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Leonardo und die Verschwörer von Florenz Teil 2 von 3 (Da Vincis Fälle)

Leonardo und die Verschwörer von Florenz Teil 2 von 3 (Da Vincis Fälle)

Titel: Leonardo und die Verschwörer von Florenz Teil 2 von 3 (Da Vincis Fälle) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Leonardo seinen Entwurf. „Dann könnte die Maschine niemals fliegen!“
    „Ich nehme an, dass die Männer an den Pedalen auch so ganz schön treten müssen, bis sich die Flügel schnell genug bewegen.“
    „Ja, dass ist ein Punkt, bei dem ich mir nicht sicher bin, ob ich noch mehr Pedaltreter einplanen müsste. Aber dadurch würde die Flugmaschine ja auch wieder schwerer, sodass sie noch schneller treten müssten!“
    „Aber die Idee an sich ist genial“, meinte Luca. „Man müsste so etwas mal in Wirklichkeit bauen! Dann könnte man ausprobieren, was funktioniert und was nicht!“
    Leonardo seufzte. „Was meinst du, wie viel die Einzelteile schon kosten würden.“ Er schüttelte den Kopf. „Selbst mein Vater, der jetzt stolz darauf ist, dass er neuerdings für die Familie Medici arbeitet –
    so viel wird er auch damit in einem ganzen Jahr verdienen können.“
    „Ich könnte mir denken, dass es Fürsten und Stadtherren zuhauf gibt, die an so einer Erfindung Interesse hätten!“, war Luca überzeugt. „Du müsstest dich dort mal vorstellen und deine Pläne zeigen! Vielleicht ist da jemand bereit dazu, das nötige Geld dafür auszugeben – denn wenn so eine Maschine tatsächlich existiert, lässt sich damit eine Stadt oder eine Burg doch hervorragend verteidigen!“
    „Man kann natürlich auch die Nachbarstadt angreifen“, gab Leonardo zu bedenken. „Festungsmauern lassen sich damit ja hervorragend überwinden…“
    „… und wenn man zum Beispiel einem Mann wie Cosimo de’
    Medici mal vorrechnet, wie viele Kanonen er gießen lassen müsste, um die Mauern einer feindlichen Festung zu zerstören und wie preiswert dagegen dann eine Maschine ist, die fliegen kann, müsste er dir eigentlich sofort eine Anstellung geben!“
    „Schön wär’s!“, meinte Leonardo. „Aber als ich zuletzt versucht habe, wegen einer anderen Sache im Palast der Medici vorzusprechen, da hat man mich in die Küche gebracht und mir ein Stück Brot und etwas Käse gegeben, weil man mich für einen Bettler gehalten hat!“
    Luca blickte an Leonardo herab und meinte. „Nun, vielleicht sollte man auch nicht barfuß zum Palast kommen, wenn man Eindruck machen will. Und nach der neuesten Mode scheinen deine Sachen auch nicht zu sein. Sag deinem Vater, er soll dich mal zum Maßschneider Guiseppe Canzoni schicken. Hinterher siehst du wie aus dem Ei gepellt aus und wirst überall Eindruck machen. Die paar Florin, die das kostet, kannst du deinem Vater ja später zurückzahlen, wenn deine Idee ein Erfolg geworden ist! Ach, was sage ich: Zehnfach kannst du ihm den Betrag zurückzahlen, denn das kann doch alles gar nicht schief gehen!“
    Aber Leonardo war da weit weniger überzeugt.
    „Ich glaube, es gibt da noch ein anderes Hindernis“, meinte er.
    „So? Was meinst du?“
    „Wenn man als Kind zum Palast geht, wird man doch einfach nicht ernst genommen. Was hätte es bewirkt, wenn ich schön gekleidet gewesen wäre? Wahrscheinlich hätte ich dann nicht einmal ein Stück Brot gekriegt, weil man sich gedacht hätte: Wer so gut gekleidet ist, kann sich das selbst kaufen!“
    „Irrtum!“, widersprach Luca. „Es kommt immer darauf an, wie man auftritt. Sagt mein Vater jedenfalls und dem gehört schließlich eines der reichsten Handelshäuser in Florenz. Er sagt immer: Wenn du auftrittst wie ein König, wirst du auch wie einer behandelt!“
    „Mag ja sein. Das ändert aber nichts daran, dass mein Alter ein Problem ist. Selbst in eine Werkstatt könnte ich jetzt noch nicht eintreten!“
    Etwas später am Abend kehrte Ser Piero noch einmal in Großvaters Haus zurück und berichtete davon, dass der Mann mit der Narbe offenbar auch bei den Maldinis gewesen war.
    „Dieser Bande muss man das Handwerk legen“, meinte Großvater.
    „Aber glaubst du, dass man diese Banditen wirklich aufspüren wird?
    Dazu bräuchte man zwanzig Mann oder mehr, die die Gegend absuchen!“
    „Ich nehme an, dass die Bande längst nicht mehr hier in der Gegend ist“, erwiderte Ser Piero.
    Leonardo und Luca hatten die Worte der beiden Männer aus dem Obergeschoss mit angehört. Sobald das Gespräch begonnen hatte, waren sie still gewesen und hatten die Ohren gespitzt. Jetzt kamen sie die Treppe hinunter.
    Ser Piero wandte sich an Luca. „Sei morgen früh vor Sonnenaufgang fertig. Wir reiten dann nach Florenz.“
    „Gut“, nickte Luca.
    „Du kannst doch reiten, oder?“
    „Gewiss! Aber ich komme so selten dazu. Vielleicht liegt das auch daran, dass ich

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