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Lesley Pearse

Lesley Pearse

Titel: Lesley Pearse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wo das Gluck zu Hause ist
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umfassenden Rechtswissen, der beleibte Ratsherr Henry Slocum, der einen Finger stets am Puls des Lebens in San Francisco hatte und immer genau wusste, wie man die Dinge angehen musste, die Comtesse, Vertraute vieler Geschäftsleute der Stadt und eingeweiht in ihre Geheimnisse, und Simeon Greenstater, der ein Vermögen mit dem Häuserbau in Philadelphia angehäuft hatte.
    Matilda hatte bereits die Baupläne studiert, die Henry entworfen hatte. Sie war erstaunt, wie er ihre groben, improvisierten Skizzen mit seiner eigenen Sachkenntnis verbunden und einen Plan entworfen hatte, der ausführbar und attraktiv war. Das Gebäude würde schnell und preiswert errichtet werden können und gefiel allen in der Runde. Simeon hatte vorgeschlagen, den momentan bevorzugten Baustil aus New York mit einem eisernen Rahmen zu wählen.
    Es war nicht einfach, Simeon auf Anhieb zu mögen. Er war forsch, hartnäckig und wurde laut, wenn man nicht mit seiner Meinung übereinstimmte. Sein schriller karierter Anzug, seine rosige Gesichtsfarbe, der Geruch der öligen Pomade in seinem Haar und seine Angewohnheit, beim Reden die Zigarre nicht aus dem Mund zu nehmen, waren nur schwer zu ertragen, doch sein Fachwissen als Bauunternehmer war sehr umfassend, und man konnte sich hundertprozentig auf ihn verlassen, sobald er eine Aussage über den Tag der Fertigstellung eines Gebäudes getroffen hatte. Zumindest erzählte man sich das über ihn.
    Sie hielten ihr Treffen in Zandras Salon ab, aber sie nannte ihn jetzt spaßend »Sitzungssaal«. Während Matildas Abwesenheit hatte sie beschlossen, sich endlich zur Ruhe zu setzen. Ihre Mädchen waren inzwischen alle gegangen, woraufhin Dolores und Matilda in die Boudoirs eingezogen waren. Nach ein paar Wochen Ruhe ging es Zandras Beinen wieder viel besser. Ihre Augen leuchteten, und sie war begeistert von dem Projekt, von dem sie behauptete, es habe ihr neuen Schwung gegeben.
    Charles sah alle in der Runde nacheinander an. »Sie freuen sich sicher zu hören, dass Mrs. Jennings die Baupläne abgesegnet und Sie alle als Anteilseigner akzeptiert hat. Sie möchte jetzt gern ein paar Worte an Sie richten.«
    Alle blickten Matilda erwartungsvoll an.
    »Zuerst möchte ich Sie herzlich an Bord von London Lil’s willkommen heißen«, erklärte sie. Ihre Stimme verriet ihre Nervosität, obwohl sie diese kleine Rede mehrfach einstudiert hatte. »Ich hoffe, wir werden nicht nur Geschäftspartner, sondern auch Freunde sein. Wir werden bestimmt viel Geld verdienen und darüber hinaus eine Menge Spaß haben. Charles hat Sie sicher schon informiert, dass ich gern eine Klausel in die Verträge aufnehmen möchte, die mir das Vorkaufsrecht sichert, sollte jemand von Ihnen seinen Anteil verkaufen wollen. Ich bin überzeugt, Sie werden verstehen, dass dies nur geschieht, damit ich nicht die Kontrolle über das Unternehmen verliere. Sollte ich mich jedoch eines Tages aus dem Geschäft zurückziehen, wird mein Anteil selbstverständlich zuerst Ihnen angeboten werden, bevor ein Außenstehender angesprochen wird. Charles wird sich für uns um die rechtliche Handhabung des Unternehmens kümmern, während ich für die Führung der Finanzen einen Buchhalter einstellen möchte. Selbstverständlich erhalten Sie auf Wunsch Einsicht in die Bücher.«
    Über zwei Stunden lang diskutierten sie die verschiedenen Aspekte des Projektes, von der Inneneinrichtung und Dekoration bis zu den Händlern, deren Ware sie beziehen würden. Sie beschlossen, an jedem Freitag ein solches Treffen abzuhalten, um den Fortschritt der Arbeiten zu besprechen.
    »Ich denke, wir haben jetzt alles abgedeckt«, sagte Matilda schließlich und lächelte in die Runde. »Ich möchte Sie nur noch bitten, den Namen Mrs. Jennings fallen zu lassen und mich Matty zu nennen, zumindest in diesem Kreis.«
    Zandra läutete nach Dolores, die bald mit einer Flasche Champagner und Gläsern zum Anstoßen den Raum betrat.
    »Auf London Lil’s«, meinte Charles und erhob das Glas. »Möge es einen Strahl Licht, Spaß und Glück in die Stadt bringen.«
    »Auf London Lil’s«, wiederholten sie alle und ließen die Gläser klirren.
    In San Francisco bewegte sich alles schnell, aber dennoch war es ein Wunder, mit welcher Geschwindigkeit das Gebäude in die Höhe schoss. Mitte März konnte Matilda bereits mit einer Leiter in ihr privates Apartment klettern, das im Rohbau bereits fertig gestellt war, und die Aussicht auf die Bucht betrachten, die sie bald von ihrem Wohnzimmerfenster aus

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