Leo - Erotisches Tagebuch (German Edition)
zerwühlten Bett noch die zwei Küchenkrepp-Tücher, mit denen wir uns vorhin notdürftig abgeputzt hatten. Leo hat die Idee, sie hinter den Rücken der Schrankwand zu klemmen. Die Vorstellung, dass auf diese Weise Spuren unserer Körpersäfte noch nach Jahren in dem Zimmer präsent sind, fasziniert uns. Wer weiß, wann die Tücher mit unserer DNA gefunden werden, wenn überhaupt? In der gläsernen Schale mit der Sonnenblumen-Imitation hat sich unter den Kieselsteinen ein kleiner See gebildet.
Wie immer bringt Leo mich zum Auto. Vor dem Appartement schauen wir noch einmal zurück. Ich bin ein bisschen wehmütig, weil ich hier Dinge erlebt habe, die ich mir nie erträumt hätte. Wir halten uns an den Händen, legen die Köpfe in den Nacken und starren in den beeindruckenden Sternenhimmel. Wie jedes Mal küssen wir uns zum Abschied durch die heruntergelassene Scheibe auf der Fahrerseite meines Autos. Beim Wegfahren sehe ich Leos Gestalt im Rückspiegel langsam kleiner werden. Er winkt mir noch zu, bis er aus meinem Blickfeld verschwindet. Ich bin glücklich und traurig zugleich.
18.03.
In dem Gebäude, wo die Tanzschule untergebracht ist, hat Leo einen neuen Ort aufgetan, der die perfekte Kulisse für unsere Leidenschaft abgibt. Hier müssen wir Sex haben, koste es, was es wolle. In dem etwas abseits liegenden Raum lagern einige ausgesprochen hässliche Möbelstücke, unter anderem ein Sofa und zwei thronähnliche Sessel im pseudo-barocken Stil. Außerdem beherbergt der Raum einen großen Spiegel. Die Lokalität beschäftigt unsere Fantasie, als wir Hand in Hand zum Auto gehen. Leo redet davon, wie er mich auf dem verschnörkelten Sofa durchvögeln wird. Als die Gelegenheit sich bietet, fasst er mir an einer Straßenecke unter den Rock und stellt fest, dass ich klatschnass bin. Leo meint, ich solle den Slip bis morgen nicht mehr wechseln, auch wenn er riechen würde. Ich liebe Leo für seine verderbte Offenheit. Ich kenne niemanden, der so mit mir redet.
Abends falle ich sofort in einen tiefen, traumlosen Schlaf. Gegen drei Uhr wache ich auf und muss im selben Moment an Leo denken. Das Szenario in dem Abstellraum mit den ausgedienten Möbeln erregt mich so sehr, dass ich ohne einen Laut von mir zu geben, unter der Bettdecke masturbiere. Anschließend schlafe ich auf der Stelle wieder ein und träume von Leo und den Möbeln. Ich trage ein frisches Höschen.
19.03.
Ab jetzt ist Leo nur noch an drei Tagen der Woche in meiner Stadt. Er hat ein neues Appartement bezogen, das in einer restaurierten Schlossanlage liegt. Angeregt durch das neue Ambiente lässt Leo sich zu einer etwas kindischen SMS hinreißen: „Morgen Greta-Lou. Heute gibt es ein neues Motto. Grusel und Folter im Schloss. Du bist das Opfer. Bin auf dein Schreien gespannt. Es erwartet dich Leo, dein Löwe Brüll.“
Die Anlage, zu der Leos neues Domizil gehört, ist gerade erst eröffnet worden. Es riecht nach frischer Farbe, alles ist blitzsauber. Die Einrichtung ist funktional, aber geschmackvoll. Das Appartement besteht nur aus einem Wohn-Schlafraum mit einem Kleiderschrank, Kühlschrank, Fernseher und einer Garderobe mit Spiegel sowie einem kleinen Bad. Das Bett ist breiter als das in Leos alter Wohnung und hat keine störenden Holzeinfassungen an Seiten und Enden. Hier werden wir uns freier entfalten können.
Schnell bin ich bei Leo im Bett und nehme unsere Lieblingsposition ein. Ich liege auf der Seite, Leo presst seine Brust an meinen Rücken . So gelangen seine Küsse und Berührungen ganz leicht an meinen Hals und Brüste, an meine Muschi sowieso. Die untere rechte Ecke des Bettes hat es Leo angetan. Er dirigiert mich dorthin und zwängt mich auf die Knie. Kaum habe ich die Position eingenommen, steht Leo auch schon breitbeinig über der Ecke und fickt mich in meine gefügige Fotze.
20.03.
Der Winter will einfach kein Ende nehmen. Es schneit schon wieder. Dazu weht ein strammer Nordostwind, der die Schneeflocken vor sich hertreibt. Aber trotz der Kälte bin ich so leicht entflammbar wie immer in den letzten Monaten. Unsere Vorfreude auf das, was am kommenden Montag passieren soll, steigert sich am Wochenende von Stunde zu Stunde. Das beweisen auch Leos Kurz-Mitteilungen an mich.
21.03., 10:36
„Morgen Greta-Lou. Vermisse dich jetzt schon, aber bis Montag geht es schnell. Lou, und dann wartet der Thron, meine Krönung. Ich bringe das Zepter mit und du das Himmelreich. Freue mich.“
21.03., 16:30
„Hi Greta, auf dem Weg nach Hause
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