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Lensmen 01 - Die Planetenbasis

Lensmen 01 - Die Planetenbasis

Titel: Lensmen 01 - Die Planetenbasis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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von dem plötzlich entfesselten Sturm regnete ein wahrer Schauer von Trümmerstücken auf das Tal hernieder – verbogene Stahlschienen, zersplitterte Baumstämme, Betonbrocken und Tausende Kubikmeter Erde und Felsgestein. Die Neutralisatoren der Boise waren mächtiger und hatten einen weitaus größeren Aktionsradius, als Cleveland und Rodebush errechnet hatten, und beim Start wurde alles, was sich in unmittelbarer Nähe befand, zu einem Bestandteil des Schiffes. Erst Sekunden später, von der fast unendlichen Geschwindigkeit des Schiffes zurückgelassen, kehrte diese Materie in den Wirkungsbereich der normalen Naturgesetze zurück und stürzte zur Erde.
    »Haben Sie Kontakt halten können, Randolph?« unterbrach Samms das entsetzte Schweigen, das sich im Hügel ausgebreitet hatte.
    »Nein, Sir«, erwiderte die Ortungszentrale. »Das Signal ist in der Sekunde des Starts verblaßt und war nicht wieder einzufangen. Ich habe sofort einen Kontaktstrahl auf die Spur gesetzt, ohne jedoch die geringste Reaktion zu erzielen.«
    »Und Wrackteile des Schiffes selbst sind nicht dabei«, fuhr Samms leise fort. »Entweder übertrifft der Erfolg alle unsere Erwartungen oder ...« Er unterbrach sich und schaltete den Bildschirm aus. Mußte er die Namen seiner Freunde auf die lange Liste derer setzen, die für die Boise schon gestorben waren? Die Vernunft sagte ihm, daß sie nicht mehr am Leben waren, denn sonst hätten die Ultrastrahlen den Kontakt mit der Boise gehalten – wie groß deren Beschleunigung auch gewesen sein mochte. Die logische Schlußfolgerung war, daß sich das Schiff in dem Augenblick aufgelöst hatte, da Rodebush die Energien freisetzte. Aber hatte der Physiker nicht selbst mit der entfernten Möglichkeit gerechnet, daß etwas Unvorhergesehenes eintreten könnte ...? Samms schlug sich die quälenden Gedanken aus dem Kopf, straffte die Schultern und kehrte in sein Büro zurück.
    »Mr. Fairchild bittet um eine Unterredung, sobald es Ihnen paßt«, berichtete seine Sekretärin, als er sich setzte. »Sie wissen, daß sich Senator Morgan seit heute morgen bei uns aufhält und darauf besteht, Sie persönlich zu sprechen.«
    »Aha, darum geht es also! Na gut. Verbinden Sie mich mit Fairchild, bitte ... Dick? Können Sie sprechen, oder sind Sie nicht allein?«
    »Doch, er geht im Augenblick Saunders auf die Nerven. Ich habe ihn schon reichlich genossen. Haben Sie vielleicht eine Minute Zeit, ihn persönlich hinauszuwerfen?«
    »Natürlich, wenn Sie wollen – aber warum können Sie ihn nicht auf die übliche Weise selbst abservieren?«
    »Er besteht darauf, Sie persönlich über seine Absichten aufzuklären. Immerhin gehört er zu den großen Tieren und hat einigen Einfluß. Ich würde es deshalb für besser halten, wenn die Sache auch hier auf höchster Ebene behandelt wird. Außerdem haben Sie ein ganz besonderes Talent, Mr. Samms. Wenn Sie eine Harpune abschießen, erholt sich der Harpunierte nicht so schnell wieder!«
    »Na gut. Ich weiß, er ist das Rückgrat der politischen Gegenbewegung. Nieder mit der Liga – hoch mit der nationalen Souveränität. Wir sind die machthungrigen Diktatoren, die dem Volk im Nacken sitzen, und so weiter ... Ich weiß Bescheid. Aber wie ist er als Mensch? Natürlich dickfellig – aber hat er Köpfchen?«
    »Er hat Köpfchen und ist wieselflink mit seinen Argumenten. Sie müssen mit der Harpune fest zustoßen und sie dann in der Wunde herumdrehen.«
    »Gut. Sie haben doch hoffentlich eine Harpune für mich?«
    »Sogar drei«, grinste Fairchild, der Public-Relations-Beauftragte der Liga. »Boß Jim Towne hat ihn gekauft, das ist eindeutig. Die Nummer seines geheimen Schließfachs ist N 469 T 414. Seine Lieblingsfreundin ist Fi-Chi le Bay ... sie wird ihrem Namen übrigens voll gerecht. Die Biene hat aus dem Mackenzie-River-Projekt einen hübschen Pelzmantel abbekommen – natürlich Marsianischer Tekkyl. Ein hübsches Spiel – von Clander an Morgan an le Bay.«
    »Gut. Bitte führen Sie ihn herein.«
    »Senator Morgan – Mr. Samms«, stellte Fairchild vor, und die beiden Männer schätzen sich mit einem kurzen Blick ab. Samms sah sich einem großen, etwas zur Fülle neigenden Mann gegenüber, der die oberflächliche Freundlichkeit und die klugen, abwägenden Augen des erfolgreichen Politikers hatte. Der Senator erblickte einen großen, gut trainierten Mann in den vierziger Jahren, mit hagerem, glattrasiertem Gesicht, einem wilden rotbronzenen Haarschopf und zwei goldfleckigen und

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