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Leopardenblut (German Edition)

Leopardenblut (German Edition)

Titel: Leopardenblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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allein zu sein. Und sie befürchtete, dass der Grund dafür ihr nur allzu bekannt war. „Wie schon gesagt, Ratsherr Enrique, ich muss im Augenblick leider ablehnen.“ Sie sah auf die Uhr. „Wenn ich noch rechtzeitig kommen will, muss ich jetzt los.“
    Er beugte den Kopf und ging aus dem Weg. „Wenn du weiterkommen willst, solltest du mir etwas Zeit einräumen, Sascha. Die meisten jungen Kardinalmedialen würden ihr Leben dafür geben, um in deiner Lage zu sein.“
    Genau davor hatte sie Angst: Sein Angebot konnte ihr den Tod bringen. „Sir.“ Die formale Anrede enthielt zugleich ihren Abschiedsgruß. Auf der ganzen Länge des Korridors spürte sie seinen Blick im Rücken. Er wusste etwas. Offensichtlich hatte er ihren Defekt bemerkt und wollte ihn aufdecken.
    Doch sie konnte nicht begreifen, warum er ihr so viel Aufmerksamkeit schenkte, wo der Rat doch damit beschäftigt war, einen Serienmörder zu suchen. Hegte er vielleicht den Verdacht, dass sie sich mit den Gestaltwandlern verbündet hatte?
    Nachdem sie den Fahrstuhl betreten hatte, wandte sie sich um und sah, dass sein Blick trotz der Entfernung immer noch auf sie gerichtet war. Jetzt erst fiel ihr ein, dass man Enrique für den besten Strategen im Medialnet hielt.
    Er war ein Meister im Fallenstellen.
    Lucas hatte durch sein ständiges Auf- und Abgehen schon fast Spuren im Boden hinterlassen. Es war schon nach zehn – wo blieb Sascha bloß? Wenn es jemand gewagt hatte, ihr etwas anzutun, würde er denjenigen mit seinen Krallen aufschlitzen. Hinter ihm bewegte sich jemand. „Was ist los, Nate?“
    „Sie sind alle in Sicherheit. Die Jungen, die Mütter, die Alten oder Kranken sind ausnahmslos untergebracht. Ich habe den Wächtern, den Soldaten und den älteren Jugendlichen gesagt, dass beim nächsten Alarm ein Krieg ausbricht.“
    Lucas hatte diesen Befehl gegeben, nachdem Sascha aus ihrer Ohnmacht erwacht war. „Wie ist die Stimmung im Rudel?“
    „Niemandem ist wohl bei dem Gedanken, dass eine Mediale den Standort einer sicheren Unterkunft kennt, aber sie stehen bei allen Entscheidungen hinter dir.“ Er legte Lucas eine Hand auf die Schulter. „Du hast dir ihre Loyalität verdient. Sie würden für dich auch durch die Hölle gehen, wenn du sie darum bittest.“
    Lucas hatte sich umgedreht und sah den anderen Mann an. „Genau davor fürchte ich mich.“ In diesem Augenblick schlugen all seine Sinne Alarm. „Sie ist da.“ Er drückte sich an Nate vorbei und rannte zur Hintertür hinaus, als Sascha gerade ihren Wagen hinter dem Haus abstellte.
    Beim Aussteigen wirkte sie so kalt wie eine Statue. Doch er hatte hinter diese steinerne Fassade geblickt. Da sie in dieser Gegend niemand beobachten konnte, ging er auf sie zu und zog sie in seine Arme. Erst versteifte sie sich, dann aber erwiderte sie zögernd die Umarmung. „Ich war sehr vorsichtig, niemand ist mir gefolgt.“
    „Wir können drinnen weiterreden.“ Er zog sie ins Haus, wo er und sein Rudel sie schützen konnten.
    Dorian und Kit waren ins Zimmer gestürmt, als er hinausgerannt war, und standen nun neben Tamsyn und Nate. Obwohl sie Sascha schon vorher gesehen hatten, schien die Umarmung die Männer schockiert zu haben. Lucas ignorierte das zunächst und zwang Sascha, sich zu setzen, denn er spürte, wie müde sie war.
    Zu seiner Überraschung sah sie sich suchend nach Tamsyn um. „Tut mir leid, aber ich bin sehr hungrig.“
    Die Heilerin grinste. „Dann bist du hier richtig. Ich hol dir was.“
    „Vielen Dank.“ Sie wandte sich wieder Lucas zu.
    Er hatte sich ihr gegenüber auf einen Stuhl gesetzt. „Dorian, Kit!“ Das war ein eindeutiger Befehl. Unter Nates Führung nahmen sie ihre Wächterpositionen im Raum ein. „Wer steht draußen?“
    „Clay, Mercy und Barker. Rina und Vaughn überwachen den äußeren Umkreis.“ Da sich niemand mehr in den anderen sicheren Unterkünften aufhielt, hatten sich alle Wächter hier versammelt.
    „Kit, geh nach draußen und löse Mercy ab!“
    Der Jugendliche sah aus, als wollte er widersprechen, musste aber wohl die Unnachgiebigkeit in Lucas’ Augen wahrgenommen haben. Er ging wortlos hinaus. Kurz darauf trat Mercy ein und stellte sich auf seinen Posten. Diese Sache ging nur die Erwachsenen etwas an und ganz egal, wie erwachsen er aussah, Kit galt immer noch als ein Jungtier. Er hatte die Erlaubnis bekommen bei ihnen zu bleiben, doch man würde ihn nur als letzte Reserve in den Kampf schicken.
    Lucas griff nach Saschas Hand und sah ihr in die

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