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Lesebuch für Katzenfreunde

Lesebuch für Katzenfreunde

Titel: Lesebuch für Katzenfreunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: diverse Autoren
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gesehen, was man mit ihnen tat, und ich zwang mich, nichts mehr zu sehen und nichts mehr zu hören… Ich wartete nur, ich wartete auf den Augenblick, in dem ein Besitzer kommen und vor meinem Käfig stehen würde. Ich wollte nicht langsam sterben, Ditto! Ich wollte nicht, daß sie mich nehmen und…«
    Doeby wurde von einem markerschütternden Kampfschrei unterbrochen. Ponder war aufgesprungen und sang in wilder Raserei seine Fuge. Er hatte den Kopf zurückgeworfen, und seine Augen traten irr und blicklos hervor. Plötzlich machte der riesige Graue einen Satz und rannte durch Laub und Gestrüpp. Solo warf Tanner und Seidon einen erschrockenen Blick zu. Schnell rannten sie dem Grauen hinterher.
    »Ponder!« schrie Solo atemlos. »Bleib stehen! Du kannst nichts tun!«
    Sie rannten neben Ponder her, konnten ihn aber nicht festhalten, ihn noch nicht einmal vom Weg abbringen. Der Graue war wie von Sinnen. Tanner sprang auf Ponders Rücken, der sich dadurch jedoch nicht aufhalten ließ. Auch Seidon versuchte, Ponder umzuwerfen, und Solo krallte sich in seine Schulter. Aber Ponder rannte weiter und schleppte die drei Barden mit sich. Schließlich wurde er langsam genug, und es gelang ihnen, Ponder auf den Boden zu werfen. Mit einem wilden Aufschrei, der laut durch die Nacht hallte, war er sofort wieder auf den Beinen und versuchte, die drei abzuschütteln. Seidon kauerte sich zum Sprung zusammen, warf sich mit seinem ganzen Gewicht auf den Grauen und brachte ihn noch einmal zu Fall. Tanner und Solo sprangen sofort auf den wild um sich Schlagenden und hielten ihn mit den Zähnen fest.
    »Ponder«, keuchte Solo, »tu es nicht! Es ist dein Tod! Bitte, hör auf mich!«
    Allmählich wehrte sich Ponder nicht mehr so heftig und begann schließlich zu zittern. Solo, Tanner und Seidon ließen erschöpft los und sahen hilflos zu, wie ihr großer Freund in stummer Verzweiflung litt.
    Für den Rückweg zum Mondwald brauchten sie viereinhalb Nächte. Unterwegs verloren sie eine kleine dunkle Prill – sie legte sich am zweiten Tag zum Ausruhen nieder und stand nicht mehr auf. Für die anderen war es in ihrem geschwächten Zustand ein harter Kampf, aber sie schafften es. Ponder überwand seine Verzweiflung allmählich. Er verbarg seine Gefühle vor den anderen, indem er die Vorhut übernahm und immer wieder lange Patrouille ging. Alle respektierten sein Bedürfnis nach Einsamkeit.
    Doeby hielt sich gut, die kleine Rainey trotz ihrer Trauer ebenfalls. Solo achtete darauf, daß sie einen weiten Bogen um Harkers leeren Körper machten, und das nicht nur wegen Rainey. Sie hatten alle genug vom Tod gesehen.
    Selvyns Wachen hatten ihre Ankunft gemeldet, noch ehe sie den Fuß des Berges erreichten. Der Rote, Kitty-Kitty und drei andere Barden des Quorums eilten ihnen aufgeregt entgegen.
    »Solo!« rief Selvyn erleichtert, als sie die Gruppe endlich sahen. »Was ist geschehen? Wir wollten uns schon aufmachen und euch suchen! Es ist beinahe ein Viertelkreislauf vergangen. Warum…«
    Selvyn und Kitty-Kitty blieben wie angewurzelt stehen und betrachteten die Neuankömmlinge mit großen Augen und stumm vor Entsetzen.
    »Du lieber Silt, du hast es geschafft«, flüsterte Selvyn und kam ganz langsam näher. »Ich weiß nicht, wie du diese lebendigen Skelette hierhergebracht hast. Aber, Kleiner, du hast es geschafft!«
    Kitty-Kitty hatte sich schnell wieder gefaßt. »Wir können nicht einfach hier rumstehen und sie anstarren. Wir müssen sie den Berg hinaufbringen! Sie brauchen anständiges Graille und viel, viel Ruhe.«
    Solo beobachtete, wie Kitty-Kitty Anweisungen gab und die kleine Schar mit Lecken, freundlichen Worten und strahlenden Augen begrüßte – das war ihre Art, das Entsetzen über den Zustand der Neuankömmlinge zu verbergen. Es war ein Wunder, daß sie es bis hierher geschafft hatten. Aber Solo wußte plötzlich, daß die zwölf nur die ersten von vielen waren.
    »Ich nehme an, wir können Ditto in der nächsten Zeit für den Wachdienst vergessen«, brummte Selvyn, als er sich in der Höhle einen Platz suchte. Er wirkte so erschöpft, als sei er einer der zurückgekehrten Befreier. Es war auch für ihn eine harte Zeit gewesen.
    Ponder gähnte ausgiebig. »Ja, der Nacktarsch ist mindestens einen Kreislauf nicht zu gebrauchen. Grover wird seine Runden übernehmen müssen. Ich habe noch nie einen Barden so um eine Prill herumtanzen sehen.«
    »Ach, ich schon.« Solo lächelte. »Ich glaube, mich an eine kleine schwarzweiße Prill zu

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