschläger hinterher und dann hüpft die Dame, die er umgebracht haben soll, quietschvergnügt aus seinem Bett. Nun müssen wir nach dem Witzbold suchen, der das Märchen von dem Mord in die Welt gesetzt hat. Wenn sich doch die Presse nicht immer gleich auf jede vermeintliche Leiche stürzen würde! Die Sache müssen wir jetzt schleunigst berichtigen, damit wir nicht selbst eine Verleumdungsklage an den Hals kriegen.«
    »Okay«, sagte Irma. »Dann mache ich jetzt einen Ausflug zur Metzgerei Pützle.« Sie grinste Schmoll an. »Ich versuch auch, für dich einen Rostbraten gratis zu bekommen!«
    Schmoll ließ Irma ziehen. Ob ihn der Gedanke an sein Leibgericht, einen Zwiebelrostbraten, milde gestimmt oder er seine Ruhe vor seiner Mitarbeiterin haben wollte, an deren Hartnäckigkeit er sich immer noch nicht gewöhnt hatte, blieb dahingestellt.
    Auf dem Weg zur Straßenbahnhaltestelle Pragsattel rief Irma bei Helene Ranberg an. Mit »Hallo, Miss Marple!« leitete Irma das Gespräch ein, da sie wusste, dass diese Anrede Helene mit Stolz erfüllte und sie zu jeder Gefälligkeit willens machte. Und so war es dann auch. Helene war begeistert, von Irma den Auftrag zu bekommen, ins Katharinenhospital zu fahren und sich dort als Verwandte des Herrn Engelhard auszugeben.
    »Hör zu, Helene«, sagte Irma, »du willst ihn besuchen und tust bass erstaunt und untröstlich, wenn sie dir sagen, der gute Mann sei gestorben. Suche am besten die Krankenschwester, die ihn gepflegt hat. Finde heraus, ob er noch irgendetwas von dem Unfall erzählt hat. Womöglich hat er einen Hinweis zu dem Bankräuber gegeben. Wenn wir wenigstens wüssten, wie viele es gewesen sind, oder etwas über ihr ungefähres Aussehen und ihr Alter erfahren könnten. Das würde schon weiterhelfen.«
    »Ich denke, ihr habt einen Verdächtigen festgenommen, diesen Fabian Sowieso?«
    »Er ist ziemlich jung und keine große Leuchte. Er kann das nicht allein gemacht haben. Außerdem hatte er von dem geraubten Geld nur einen kleinen Teil bei sich.«
    »Verstehe«, sagte Helene und setze im Fachjargon hinzu: »Ich werde mich unverzüglich sachkundig machen.«
    »Wir treffen uns gegen Mittag in Feuerbach beim

Weitere Kostenlose Bücher