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Leonardo und die Verschwörer von Florenz Teil 2 von 3 (Da Vincis Fälle)

Leonardo und die Verschwörer von Florenz Teil 2 von 3 (Da Vincis Fälle)

Titel: Leonardo und die Verschwörer von Florenz Teil 2 von 3 (Da Vincis Fälle) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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wollte Carlo wissen.
    „Vertrau mir!“
    Den ächzenden Luca, der sich die Seite hielt, zogen sie einfach mit sich. Carlo fuhr ihn an, dass er stille sein und die Zähne aufeinanderbeißen sollte.
    Einer der Reiter meinte entdeckt zu haben, wohin die Jungen gelaufen waren und rief das seinen Komplizen auch laut zu. Irgendwo in der Dunkelheit des Unterholzes hörten sie die stampfenden Hufe seines Pferdes und Schwertstreiche, mit denen er das Gestrüpp aus dem Weg schlug.
    Die Jungen erreichten den rauschenden Wasserlauf, der sich mitten durch den Wald zog.
    „Und jetzt? Sollen wir uns die Füße nass machen?“, fragte Luca, dessen Seitenstiche inzwischen wohl etwas nachgelassen hatten.
    „Wir tauchen unter Wasser!“, meinte Leonardo. „Sucht euch ein paar Halme, durch die ihr Luft holen könnt und legt euch ins Wasser. Solange es nicht richtig hell ist, sieht uns dort niemand.“
    „Das ist nicht dein Ernst!“, entfuhr es Luca.
    „Meinst du, es macht noch etwas, wenn deine Filzpantoffeln nass werden?“, fragte Leonardo. „Die sind doch ohnehin schon durch deine Zeit in der Höhle verdorben!“
    „Trotzdem…“
    „Aber einen dieser Filzschuhe könnten wir gut gebrauchen.“
    „Wozu denn?“
    „Um ihn als Spur auszulegen. Die Banditen sollen denken, dass wir durch den Bach gewatet sind.“
    „Und warum unbedingt mein Schuh?“
    „Weil du für die Banditen der wichtigste von uns Dreien bist“, erwiderte Leonardo. „Schließlich hat dein Vater das meiste Geld. Also werden sie dorthin reiten, wo sie glauben, dass sie dich finden!“
    Luca wollte noch etwas an Protest hinzufügen, aber die Geräusche der Verfolger rückten näher und ließen ihn verstummen. Leonardo streckte die Hand aus.
    „Na, los!“, forderte er.
    Luca zog einen Schuh aus und gab ihn Leonardo. Dieser schleuderte ihn auf die andere Seite des Baches. An der Böschung blieb er an ein paar Schilfrohren hängen.
    „Gut so!“, meinte Carlo. „Das Mondlicht scheint genau dorthin!“
    Jeder der drei Jungen nahm ein paar röhrenartige Halme vom Ufer weg. Dort wuchsen genug davon. Dann gingen sie ins Wasser, tauchten unter, steckten dabei einen Halm in den Mund, dessen Spitze über die Wasseroberfläche gehalten wurde, sodass sie Luftholen konnten. Der Bach war nicht tief. Das Wasser reichte den Jungen etwa bis zum Bauchnabel, sodass auch nicht die Gefahr bestand, dass die Strömung sie wegreißen konnte. Sie legten sich dicht an die steile Uferböschung, die zum Teil sogar etwas überstand. Zahlreiche Pflanzen wucherten im Uferbereich, die zusätzlich die Tarnung erleichterten.
    Einer der Reiter erreichte nun den Bach. Er zügelte sein Pferd, blickte sich um und stocherte dann mit dem Schwert in den Pflanzen an der Uferböschung herum.
    Dann gab er seinem Pferd die Sporen und preschte durch den Bach. Das Pferd sank dabei fast bis zum Rumpf ein, brauchte aber nicht zu schwimmen. An der Uferböschung entdeckte der Reiter dann den Schuh.
    Er nahm ihn mit der Schwertspitze vom Boden auf. Ganz leise und wie durch Watte hörte Leonardo unter Wasser, wie der Entführer laut nach seinen Komplizen rief.
    Wenig später dröhnte dumpf der Hufschlag der beiden anderen Pferde auf dem schweren Waldboden.
    „Sie waren hier!“, rief der Reiter, der den Schuh gefunden hatte.
    „Und eigentlich können sie auch noch nicht weit sein!“
    „Hinterher!“, rief einer der anderen Männer.
    Die Männer ließen ihre Pferde voranpreschen. Leonardo wartete, bis er sicher war, dass sie den Bach überquert hatten und dort weitergeritten waren. Vorsichtig tauchte er aus dem Wasser hervor. Zwischen dem Schilf und anderen Uferpflanzen wäre er auch jetzt kaum zu sehen gewesen.
    Die Banditen waren verschwunden.
    Nach und nach tauchten auch Luca und Carlo wieder auf.
    „Alles klar!“, flüsterte Leonardo.
    Sie stiegen ans Ufer. Die nasse Kleidung klebte ihnen am Körper. Carlos Schuhe quietschten, sodass er sie erst einmal ausschüttete.
    „Und wohin jetzt?“, fragte Luca.
    „In einem großen Bogen nach Vinci“, bestimmte Leonardo.
    „Und du weißt, wo wir uns befinden?“, fragte Luca. „Also ich wüsste nicht mal, in welche Richtung wir laufen müssen!“
    „Ich denke, die ist der Bach, bei dem wir das Feuer gemacht haben“, erklärte Leonardo an Carlo gewandt.
    „Wir sind nur ein Stück weiter in den Bergen“, nickte Carlo. „Auf jeden Fall haben die uns gar nicht so weit mitgenommen, wie ich gedacht hatte. Aber wenn man nichts sehen kann, verliert

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