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Lennox 03 - Der dunkle Schlaf

Lennox 03 - Der dunkle Schlaf

Titel: Lennox 03 - Der dunkle Schlaf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Russell
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gefunden wurde?«
    »Na ja … das hat es tatsächlich.«
    »Und was hat das mit Ihnen zu tun?«
    »Ich bin beauftragt worden, mir die Sache anzusehen. Um sicherzustellen, dass man wirklich Joe Strachan gefunden hat.«
    »Und warum sollte es nicht Strachan sein, verdammte Scheiße? Das leuchtet doch ein, wenn man sich überlegt, wie gut es zu seinem Verschwinden von damals passt.«
    »Kannten Sie Strachan?«, fragte ich.
    »Nee. Ich wusste natürlich von ihm. Er war damals der große Hecht im Karpfenteich … aber ich bin ihm nie begegnet. Was bringt Sie auf die Idee, es könnte jemand anderes als Strachan sein, den sie da rausgezogen haben?«
    »Ich habe nicht gesagt, dass ich das denke. Ich wurde engagiert, es zu bestätigen. Ich wollte nur mit Billy Dunbar darüber reden und dachte, Sie wüssten vielleicht, wo ich ihn finde.«
    »Lassen Sie Billy aus der Sache heraus«, knurrte Sneddon. »Er war ein guter Kerl. Jemand, dem man vertrauen konnte. Aber er ist vor ewigen Zeiten ehrlich geworden und wollte bloß noch in Ruhe gelassen werden. Die Scheißbullen haben ihm die Abreibung seines Lebens verpasst, und er hat ihnen nichts gesagt. Ich meine, die Bobbys sind ja immer schnell mit dem Knüppel bei der Hand, aber das war anders. Was sie mit Billy und ein paar anderen angestellt haben, das war beschissene Folter. Aber er konnte ihnen nichts sagen.«
    »Verstehe. Also wissen Sie nicht, wo ich ihn finden kann?«
    »Wie oft muss ich Ihnen das noch sagen, verfluchte Scheiße?«
    Ich stand auf. »Tut mir leid, Sie behelligt zu haben, Mr. Sneddon.«
    Sneddon sagte nichts und blieb sitzen. Ich machte mich auf den Weg zur Tür.
    Während ich unterwegs war, rief Sneddon über einen Hektar Teppich hinweg: »Wollen Sie meine Meinung hören?«
    Ich drehte mich um. »Worüber?«
    »Darüber, wie die Regierung die Zypernkrise lösen könnte … was zum Teufel glauben Sie wohl, Scheiße noch mal? Über Gentleman Joe Strachan.«
    »Okay …«, sagte ich zögernd.
    »Wen auch immer sie da aus dem Fluss gefischt haben, Gentleman Joe Strachan war es nicht.«
    »Wie kommen Sie darauf? Ich dachte, Sie hätten ihn nicht gekannt? Was bringt Sie auf den Gedanken, dass es nicht seine Knochen sind, die gefunden wurden?«
    »Ich bin an seine Stelle getreten, Lennox. Wenn Joe Strachan nicht verschwunden wäre, würde er hier sitzen, nicht ich. In dieser Stadt ist er eine beschissene Legende gewesen. Und der Empire-Raub ist so ein Scheißding, von dem jeder Angeber träumt. Wie aus dem Bilderbuch.«
    »Nur dass dabei ein Bulle umgenietet wurde«, entgegnete ich und versuchte mir die Bilderbücher vorzustellen, die die Glasgower Verbrecherwelt so las.
    »Aye … und damit ist der ganze Eimer Scheiße auch umgekippt. Nach dem Krieg, Lennox, habe ich sämtliche Geschäfte Strachans übernommen, oder wenigstens die, von denen wir wussten. Der Typ hat alles geplant. Und mit Verstand. Also kann ich mich in ihn hineinversetzen – weil ich seine Rolle übernommen habe, wenn Sie verstehen, was ich meine. Also sagen wir mal, ich wäre Gentleman Joe … da bin ich, habe gerade drei der größten Raubüberfälle aller Zeiten durchgezogen und beim letzten, wie Sie schon sagten, einen toten Bullen zurückgelassen. Selbst wenn der Bobby nicht abgemurkst worden wäre, die Bullen würden mich am Schlafittchen packen und behandeln wie Scheiße am Hemdzipfel. Das ist eine Frage des Stolzes: Kein Bulle möchte, dass sein Revier in die Geschichte eingeht, weil dort der größte Raub aller Zeiten stattfand.
    Also, hier bin ich, habe das Ding gedreht, sitze auf ’nem Haufen Geld, das nicht gewaschen werden muss, und der Teufel allein weiß, was noch alles in dem Geldtransporter war. Aber ich habe einen Bullen umgelegt, und damit bin ich am Arsch, was Glasgow betrifft. Vier Leute waren außer mir an dem Ding beteiligt. Vielleicht hat einer von denen den Bullen erschossen, vielleicht war ich es auch selbst. Wie auch immer, wahrscheinlich haben die Bullen nur meinen Namen, also teile ich die Beute auf und nehme mir den größeren Anteil, weil ich schließlich irgendwo neu anfangen muss. Vielleicht stellt sich einer von den anderen quer, also mache ich ihn kalt, zieh ihm mein Zeug an, schiebe ihm das Zigarettenetui mit meinen Initialen, ohne dass mich noch niemand gesehen hat, in die Tasche und schmeiße ihn in den Fluss. Wenn er nicht gefunden wird – auch gut. Wenn aber doch, glauben die Bullen, dass es keinen Grund gibt, weiter nach mir zu suchen.«
    »Das haben Sie

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