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Leopardenblut (German Edition)

Leopardenblut (German Edition)

Titel: Leopardenblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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weit verstreute Familie, hatten aber enge Familienbande. Damit hatten die Medialen nicht gerechnet, da ihre eigenen Blutsbande so verkümmert waren. Dr. Cecily Montford hatte der sorglose Umgang mit ihren Untersuchungsergebnissen dermaßen aufgebracht, dass sie bereit war, ihr Schweigen zu brechen und mit den DarkRiver-Leoparden zu reden.
    „Sagen Sie, Sascha“, begann er, ohne ihren Blick loszulassen, „fällt Ihnen irgendeine andere Rasse auf diesem Planeten ein, die sich genügend unter Kontrolle hat, um bei so einer grässlichen Tat einem festgelegten Muster zu folgen?“ Seine Stimme rutschte eine Oktave tiefer, das Verlangen nach Rache brachte das Tier in ihm hervor. „Es gab bei den letzten fünf Leichen keine einzige Abweichung in Länge, Tiefe oder Breite der Schnitte. Er hat sie wie Laborratten aufgeschnitten. Und nur der letzte Schnitt war tödlich.“
    Zorn trieb ihn an und er bedrängte sie mehr, als er es mit anderen Frauen getan hätte. Er war es gewohnt, andere zu schützen, aber Saschas kalte Betrachtung der grausamen Morde der acht Frauen – die jemandem etwas bedeutet hatten, die geliebt worden waren – hatte ihn wild gemacht. „Ach ja, und die Autopsien haben ergeben, dass ihre Gehirne Brei waren, obwohl ihre Schädel keinerlei Verletzungen aufwiesen. Wer außer den Medialen ist zu so etwas fähig, Sascha? Wer?“
    Sie wollte aufstehen, doch er war schneller. Er hielt sie fest, schlang die Arme um ihren Körper und presste das Bein gegen ihren Rücken. „Wo wollen Sie hin?“
    „Sie lassen Ihre Gefühle die Oberhand gewinnen. Vielleicht sollten wir erst dann fortfahren, wenn Sie sich wieder beruhigt haben.“
    Ihre Worte klangen genauso, wie eine Mediale geredet hätte, aber er konnte ein Zittern hinter ihnen hören, das nur ein Gestaltwandler wahrnehmen konnte – einer, der schon von Geburt an das Zeichen des Jägers trug. Gewissensbisse verdrängten die Krallen des Zorns.
    „Tut mir leid, Schätzchen. Das wollte ich nicht.“ Er fuhr mit der Hand unter ihre Locken und legte sie in ihren Nacken. „Ich hab meinen Ärger an Ihnen ausgelassen.“
    „Das ist verständlich.“ Ihr Druck gegen seinen Arm war nicht stark genug, um als ernsthafter Protest zu gelten. „Ich gehöre der Rasse an, der Sie die Verantwortung für die Morde und für Dorians Schmerz zuschreiben.“
    Er rieb mit seinem Daumen über die warme Haut in ihrem Nacken und fand dabei Halt an ihrem weichen Körper. Das Tier wusste, warum das möglich war, aber der Mann konnte der Wahrheit noch nicht ins Gesicht sehen. „Die Medialen sind dafür verantwortlich.“
    „Selbst wenn der Mörder ein Medialer ist, so gibt es doch keinen Beweis für eine Beteiligung des Rats.“ Ihre Hände griffen nach seinem Oberarm.
    Der Panther knurrte, doch der Mann wusste genug, um sie nicht auf ihren Ausrutscher hinzuweisen und damit das Risiko einzugehen, dass sie wieder hinter ihrer Maske verschwand. „Sie sind die einzige Organisation, die die Macht hat, etwas so Böses zu verbergen. Sie müssen Bescheid wissen.“
    „Nein“, widersprach sie und starrte ihn mit ihren schönen Augen an. „Welchen Grund sollten sie haben, einen Mörder zu decken?“
    „Warum hat der Rat die Kontrolle über Ihr Volk? Was betonen sie andauernd gegenüber den Menschen und den Gestaltwandlern?“ Er sprach bewusst sanft, er wollte sie nicht wieder verletzen. Aber sie musste den Tatsachen ins Auge sehen und dann musste sie sich entscheiden, auf welcher Seite sie stehen wollte.
    „Gewaltlosigkeit“, antwortete sie sofort. „Bei den Medialen gibt es im Gegensatz zu den anderen Rassen keine Gewalttaten.“
    „Angeblich.“ Er veränderte seine Position, bis sie beinahe vollständig zwischen seinen Beinen saß. „Wenn die Leute herausfinden, dass es eine Lüge ist, bricht alles zusammen und der Rat stürzt.“
    „Meine Mutter gehört zum Rat“, flüsterte sie flehend.
    Das hätte er fast vergessen. „Tut mir leid, Sascha. Aber sie muss einfach Bescheid wissen.“
    Sie schüttelte den Kopf und ihre seidigen Locken flogen durch die Luft. „Nein. Sie ist mächtig und rücksichtslos, aber sie ist nicht böse.“

11
    Böse. Das war eine interessante Wortwahl für eine Mediale. „Nikita liebt die Macht. Wenn der Rat stürzt, wird sie ihre Macht verlieren.“ Lucas hob die Hand und strich mit den Fingerknöcheln über Saschas Wange. „Denken Sie darüber nach.“
    „Ich brauche Zeit.“
    „Nicht zu lange. Normalerweise tötet er sie nach sieben

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