Leopardenblut (German Edition)
Mein Kampf findet nach ihrem statt.“ Tiefe Gefühle sprachen aus jedem Satz.
„Wenigstens kannst du dann kämpfen. Sie sollten mich helfen lassen. Ich habe genügend telekinetische und telepathische Energie, um einiges Durcheinander anzurichten.“
„Vielleicht kommt es gar nicht zu Gewalttätigkeiten. Die Wölfe haben einen Vertrag mit uns.“ Tamsyn klang nicht besonders überzeugt. „Mir ist eben etwas eingefallen.“
„Was denn?“ Sascha ging im Zimmer herum und kam sich eher wie ein eingesperrtes Tier vor und nicht wie eine kühle, kontrollierte Mediale. „Es ist idiotisch, hier oben eingesperrt zu sein, wo wir uns doch gut selbst verteidigen könnten.“
„Wenn du hinuntergehst, machst du Lucas verwundbar.“ Tamsyn versuchte, sie zum Nachdenken zu bewegen. „Wenn die SnowDancer-Wölfe mitkriegen, dass der Paarungstanz noch nicht abgeschlossen ist, werden sie dich als Druckmittel benutzen.“
„Können sie das denn merken, wenn wir es ihnen nicht sagen?“
Tamsyn zögerte. „Ich weiß es nicht. Sie sind keine Katzen, sondern Wölfe. Sie riechen anders – vielleicht denken sie auch, dass du längst zu Lucas gehörst.“
Aus irgendeinem Grund musste Sascha darüber lächeln. „Warum fällt es dir so leicht, so etwas zu sagen? Ich dachte, Gestaltwandler seien von Natur aus unabhängig.“
„Ganz einfach.“ Tamsyn kam herüber und nahm Saschas Hand. „Lucas gehört auch zu dir.“
Sascha wollte den Kontakt abbrechen, aber sie spürte das Bedürfnis der Heilerin nach Berührung, nach einer Verbindung zum Rudel. Nate stellte sich dort unten den Wölfen und trotz ihrer logischen Argumente hatte Tamsyn Angst. Ohne zu wissen warum, zog Sascha die andere Frau in ihre Arme.
„Warum behandelt ihr mich wie eine aus dem Rudel?“, fragte sie, während sie über Tamsyns dichte Mähne strich.
„Du riechst nach Lucas und das meine ich nicht etwa rein körperlich. Es ist schwer zu erklären.“ Tamsyn zog sich aus der Umarmung zurück, als hätte diese ihr genügend Stärke gegeben. „Wir erkennen dich mit unseren Körpern und unseren Herzen. Wir wissen, dass du eine von uns bist.“
„Aber Lucas und ich sind noch nicht vollständig miteinander verbunden“, widersprach Sascha und fühlte, wie sich die Schlinge um ihren Hals legte. Weder konnte noch wollte sie diese Leute zerstören, die ihr inzwischen so viel bedeuteten. Wenn Lucas unterging, würde sich das DarkRiver-Rudel auflösen. Vielleicht würden sie durch die tödlichen Wächter überleben, aber sie wären alle gebrochen. Das konnte sie ihnen nicht antun.
„Ihr seid so nah dran, dass das kaum noch einen Unterschied macht.“ Tamsyn strich sich die Haare aus dem Gesicht und hob die Hand, als Sascha den Mund aufmachte. „Frag mich nicht nach dem letzten Schritt. Ich kann es dir nicht sagen. Bei jedem Paar ist es etwas andere s … “ Sie seufzte. „Aber meist weiß der Mann besser, was notwendig ist. Ich glaube, das hat die Natur so eingerichtet, damit auch unabhängige Frauen sich binden.“
„Er wird es mir nie sagen.“ Sascha setzte sich auf den Boden und ließ den Kopf hängen. „Ich verliere den Verstand und möchte Lucas davor bewahren.“
Tamsyn kniete sich vor sie hin. „Es ist nicht deine Entscheidung. Die Paarung ist keine Heirat. Ihr könnt euch nicht scheiden lassen und genauso wenig könnt ihr davonlaufen, wenn ihr euch einmal gefunden habt.“
Sascha sah das Mitgefühl in Tamsyns Augen. „Ich werde ihn zerstören“, flüsterte sie voller Schmerz.
„Das ist möglich. Aber vielleicht rettest du ihn auch.“ Tamsyn lächelte. „Ohne dich wäre Lucas vielleicht zu sehr ein Tier geworden, ein grausames und gnadenloses Raubtier.“
„Niemals.“
„Er ist mit Blut getauft worden, Sascha. Vergiss das nie.“ Tamsyn setzte sich im Schneidersitz vor sie hin. „Weißt du, wie er war, bevor er dich getroffen hat? Weißt du, welche Richtung er eingeschlagen hatte? Ich habe beobachtet, wie er mit jedem Tag immer einengender wurde, unbeugsamer und strenger, vor allen Dingen mit den Kindern, und ich konnte nichts dagegen tun.“
Sascha war gefesselt von der Leidenschaft in der Stimme der Heilerin.
„Ohne Zweifel ist er unser Rudelführer und wir würden mit ihm durch die Hölle gehen, wenn er uns darum bitten würde. Aber man braucht mehr als eine eiserne Faust, um zu herrschen, und er fing an, die anderen Dinge aus den Augen zu verlieren.“
„Er ist so gut zu Kit“, sagte Sascha und rief sich all die Male in
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