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Leo Berlin

Leo Berlin

Titel: Leo Berlin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Goga
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Geschmack bewiesen. Von Malchow öffnete das Tor, ging den Weg entlang
     und wollte gerade an der Haustür klingeln, als diese von innen
     aufgerissen wurde. Ein Mann stürzte heraus, prallte gegen von Malchow
     und stieß ihn zu Boden. Dann hetzte er den Weg zur Straße
     entlang.
    Von Malchow rappelte sich
     fluchend hoch, klopfte seine maßgeschneiderte Hose ab und strich das
     Jackett zurecht. Dann schaute er sich verwundert um, sah den Mann aber nur
     noch auf dem Gehweg hinter einem Rhododendron verschwinden. »Keine
     Manieren«, murmelte er vor sich hin und trat in die Eingangshalle.
    Von Malchow stieg die Treppe
     hinauf in den ersten Stock. Ein schönes Haus, dachte er bei sich, als
     er mit der Hand über das spiegelglatte Geländer fuhr. Er war so
     still hier und angenehm kühl, in der Luft hing ein ganz leichter,
     nicht unangenehmer Hauch von Essig.
    Als er die offene Wohnungstür
     sah, stutzte er und blickte sich um. Es passte ganz und gar nicht zu
     seinem Vorgesetzten, bei einer Durchsuchung die Tür offen zu lassen.
     Er klopfte, und als keine Antwort kam, trat er ein.
    Ein leises Stöhnen. Von
     Malchow schaute hinter die Tür.
    Wechsler lag am Boden, eine
     Hand an die linke Hüfte gepresst. Zwischen seinen Fingern sickerte
     Blut hervor.
    »Und schicken Sie einen
     Krankenwagen. Nein, ich weiß nicht, was er hat, Schuss- oder
     Stichwunde, aber es blutet stark. Machen Sie schnell.« Wie durch ein
     Wunder war das Telefon nicht abgestellt worden. Von Malchow eilte in die Küche,
     riss alle Schränke auf, bis er ein sauberes Handtuch fand, und lief
     zu Leo zurück. Er drehte ihn vorsichtig auf den Rücken und drückte
     das Handtuch auf die Wunde. Dann klopfte er ihm nicht allzu sanft gegen
     die Wange. »Was ist passiert, Herr Kommissar?«
    Leo öffnete stöhnend
     die Augen und versuchte, den Kopf zu heben. »Ich weiß nicht .
     . . er kam von hinten . . .« Von Malchow entdeckte nun auch die
     Platzwunde an der rechten Schläfe, von der sich ein breites, rotes
     Rinnsal bis zum Kinn zog. Er befeuchtete ein weiteres Küchenhandtuch
     und wand es um Leos Kopf. »Können Sie sprechen?«
    Leo schluckte. Seine Stimme
     klang belegt. »Es hat geklopft. Keiner draußen. Er kam von
     hinten.«
    »Haben Sie sein Gesicht
     gesehen?«
    Leo schüttelte den Kopf
     und verzog schmerzvoll das Gesicht. »Sind Sie ihm begegnet?«
    »Ich glaube, ich bin an
     der Haustür mit ihm zusammengestoßen. Er stürmte geradezu
     davon, aber ich habe mir nichts dabei gedacht. Außerdem hatte er den
     Hut ziemlich tief ins Gesicht gezogen.«
    Bei diesen Worten huschte ein
     Lächeln über Leos Gesicht. »Er ist zurückgekommen.«
     Dann sank sein Kopf zur Seite.
    Vermutlich phantasierte er,
     dachte von Malchow. In diesem Moment klingelte es. Er lief hinunter und
     öffnete die Tür, worauf Walther, Stankowiak und Dr. Lehnbach an
     ihm vorbei die Treppe hinaufliefen.
    »Dr. Lehnbach war
     gerade im Büro, als Sie anriefen«, rief Robert über die
     Schulter. »Wo ist er?«
    »Oben im Flur, hinter
     der Tür.«
    Als von Malchow hereinkam,
     kniete Lehnbach schon neben Leo und untersuchte ihn. »Platzwunde,
     eventuell leichte Gehirnerschütterung. Und hier –«, er
     schob Leos Jackett zur Seite und knöpfte das Hemd auf. »Eine
     Stichwunde an der linken Hüfte. Nicht besonders tief, aber der
     Blutverlust ist beträchtlich. Fragt sich, ob die Waffe von vorn oder
     hinten geführt wurde.«
    »Er griff von hinten um
     mich herum«, meldete Leo sich heiser zu Wort.
    »Da bist du ja wieder«,
     sagte Robert und drückte kurz seine Hand. »Verdammt, du hast
     uns einen ganz schönen Schreck eingejagt. Der Krankenwagen kommt
     gleich. Wie ist das bloß passiert?« Er sah Lehnbach fragend
     an, der daraufhin nickte.       
    »Es klingelte. Ich hab
     aufgemacht, aber niemanden gesehen. Als ich wieder reinwollte, kam er von
     hinten und stieß mich in den Flur. Dann drückte er mir die Luft
     ab und stach zu. Den Kopf muss ich mir beim Sturz angestoßen haben.«
     Leo schloss die Augen. »Mir ist schwindlig.«
    Sie hörten Schritte auf
     der Treppe. Zwei Sanitäter kamen mit einer Trage herein, betteten Leo
     vorsichtig darauf und wollten ihn schon abtransportieren, als er die Hand
     hob und auf sein Jackett klopfte. »Robert, schau in die Innentasche.
     Das Heft. Da steht es drin.«
    Robert nahm das Heft und
     steckte es ein. »Ich komme bald zu dir. Marie lässt dich grüßen,
     ihr geht es schon viel besser.«
    Die

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