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Lensmen 03 - Galaktische Patrouille

Lensmen 03 - Galaktische Patrouille

Titel: Lensmen 03 - Galaktische Patrouille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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Cosinus hoch Beta ... hm ... naja, etwa null-Komma-null-null-drei-acht«, murmelte der Ingenieur und starrte mit zusammengekniffenen Augen auf seinen Rechenstab. »Multipliziert mit einer halben Million ... damit kommen wir auf eine Höchstgeschwindigkeit von etwa eintausendneunhundert Licht. Verdammt langsam, aber damit läßt es sich schaffen, wenn wir Zeit haben. Ich bekomme eine Gänsehaut, wenn ich daran denke, daß wir den Bergenholm die ganze Zeit über bei guter Laune halten müssen.«
    Und so kam es, daß der Lens-Träger mehrere Stunden später sämtliche Störsender seines Schiffes abschaltete, den Antrieb drosselte und jedes andere Gerät stillegte, auf dessen Strahlen die Ortungsgeräte des Gegners ansprechen konnten. Techniker in Raumanzügen schwärmten in das All hinaus und befestigten an den noch glühenden Antriebsprojektoren riesige Sichtblenden.
    Es ist allgemein bekannt, daß Raumschiffe von einer sogenannten »trägheitslosen Projektion« angetrieben werden, von starken statischen Feldern, von Partikeln oder »Teilchen«, die im Innern des trägheitslosen Projektors aus der Umwandlung einer speziellen Energieform in Materie »frei« hervorgehen. Diese Umwandlung bringt eine gewisse Hitze- und Lichtentwicklung mit sich. Dieses Licht – der sogenannte »Feuerschweif« – wird durch das aus den abgestoßenen Partikeln gebildete Gas tausendfach verstärkt und läßt jedes Raumschiff zu einem überwältigenden Anblick werden. Kinnison und seine Männer mußten diesen spektakulären Effekt irgendwie verhindern, wenn ihr gewagter Plan gelingen sollte.
    Aus diesem Grunde wurden die Sichtblenden angebracht, die das entstehende Leuchten abschirmten, leider aber auch einen Großteil der Hitze aufnahmen. Die Hitzeausstrahlung mußte also so weit eingedämmt werden, daß sie unter dem Schmelzpunkt der Spezialmetalle lag, aus denen die Blenden bestanden. Das verminderte zwar die Höchstgeschwindigkeit des Schiffes beträchtlich, bewahrte es jedoch andererseits weitgehend vor einer Entdeckung und erhöhte seine Chancen, Trenco eines Tages zu erreichen – wenn der Bergenholm durchhielt.
    Natürlich bestand nach wie vor die Gefahr, daß sie zufällig von einen elektromagnetischen Orter erfaßt wurden oder daß sich ein Pirat sogar auf Sichtweite näherte, aber das Risiko war so verschwindend gering, daß im Vergleich hierzu die sprichwörtliche Nadel im Heuhaufen ein Kinderspiel war. Nein, der Bergenholm war noch immer das größte Sorgenkind, und die Ingenieure nahmen sich der Maschine mit einer Fürsorge an, die sich nur mit den Bemühungen einer Gruppe von Kinderschwestern um das Kind eines Multimillionärs vergleichen läßt.

    Doch die Mühe trug ihre Früchte. Zwar fluchten und schwitzten die Techniker nach wie vor, aber sie brachten es irgendwie fertig, die asthmatische Maschine bei der Stange zu halten – jedenfalls fast immer. Und zum Glück entgingen sie – noch – den Spionstrahlen ihrer Gegner.
    Die Aufmerksamkeit der Piratenführer war seit einiger Zeit von der beweglichen Störungszone in Anspruch genommen, die sich mit unvorstellbarer Geschwindigkeit hierhin und dorthin bewegte und sich immer weiter ausdehnte, die seltsamen Schwankungen unterworfen war und die die Instrumente der Piraten nicht zu durchdringen vermochten. Der Mittelpunkt dieses Impulsfeldes bewegte sich auf das Sonnensystem zu – auf jenes System, in dem sich das Flottenhauptquartier der Galaktischen Patrouille befand. Also konnte nur ein Lens-Träger dahinterstecken, zweifellos der Lens-Träger, der sich mit beispielloser Kühnheit eines Piratenschiffes bemächtigt und sich mit seinen Geheimnissen vertraut gemacht hatte und der anschließend mit einem Rettungsboot durch die engen Maschen der Falle geschlüpft war, die man ihm gestellt hatte. Und um das Maß voll zu machen, hatte derselbe Lens-Träger später sechs Schlachtschiffe der Piratenflotte erobert – Schiffe, die er jetzt für seine Zwecke einsetzte! Eine unerträgliche, unmögliche Vorstellung! Eine Beleidigung für ganz Boskone, die auf keinen Fall ungesühnt bleiben durfte.
    In dem kritischen Raumsektor setzte Helmuth alle verfügbaren Raumschiffe ein und verwertete die ihm zufließenden Informationen mit Hilfe seiner Computer und Navigatoren. Langsam nur zeichnete sich eine Lösung des Rätsels ab; mit quälender Langsamkeit kam Licht in das Geheimnis der sich widersprechenden Bewegungen der Störungszone. Die unerklärlichen Faktoren schrumpften zu einem

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