Leopardenblut (German Edition)
Herz gebrochen hatte. Etwas in ihm weigerte sich, so verletzlich zu werden. Das war einer der Gründe, warum er nie eine längerfristige Beziehung zu einer Frau gehabt hatte. Man konnte die Partnerfindung zwar nicht so leicht beeinflussen, aber er hatte sein Bestes getan, um zu verhindern, dass seine Lebenspartnerin ihn fand.
Wenn sie ihn dennoch aufspürte, würde er sie nehmen und nie mehr aus den Augen lassen. Zur Hölle mit Freiheit und Selbstbestimmun g – er würde seine Frau jede Minute ihres Lebens beschützen. Er stellte den Wagen auf dem Parkplatz am Bürogebäude ab, machte den Motor aus und öffnete die Tür.
„Würden Sie Ihre Partnerin gerne finden?“
Er wandte sein Gesicht den nachtschwarzen Augen zu. Kein Medialer würde je auf den Gedanken kommen, ihm diese Frage zu stellen. Kein Medialer hätte jemals die Ambivalenz in seiner Stimme wahrgenommen. „Und wie steht es mit Ihnen?“
„Ist das etwa auch privat?“ Sie legte ihren Kopf leicht schräg. Es war nur eine kleine Geste, aber ihre Rasse machte diese Art von Bewegungen nicht.
Er streckte die Hand aus und fuhr mit einem Finger über ihr Gesicht. Er wollte sehen, wie sie darauf reagierte. „Ich gebe Ihnen eine Antwort, wenn Sie Körperprivilegien haben.“
Sie erstarrte bei der Berührung und stieg rasch aus. Nachdem er um den Wagen herumgegangen war und wieder neben ihr stand, hielt sie mindestens vierzig Zentimeter Abstand. Es beunruhigte ihn, dass sein Wunsch, ihr näher zu sein, so stark war. Der Feind wurde entschieden zu verführerisch. Die sinnliche Erfahrung ihrer Haut glich einem elektrischen Schlag, sie war wie warmer, goldener Honig, der sich wie Samt anfühlte.
Der Panther in ihm wollte mehr, und der Man n … Dem Mann kam allmählich der Gedanke, dass Sascha Duncan einzigartig sein musste, dass sie anders als die anderen Medialen war. Ob sie das ungefährlicher oder gefährlicher machte, musste sich noch herausstellen. Eines war allerdings klar: Sowohl Panther als auch Mann waren von ihr gefesselt.
Kit wartete im Besprechungszimmer auf sie. „Hi, Lucas!“
Der Junge war fast so groß wie Lucas, hatte aber noch nicht dessen kräftigen Körperbau. Doch das spielte in seinem Alter noch keine Rolle, denn die vollen kastanienbraunen Haare und die dunkelblauen Augen verfehlten auch so ihre Wirkung auf Frauen nicht. Lucas wusste, dass der Junge mehr zu bieten hatte als nur gutes Aussehe n – man konnte das zukünftige Alphatier schon riechen.
„Sascha Duncan, das ist Kit Monaghan.“
Kit zauberte ein Lächeln aus sanftem Feuer und purer Verheißung auf sein Gesicht, bei dem die meisten Frauen weiche Knie bekamen. „Sehr angenehm.“
Sascha nickte. „Haben Sie die Pläne?“
Lucas musste ein Lachen unterdrücken, als er den niedergeschlagenen Blick des Jugendlichen sah. „Kit arbeitet auf einer Teilzeitstelle als Mädchen für alles. Zara zeichnet die Entwürfe.“ Er zog seine Jacke aus.
Eine kleine Frau mit mokkafarbener Haut und nebelgrauen Augen kam durch die Tür hinter ihnen. Sascha trat sofort zur Seite, um eine Berührung zu vermeiden, aber weder Zara noch Kit bemerkten die unauffällige Bewegung.
„Entschuldigt die Verspätung“, sagte Zara. „Der Kopierer hatte einen Papierstau.“ Lucas half ihr, die zusammengerollten Kopien der Entwürfe auf den runden Tisch zu legen, und forderte alle mit einer Geste zum Sitzen auf.
Sascha setzte sich an seine linke Seite, neben ihr nahm Zara Platz und daneben Kit. Lucas war aufgefallen, dass Sascha immer wieder Zara anschaute. Auch Zara hatte das bemerkt. „Wenn Sie ein Problem mit unserer Zusammenarbeit haben, sagen Sie es nur.“ Die kleine Frau legte offenbar Wert auf klare Verhältnisse.
Sascha reagierte nicht körperlich, aber Lucas konnte ihre Verwirrung riechen. „Warum sollte ich damit Schwierigkeiten haben? Sind Sie schlecht?“
„Ich bin ziemlich gut“, sagte Zara bissig. „Manche Leute mögen bloß nicht, dass ich ein bisschen dunkler bin.“
„Das ist eine rein gefühlsmäßige Reaktion von Menschen, aber ich bin kein Mensch.“ Sascha schob einen Ärmel hoch. „Wenn es Sie beruhigt, ich bin auc h … ein bisschen dunkler.“ Der schöne Honigton ihrer Haut glänzte auch bei der künstlichen Beleuchtung.
Lucas spürte, wie Kits Tier an den Zügeln zerrte, und er konnte es dem Jungen nicht verübeln, dass er Sascha anfassen wollte. Saschas Haut war eine sinnliche Einladung und auch er sehnte sich nach mehr, seit er sie zum ersten Mal berührt
Weitere Kostenlose Bücher