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Leopardenblut (German Edition)

Leopardenblut (German Edition)

Titel: Leopardenblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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behandelten Schwerverletzte, die Opfer von Missbrauch oder Gewalt geworden waren, heilten Wunden, die sonst den Geist und den Körper zerstört hätten.“ Tamsyn sah sie durchdringend an. „Sie wurden verehrt, weil sie das Leid der anderen in sich aufnahmen. Denn obwohl sie diese Last neutralisieren konnten, mussten sie doch die Schmerzen fühlen.“
    Sascha zitterte vor Aufregung. Immer wenn sie sich vorgestellt hatte, sie würde anderen die Schmerzen nehmen, immer wenn sie das Leid der anderen wie einen schweren Stein auf ihrem Herzen gespürt hatt e … war es keine Einbildung gewesen. „Sie haben die Seelen geheilt“, flüsterte sie und wusste, dass Tamsyn recht hatte.
    Die Erklärung passte. Deshalb brach sie auseinander. Ihre kardinalen Kräfte waren sechsundzwanzig Jahre lang brutal unterdrückt worden, sie waren gewachsen, ohne jemals nach außen dringen zu können. Nun stand der Kessel in ihrem Inneren unter Hochdruck.
    „Ich glaube, du kannst Seelen heilen, Sascha.“
    Eine einzelne Träne lief über Saschas Gesicht. „Sie haben mir gesagt, ich sei nicht in Ordnung“, flüsterte sie. „Sie haben mir gesagt, ich hätte einen Defekt.“ Wegen dieser Lügen hatte sie ihr Licht zurückgehalten, sie hatte den Sternenregenbogen und die heilenden Gaben unter Verschluss gehalten. „Sie haben mich zu einem Krüppel gemacht. Und sie müssen es gewusst haben!“ Ihre Mutter musste das Ungewöhnliche an ihrem Kind erkannt haben. Sie gehörte zum Rat. Sie kannte ihre Geschichte und wusste, was verborgen werden musst e … was zerstört werden musste.
    „Als sie versuchten, die Gewalt loszuwerden“, sagte Tamsyn, rückte an Saschas Seite und legte ihr den Arm um die Schultern, „haben sie damit auch ihren größten Schatz weggeworfen.“
    Lucas trat mit Nate und Dorian auf den Hof. Vaughn und Clay verbargen sich im Schatten und Mercy hatte sich im Rücken der SnowDancer-Wölfe einen Platz auf den Bäumen gesucht.
    Hawke stand mit zwei anderen Wölfen im Vorgarten. Lucas kannte die Offiziere. Indigo war eine fantastisch aussehende Frau mit den kalten Augen einer Schneewölfin. Sie war groß, schlank und zweifellos tödlich. Riley war ein bodenständiger Mann mit scheinbar langsamen Bewegungen. Aber das täuschte. Er konnte einen ausgewachsenen Wolf in drei Sekunden überwältigen, ohne seine Gestalt zu verwandeln.
    „Was wollt ihr?“, fragte Lucas.
    Hawke kam auf ihn zu, die Offiziere blieben zurück. Lucas trat ebenfalls vor. Zwei Alphatiere trafen sich auf neutralem Boden. Aber so war es nicht. Sie standen vor einer sicheren Unterkunft der DarkRiver-Leoparden. Die Wölfe mussten schon einen verflucht triftigen Grund haben, um hier aufzukreuzen. Hawkes erstes Eindringen hatte Lucas akzeptiert, weil der Rudelführer allein gekommen war. Die anderen mitzubringen war ein Zeichen von Aggression.
    „Wir wollen mit eurer Medialen reden“, sagte Hawke ohne lange Vorrede.
    Lucas spürte, wie die Wut in ihm aufstieg. „Nein!“
    „Ich vertraue dir, Kater, aber ich vertraue keiner Medialen.“ In Hawkes Augen glitzerte Mordlust. „Ich werde das Leben meiner Leute nicht in die Hände einer solchen Kreatur legen, bevor ich sie nicht mit eigenen Augen gesehen habe. Brenna ist vor vier Tagen geraubt worden – in zwei Tagen wird er sie ermorden. Und da erwartest du von uns, dass wir einfach abwarten.“
    „Wenn du mir vertraust, warum willst du sie dann noch sehen?“
    „Würdest du an meiner Stelle nicht dasselbe tun? Was wäre, wenn dieses Monster Rina in seiner Gewalt hätte?“ Hawkes Gesicht wurde unnatürlich starr. „Wir sind nicht hergekommen, um zu kämpfen, also sag der Katze in den Bäumen, sie soll sich zurückziehen.“
    Lucas wunderte sich nicht darüber, dass Hawke Mercy gerochen hatte – ein schwacher Mann wäre nie das Alphatier eines gefährlichen Rudels geworden. Lucas war auch nicht schwach. „Mercy ist nicht diejenige, um die du dir Sorgen machen solltest.“
    „Verdammt noch mal, Lucas. Setz unsere Zusammenarbeit doch nicht wegen so einer verfluchten, wertlosen Medialen aufs Spiel. Sie taugen nicht s … “
    Lucas’ Faust traf Hawke hart im Gesicht. Der Wolf ging zu Boden. Der Hof hallte wider vom Brüllen der Wächter und Offiziere, die sich zum Kampf duckten.

21
    Lucas zwang sich, nicht die Zähne zu fletschen, als er sich über den gestürzten Wolf beugte. „Sie gehört zu mir. Denk daran, bevor du das nächste Mal dein großes Maul aufreißt.“
    Hawke stand auf und senkte

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