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Leopardenblut (German Edition)

Leopardenblut (German Edition)

Titel: Leopardenblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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beruhigend die Hand, Indigo und Riley richteten sich wieder auf. „Zum Teufel, Lucas. Du hättest mir sagen sollen, dass ihr ein Paar seid.“ Er rieb sich die verletzte Wange und zuckte zusammen. „Deine Rechte hat so viel Dampf wie ein Scheißgüterzug.“
    „Du hättest nicht herkommen sollen.“
    „Schließlich hab ich dir deine Mediale heil zurückgebracht.“
    Lucas starrte das andere Alphatier an, und obwohl in ihm immer noch die Wut des Beschützers tobte, wusste er, dass Hawke recht hatte. Natürlich hatte er ein Anrecht darauf, die Frau kennenzulernen, der er das Leben seiner Leute anvertrauen sollte. Und Riley musste sichergehen, dass das Leben seiner Schwester in sicheren Händen war. „Kennen alle Wölfe diesen Ort?“
    „Nein. Genauso wenig wie alle Leoparden wissen, wo unsere Tunnel sind.“ Er rief Lucas damit in Erinnerung, dass auch die Wächter das Hauptversteck der Wölfe aufgespürt hatten.
    Von Anfang an waren Hawke und er bei ihrem Bündnis kühl und distanziert gewesen, wie zwei Raubtiere, die einander vorsichtig umkreisten, weil sie nicht wussten, ob der andere zubeißen würde. Jetzt war es an der Zeit, den nächsten Schritt zu tun und eine Streitmacht aufzubauen, die die Medialen wirklich fürchten mussten. „Ich werde dich hereinbitten.“
    Sie hatten bislang immer draußen miteinander gesprochen, weit weg von ihren jeweiligen Wohnstätten. Und obwohl sie es niemals ausgesprochen hatten, wussten beide, dass ihr Heim auf diese Weise nicht beschmutzt werden würde, falls es zu einem Blutvergießen kam. Das Vertrauen zwischen ihnen war brüchig und reichte in dieser Situation nicht mehr aus.
    Mit seiner Einladung nahm Lucas nicht nur das Angebot an, das die Wölfe gemacht hatten, indem sie die Leopardenjungen wie ihre eigenen behandelt hatten, sondern er erweiterte es sogar.
    Eisblaue Augen sahen ihn starr an. „Damit bringst du mir ziemlich viel Vertrauen entgegen.“
    „Enttäusch mich nicht.“ Lucas streckte den Arm aus.
    Der andere ergriff ihn am Ellbogen und die beiden Jäger umarmten sich fest. Dann ließen sie einander wieder los und Lucas ging zum Haus. Hawke folgte ihm mit seinen Offizieren.
    „Freies Geleit“, sagte Hawke laut genug, dass die anderen Gestaltwandler ihn hören konnten.
    Lucas dachte an den möglicherweise bevorstehenden Krieg und an die Sicherheit seiner Leute. Was würden sie von ihm erwarten und was durfte er ihnen nicht vorenthalten? Sie waren zwar Raubtiere, aber immer noch menschlicher als die Medialen. „Freies Geleit.“
    Mit diesen einfachen Worten wurde aus ihrem Bündnis ein Blutbund. Sie hatten damit beide dem anderen Rudel freien Zugang zu ihrem Territorium gewährt, das Recht, jederzeit zu kommen und zu gehen, ohne eine weitere Übereinkunft. Aber das war noch nicht der wichtigste Teil.
    Von nun an würden die Wölfe den Leoparden zu Hilfe eilen und die Leoparden würden ihr Leben für die Wölfe lassen.
    Ganz egal, worum gekämpft wurde.
    Im Haus stellten sich die Wächter und Offiziere schützend im Kreis auf, sodass sie sowohl die Alphatiere als auch die anderen Soldaten im Auge behalten konnten. Zwar einte sie jetzt ein Blutbund, aber es würde noch einige Zeit vergehen, bevor sie einander vollkommen vertrauten.
    „Dorian!“ Der Wächter ging nach oben, um Sascha zu holen. Jede Faser in Lucas wollte hinterherspringen, wollte sie bei jedem Schritt beschützen, aber er konnte seine Leute mit den Wölfen nicht allein lassen, und außerdem wollte er verbergen, wie stark dieses Bedürfnis im Moment war.
    Hawke durfte nicht mitbekommen, dass der Paarungstanz noch nicht abgeschlossen war. Es würde zwar ihr Bündnis nicht zerstören, konnte ihn aber davon abhalten, Sascha zu vertrauen.
    Die logischen Überlegungen konnten das Tier nicht überzeugen. Es wollte Sascha. Jetzt. Es kostete Lucas viel zu viel Kraft, die Besitzgier seines Panthers zurückzudrängen. Er vertraute in diesem Punkt inzwischen nicht einmal mehr seinen Wächtern. Das war der Preis, den er dafür zahlen musste, ein Leopard, ein Alphatier und ein Jäger zu sein.
    Niemand sprach, bevor Sascha, gefolgt von Tamsyn, den Raum betrat. Dorian schlich als Schatten hinterher. Tamsyn hätte nicht kommen und sich ebenfalls in Gefahr bringen sollen. Die Wächter hatten schon genug damit zu tun, eine ihrer Frauen zu beschützen. Nate war offensichtlich ärgerlich auf seine Frau, seine Augen hatten sich zu Schlitzen zusammengezogen. Ihre Gegenwart untergrub bereits die

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