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Lennox 02 - Lennox Rückkehr

Lennox 02 - Lennox Rückkehr

Titel: Lennox 02 - Lennox Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Russell
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hätte.
    »Was meinen Sie mit verschwunden?«, fragte ich.
    »Scheiße noch mal, was soll ich damit wohl meinen? Er wird vermisst! Er ist nicht da, und seit drei Tagen hat ihn keiner mehr gesehen.«
    »Und Sie glauben, ich hätte damit zu tun?«
    »Nein. Deshalb sind Sie nicht hier. Ich will, dass Sie ihn suchen.«
    »Ich bin beschäftigt.«
    »Richtig. Unter anderem sind Sie damit beschäftigt, den Gainsborough-Jungen zu suchen. Es hängt alles zusammen. Paul wollte sich mit ihm zusammentun. Sie hatten große Pläne. Weiß der Henker, was sie vorhatten, aber sie hatten wirklich große Pläne.« Costellos hässlicher Mund hing unter dem Bärtchen noch weiter herunter. »Das ist alles, was Paul zustande bringt. Große Pläne. Er hat keinen Mumm in den Knochen und keinen Verstand in der Birne, um aus seinen Plänen irgendwas zu machen.«
    Ich trank von dem Whisky. Im Vergleich zu dem Fusel war das Zeug, das in Sneddons Boxscheune ausgeschenkt wurde, der reinste Nektar.
    Nach einer weiteren Lärmattacke der dicken Sängerin fragte ich:
    »Und Sie wissen nicht, wohin er verschwunden ist oder warum?«
    Costello schüttelte mürrisch den hässlichen Kopf.
    »Die beiden Gorillas, die mich hierhergebracht haben – wie heißen sie?«, fragte ich.
    »Was?« Costello sah mich erstaunt an. »Der Dunkelhaarige heißt Skelly. Sein Kumpel ist Young. Warum?«
    »Haben Sie Skelly gesagt, er soll mir eine Kanone in die Rippen drücken, damit ich mitkomme? Ich habe was gegen Leute, die Waffen auf mich richten.«
    Costello musterte mich verdrossen und schüttelte den Kopf. »So ein Trottel. Ich habe ihm gesagt, er soll dafür sorgen, dass Sie mitkommen. Keiner von meinen Leuten hat mit einem Schießeisen rumzulaufen, solange ich das nicht sage. Ich regle das mit ihm.«
    »Schon gut«, erwiderte ich, »ich will selbst mit ihm reden. Ich glaube, es ist besser, wenn es von mir kommt, wenn Sie verstehen, was ich meine. Aber das ist nicht der Grund, weshalb ich Sie nach Skelly und Young gefragt habe. Ich habe gehört, dass die beiden bei Sammy Pollock waren, ehe er verschwand. Wenn sie es nicht gewesen sind, müssen es ihre Zwillingsbrüder gewesen sein, so genau wurden sie mir beschrieben.«
    »Sie sind jünger als meine anderen Leute. Sie haben sich viel mit Paul herumgetrieben. Vielleicht glauben sie, er ist die Zukunft. Schöne Hoffnung. Aber mehr steckt nicht dahinter: Paul trieb sich mit Sammy herum, und Skelly und Young hängten sich an Paul.«
    Ich nahm noch einen Schluck von dem Whisky; dann stellte ich das Glas wieder ab und beschloss, mir lieber den Magen auskleiden zu lassen. »Ich suche immer noch nach Sammy Pollock«, sagte ich. »Wenn ich etwas über Paul erfahre, lasse ich’s Sie wissen.«
    »Ich zahle Ihnen ...«
    »Nicht nötig. Aber Sie schulden mir einen Gefallen. Und Sie müssen vergessen, was zwischen mir und Paul vorgefallen ist. Und mit Ihren drei Gorillas.«
    »Ich habe ja schon gesagt ...«
    »Und das ist noch nicht alles.« Ich blickte zur Theke, wo Skelly mit seinem Kumpel mit dem sandfarbenen Haar redete. »Man könnte sagen, dass ich ein Mann mit Prinzipien bin. Eines dieser Prinzipien ist, dass ich niemanden eine Waffe auf mich richten lasse.«
    »Ach, so eine Scheiße ...« Costello blickte zu Skelly an der Theke, dann wieder zu mir. »Könnten Sie es nicht einmal durchgehen lassen? Ich kann doch nicht alle meine Leute von Ihnen verprügeln lassen.«
    »Meine Bedingung steht.«
    Costello hielt inne, als Applaus und trunkener Jubel den Abschluss von Dhmnnaaany Beh-ho-oy eierten. Vor Erleichterung war auch mir nach Frohlocken zumute. Als das Klatschen verebbte, nickte Costello. Er fügte sich auf die einzige Weise, die er beherrschte: mürrisch.
    »Kommen wir noch mal auf den jungen Paul zurück«, sagte ich. »Ich nehme an, dass Sie als Erstes mit diesem Largo gesprochen haben.«
    »Was? Wer soll das denn sein?«
    »Sie kennen keinen Largo?«
    »Sollte ich?«
    Ich lehnte mich nach hinten und seufzte. »Dazu gibt es keinen Grund. Jeder, den ich nach Largo gefragt habe, hat noch nie von ihm gehört. Als ich Paul in Sammys Wohnung begegnet bin, glaubte er anfangs, ich wäre ein Bulle.«
    »Er hat Sie für einen Bullen gehalten?«
    »Ja, ich weiß«, sagte ich seufzend, »ich werde mich offiziell bei meinem Schneider beschweren. Wie auch immer, als er begriff, dass ich kein Polizist bin, fragte er, ob Largo mich geschickt hätte. Als ich ihn fragte, wer Largo sei, ließ er mich abblitzen, sagte aber, Largo sei

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