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Leonardo und der Fluch des schwarzen Todes (Da Vincis Fälle) (German Edition)

Leonardo und der Fluch des schwarzen Todes (Da Vincis Fälle) (German Edition)

Titel: Leonardo und der Fluch des schwarzen Todes (Da Vincis Fälle) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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bleiben. Ich hoffe nur, dass unsere Verwandten nicht zu-viel Furcht haben, um uns aufzunehmen…“
    „Woher kommt ihr?“, fragte nun der Mann.
    „Aus Vinci“, sagte Carlo.

    „Dann solltet ihr schleunigst dorthin aufbrechen und eure Familien warnen. Der Wagen des Pestarztes macht den Zug der Brandreiter langsam – und außerdem müssen ein paar von ihnen noch eine Weile in der Gegend bleiben, um zu verhindern, dass Bewohner zurückkehren.“
    „Dann könnten die Leute von Vinci wenigstens ein paar Sachen retten“, meinte die Frau. „In Vinci… da lebt doch dieser Notar, der neuerdings kaum noch für die einfachen Leute schreibt, sondern nur noch für Cosimo de’ Medici?“
    „Das ist mein Vater“, sagte Leonardo.
    „Dann schickt ihn zu Cosimo de’ Medici, damit er diese Reiter stoppt!“, meinte die Frau.
    „Und wenn Cosimo sie geschickt haben sollte?“, meinte ein anderer Mann, der schon etwas älter war. „Wer will das wissen?“
    Leonardo und Carlo brachen bald wieder auf. Sie mussten so schnell wie möglich Vinci erreichen.

    Sie nahmen diesmal nicht den Weg, der an Großonkel Francescos Haus vorbeiführte. Leonardo meinte, dass man schneller nach Vinci gelangen konnte, wenn man quer zu allen Wegen und mitten durch den Wald ritt. Steile Hänge und dichtes Gestrüpp hatten sie zu über-winden und zwischenzeitlich war Carlo schon der Ansicht, dass sie völlig falsch waren.
    Die Sonne war schon fast untergegangen, da erreichten sie eine Straße, die Carlo wieder erkannte.
    „Hier bin ich schon mit meinem Vater gewesen!“, sagte er. „Von hier aus weiß, wie es zurück nach Vinci geht!“
    „Na großartig!“
    „Aber ob das jetzt wirklich eine Abkürzung war, die wir genommen haben, glaube ich nicht!“
    Sie ritten die ungepflasterte Straße entlang. Es wurde langsam dunkel und da sie noch nicht einmal in der Nähe von Vinci waren, zweifelten sie daran, ob sie es noch rechtzeitig schaffen konnten.

    Marcella wurde nämlich immer müder und langsamer. Der lange Ritt hatte ihr zu schaffen gemacht und Leonardo merkte schnell, dass es überhaupt keinen Sinn hatte, sie noch stärker anzutreiben. Dann wurde die Stute nur bockig.
    „Seien wir froh, dass sie sich überhaupt noch rührt und nicht einfach stehen bleibt“, sagte er.
    Carlo runzelte die Stirn. „Ich dachte, Marcella wäre ein Pferd und kein Esel!“
    „Wenn du irgendeinen Trick auf Lage hast, wie wir es doch noch hinbekommen, dass sie schneller läuft, kannst du ihn mir gerne verraten!“
    „Jedenfalls ist das ein ganz besonderer Tag“, sagte Carlo. „Ein Tag, an dem selbst du nicht mehr weiter weißt und mich nach einem Trick fragst!“
    Es wurde dunkel. Aber da sie der Straße folgen konnten, war das nicht so schlimm, denn so behielten sie wenigstens die Orientierung.

    Leonardo hoffte nur, dass Carlo sich auch tatsächlich richtig erinnerte und sie auf diesem Weg nach Vinci kamen.
    Dann sahen sie in der Ferne ein Lagerfeuer. Stimmen drangen ihnen ans Ohr. Hin und wieder hörte man auch Gelächter. Im Mondlicht war außerdem ein Planwagen zu sehen.
    „Da sind sie!“, flüsterte Carlo. „Sie lagern dort für Nacht! Leonardo, das bedeutet, dass wir es noch schaffen können, vor ihnen in Vinci zu sein! Selbst wenn Marcella anfangen sollte zu lahmen!“
    „Ja“, nickte Leonardo. Offenbar waren die Feuerreiter doch länger in San Luca aufgehalten worden, als Leonardo zunächst angenommen hatte. „Vielleicht sollten wir uns mal an das Lager heranschlei-chen und herausfinden, was das eigentlich für Leute sind und wer sie geschickt hat!“
    „Du bist wohl übergeschnappt! Dann nehmen sie uns gefangen!“
    „Aber angenommen, es hätte wirklich Cosimo de’ Medici diese Männer geschickt und wir sagen meinem Vater, er soll gerade bei diesem Mann Hilfe holen… Das wäre doch wahrscheinlich nicht gerade Erfolg versprechend.“

    „Du weißt doch mehr von Cosimo“, stellte Carlo fest. „Traust du ihm das etwa wirklich zu? Dass er einfach Dörfer niederbrennen lässt, nur damit die böse Macht übler Ausdünstungen nicht aus der Erde kommt und die Pest verbreitet?“
    „Ich weiß es nicht“, sagte Leonardo. „Aber wir haben doch selbst gesehen, wie mächtig Gerüchte sein können, wenn die Menschen vor etwas so große Angst haben wie vor dem Schwarzen Tod! Es war ein Junge, der in San Luca erkrankt ist… Nämlich Alberto!“
    „Angeblich erkrankt“, verbesserte Carlo.
    „Ja, aber schon Großonkel Francesco hat von mehreren

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