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Lensmen 01 - Die Planetenbasis

Lensmen 01 - Die Planetenbasis

Titel: Lensmen 01 - Die Planetenbasis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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Wenn ihnen das gelang, flammte die Maschine auf, der Geruch verbrannter Isolierungen und schmorender Schmierfette verbreitete sich, und der Roboter geriet außer Kontrolle. Roger rief seine Roboterstreitmacht bald zurück und errichtete einen Schutzschirm, gegen den die kampffreudigen Eingeborenen in ohnmächtiger Wut anrannten. Immer wieder bestürmten sie die unüberwindliche Barriere und zogen sich erst nach Tagen zurück. Aber sie waren nicht gewillt, sich endgültig geschlagen zu geben.
    Roger und seine Männer leiteten die weiteren Arbeiten aus dem Innern des inzwischen ausgeräumten Schiffes – und mit der Zeit entstand auf diese Weise eine schimmernde Industriestadt, die von leblosen Mechanismen bevölkert wurde. Bergstollen wurden gegraben und Schmelzöfen errichtet, deren Schornsteine ihre Abgase in die giftige Atmosphäre steigen ließen, Gießereien, Stanzwerke, Maschinenbauhallen wurden errichtet und ausgerüstet, und wo eine neue Fabrik entstand, waren auch gleich neue Roboter zur Stelle, die die Arbeit aufnahmen. In kurzer Zeit machte die Arbeit am Skelett des neuen Planetoiden erste Fortschritte; ein riesiges Gewirr aus Pfeilern und Streben entstand, und wenig später begannen kräftige, vielfingrige Apparate mit der Installation der unzähligen komplizierten Apparate und Instrumente.
    Als er sich bei Gelegenheit einmal von der Arbeit zurückziehen konnte, studierte Roger-Gharlane eingehend das Problem, das ihm keine Ruhe mehr ließ. Vorsichtig streckte er seine geistigen Fühler nach dem Unbekannten aus, der seinen Geist an einem bestimmten Punkt blockierte. Er tastete sich heran und schleuderte dem fremden Wesen den mächtigsten Energiepfeil entgegen, den ein eddorischer Geist hervorbringen kann – ein Energiepfeil, der schon manches Mitglied des Inneren Kreises getötet hatte und dem – wie er bisher angenommen hatte – kein Lebewesen mit Ausnahme des Ersten Herrschers von Eddore gewachsen war.
    Er war jedoch nicht sonderlich überrascht, als seine Anstrengungen nicht den gewünschten Erfolg hatten und sofort erwidert wurden. Mit letzter Kraft vermochte er den Ansturm der geistigen Energie abzuwehren und wandte sich direkt an seinen unbekannten Opponenten.
    »Wer immer du bist, du hast feststellen müssen, daß du mich nicht umbringen kannst. Aber auch ich kann dich nicht töten. Glaubst du immer noch, mir die Erinnerung an das, was meine Vorfahren vergessen mußten, vorenthalten zu können?«
    »Da du einen Anhaltspunkt hast, können wir nicht verhindern, daß du dich erinnerst. Erinnere dich also ...«
    Und Gharlanes Gedanken wanderten zurück ... Jahrhunderte ... Jahrtausende ... Zyklen ... Äonen. Die Spur wurde dünner, verlor sich fast, war tief vergraben unter unzähligen Schichten neu hinzugewonnenen Wissens, neuer Erfahrungen und neuer Empfindungen. Aber all dies gehörte auch ihm. Wie gut das Gesuchte auch verborgen sein mochte, der Weg zu dem Geheimnis stand ihm nun offen.
    Er fand, was er suchte, und augenblicklich schien es ihm, als ob sich Enphilistor von Arisia direkt an ihn wandte, als ob sich die Weisen Arisias – nun vergeblich – bemühten, das Wissen um die Existenz der arisischen Rasse und ihres Planeten in seinem Gehirn auszulöschen. Die Tatsache, daß eine Rasse so lange bestanden hatte, war schlimm genug. Daß die Arisier während unzähliger Zyklen von der Existenz Eddores und seiner Bewohner gewußt hatten, war schlimmer. Aber am schlimmsten war, daß die Arisier in der Lage gewesen waren, während dieser Zeit ungehindert gegen die Eddorier zu wirken – und dieser Gedanke ließ Gharlane angstvoll erschauern.
    Er sah sich einem wichtigen Problem gegenüber. Unwichtige Dinge wie die Vernichtung widerspenstiger Kulturen – deren außerordentlich schnelle Entwicklung jetzt ihre Erklärung fand – mußten warten. Eddores Politik bedurfte einer Neuorientierung. Der vereinigte Geist des Inneren Kreises mußte die Tatsachen dieses neu-alten Wissens bedenken und seine Schlußfolgerungen daraus ziehen. Sollte er sofort nach Eddore zurückkehren? Oder sollte er warten, bis der Planetoid, der ihm sehr nützlich sein konnte, vollendet war?
    Er entschloß sich zum Warten. Seit dem Augenblick, da Eddore hätte handeln müssen, war so unendlich viel Zeit verstrichen, daß es auf ein paar Augenblicke mehr oder weniger nicht mehr ankam.
    Der Bau des Planetoiden wurde also fortgesetzt. Obwohl Roger keinen Grund zu der Vermutung hatte, daß ihm ein Angriff drohte, machte er es sich

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