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Leo Berlin

Leo Berlin

Titel: Leo Berlin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Goga
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sagen habe«,
     meinte Robert verschmitzt.
    Leo setzte sich auf und
     verzog gequält das Gesicht. »Dieser Verband ist so etwas von
     eng. Na, red schon.«
    »Wir haben ihn, Leo. Du
     hattest Recht. Der Mörder von Gabriel Sartorius und Erna Klante ist
     ein und derselbe.«
    Leo packte ihn am Unterarm.
     »Wie bist du darauf gekommen? Durch die Liste?«
    »Er ist der Besitzer
     der Knopffabrik.«
    »Natürlich, M. E.
     ist Max Edel«, fiel Leo ihm ins Wort.
    Robert zog einen Stuhl heran
     und holte das Schulheft und das dünne Papier aus der Aktentasche.
     »Ich hatte Glück, gleich beim ersten Versuch. Der Mann hat sich
     laut Sartorius’ Notizen 1911 in einem Bordell mit Syphilis
     angesteckt. Und befindet sich mittlerweile im Endstadium der Krankheit.
     Hier hat Sartorius vermerkt, dass Edel starre Pupillen hat. Weißt du
     noch, mir sind doch seine Augen aufgefallen, als ich Edel damals in der
     Firma gesehen habe. Außerdem stellt er die bewussten Knöpfe
     her.«
    »Und hat versucht, mich
     umzubringen.«
    Walther nickte. »In der
     Tat. Anscheinend fühlt er sich von dir bedroht. Oder er ist einfach
     verrückt.«
    Leo nickte. »Ich habe
     doch mit dem Arzt hier in der Klinik darüber gesprochen. Wenn das
     Gehirn befallen ist, kann es zu den unterschiedlichsten
     Ausfallerscheinungen kommen.«
    Robert räusperte sich.
     »Über sein Motiv bin ich mir allerdings immer noch nicht ganz
     im Klaren.«
    »Er hat seinen
     Erpresser getötet. Möglicherweise ahnte er, dass es Sartorius
     war. Vielleicht hatte er mit niemandem sonst über seine Krankheit
     gesprochen.«
    »Aus Scham?«
    »Schon möglich.
     Denk nur, wie er sich damals gewehrt hat, das hat Elvira Blank doch
     ausgesagt. Es ist nicht gerade angenehm, vor johlenden Freunden seine
     Unschuld zu verlieren«, gab Leo zu bedenken. »Aber trotzdem .
     . . die Erpressung wäre zwar ein Motiv für den Mord an
     Sartorius, doch warum Erna Klante? Es war so viel Zeit vergangen. Wenn er
     sich durch sie bedroht fühlte oder sich an ihr rächen wollte, hätte
     er längst etwas unternehmen können.«
    »Vielleicht hat er sie
     erst jetzt gefunden.«
    »Na ja, das darf er uns
     alles selbst erzählen. Warum sollen wir uns für ihn den Kopf
     zerbrechen.«
    »Was machst du da?«
    Leo war aus dem Bett
     aufgestanden und hielt sich vorsichtig an Roberts Schulter fest.
    »Ich gehe.«
    »Wohin?«
    »Ins Büro. Du
     glaubst doch nicht etwa, ich sehe vom Bett aus zu, wie ihr Edel verhaftet?
     Nach all der Arbeit, die er uns gemacht hat.«
    »Leo, das geht nicht.
     Du bist erst seit gestern hier. Mit einer Gehirnerschütterung ist
     nicht zu spaßen.«
    »Einer leichten Gehirnerschütterung.«
    »Trotzdem.«
    »Wir müssen den
     Mann umgehend verhaften. Er ist entweder ein Mörder, der überaus
     geschickt vorgeht, oder geisteskrank, was ihn ebenso gefährlich
     macht.« Er schaute in den Schrank. »Wo sind denn meine Sachen?«,
     fragte er über die Schulter gewandt.
    »Keine Ahnung. Sie
     waren ganz voller Blut.«
    »Verdammt, dann musst
     du mir eben welche von zu Hause holen.«
    Robert stand auf und sah zur
     Decke. »Auf deine Verantwortung. Ich höre mir die Warnungen der
     Ärzte lieber nicht an, mein Freund.«
    »Schon gut. Gib mir mal
     diesen komischen Bademantel, der da an der Tür hängt. Ich schaue
     bei Marie vorbei, bis du wieder zurück bist.«
    Doch dazu kam er nicht. Kurz
     nachdem Robert gegangen war, trat Herbert von Malchow ins Zimmer.
    »Guten Morgen, Herr
     Kommissar. Ich wollte mal sehen, wie es Ihnen geht.«
    »Morgen. Besser. Danke
     auch«, sagte Leo kurz angebunden, aber nicht unfreundlich. »Hätten
     Sie gestern nicht ein paar Minuten früher kommen können?«
    »Das ging leider nicht.
     Aber Sie haben es ja ohne größere Schäden überstanden,
     wie ich sehe«, meinte von Malchow bissig.
    »Ist das hier ein
     reiner Genesungsbesuch oder haben Sie Dienstliches zu berichten?«
    »Das auch. Ich weiß
     nicht, ob es von Bedeutung ist, aber gestern waren Ellen und Viola Cramer
     bei mir, um eine Aussage zu machen.«
    Leo sah ihn überrascht
     an. »Ellen Cramer? War das nicht die letzte Patientin von Gabriel
     Sartorius?«
    »Ja, und Viola ist ihre
     Tochter. Hier sind die Aussagen.« Er hielt Leo mehrere
     maschinegeschriebene Seiten hin. »Ich wusste nicht so recht, ob es
     mit unseren Fällen zu tun haben könnte. Die Damen wirkten ein
     bisschen . . . na ja, überspannt. Besser gesagt, ihre Geschichte kam
     mir so vor.«
    Leo winkte ab, um

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