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Lesley Pearse

Lesley Pearse

Titel: Lesley Pearse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wo das Gluck zu Hause ist
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Matilda hoffte dies zumindest, denn das war es, was sie an San Francisco so liebte.
    »Habe ich dir jemals erzählt, dass eine Erzählung von dir mich überhaupt damals dazu gebracht hat, nach San Francisco zu gehen?«, fragte sie nachdenklich.
    »Von mir?«
    »Ja, du hast damals über die vermeintlichen Goldfunde in Kalifornien gesprochen und sagtest, dass die cleveren Leute ein Vermögen damit machen würden, wenn sie den Goldsuchenden alle nötigen Utensilien zur Verfügung stellen würden.«
    »Ich war ein ganz schön cleverer Kerl, was?«, er grinste.
    »Genau«, sie lachte. »Weißt du noch, als du mir damals auf den Kopf zusagtest, dass du von meiner Schwangerschaft wüsstest? Ich war so wütend auf dich!«
    »Es waren deine leidenschaftlichen Wutausbrüche, die mich so in deinen Bann gezogen haben«, erwiderte er. »Wenn ich nur mutiger gewesen wäre und dir von meinen Gefühlen erzählt hätte! Vielleicht wäre unser Leben in ganz anderen Bahnen verlaufen.«
    »Ich war damals noch nicht bereit für Liebe«, gestand sie reuevoll.
    Er war für einen Moment still und blieb, die Arme um ihre Taille gelegt, stehen, während er auf die See blickte. »Es muss einen Grund gehabt haben, dass wir uns wiedergefunden haben, obwohl wir hunderte von Kilometern von dem Ort entfernt waren, an dem wir uns getrennt hatten«, meinte er schließlich. »Es kann doch nicht bloßer Zufall gewesen sein?«
    »Das würde ich auch gern glauben, doch das Schicksal geht meiner Erfahrung nach nicht planmäßig oder sinnvoll vor. Denk an Giles und John. Giles hasste Gewalt, aber er wurde erschossen, und John wurde von den Bäumen, die er so sehr liebte, erschlagen.«
    »Vielleicht waren all dies Teile des Plans, so schrecklich es auch gewesen sein mag«, beharrte er. »Wenn Giles nicht gestorben wäre, hätten wir uns nie getroffen, und durch Johns Tod sahen wir uns wieder. Aber ich habe eigentlich nicht die Absicht, alles dem Schicksal zu überlassen, denn was wir besitzen, ist zu wertvoll. Es gibt die Möglichkeit der Scheidung und auch ein Leben ohne die Army.«
    Während Scheidungen in Kalifornien immer üblicher wurden, war Matilda sich nicht sicher, wie die anderen Staaten damit umgingen. Außerdem war sie nicht überzeugt, ob ein Gentleman aus einer der besten Familien in Virginia und Graduierter aus West Point so leicht allem, woran er glaubte, den Rücken kehren könnte.
    Sie wandte sich ihm zu und küsste ihn. »Sei nicht so voreilig, James. Du liebst die Army. Gib sie also nicht unbedacht auf. Lass dir mehr Zeit.«
    Er ließ seinen Kopf auf ihre Schulter fallen. »Die Zeit wird es nur noch schlimmer machen. Ich kann Evelyn einfach nicht ertragen«, flüsterte er. »Ich weiß, es ist nicht besonders galant, schlecht über die Frau zu sprechen, der ich Liebe und Achtung geschworen habe, aber ich kann nicht anders. Es ist wichtig, dass du es weißt, Matty. Diese Hochzeit war der größte Fehler meines Lebens. Evelyn ist oberflächlich und vollkommen ichbezogen, eben eine weitere geistlose Südstaatenschönheit. Ich habe sie einmal abends dabei erwischt, wie sie ihr Mädchen mit meinem Gürtel ausgepeitscht hat, weil es ihr die Haare nicht richtig frisiert hat, und sie bekommt Wutanfälle, wenn ihr Bad zu heiß oder zu kalt bereitet ist. Ich fand sie sehr bald nicht einmal mehr hübsch, und ihre Stimme zerrte an meinen Nerven. Du kannst dir gar nicht vorstellen, welche Hölle es ist, mit einem Menschen zusammenzuleben, für den du so empfindest. Aber solange ich nicht wusste, wo du warst, konnte ich noch versuchen, mit ihr auszukommen. Als ich dich allerdings wiedertraf, wurde das völlig unmöglich.«
    Es war das erste Mal, dass er so offen über Evelyn sprach. »Lass es gut sein, James«, flüsterte sie und hielt ihn fest. »Du darfst nicht so schlecht über sie reden.«
    Er hob seinen Kopf und griff sie bei den Ellbogen. Seine Augen verrieten Verzweiflung. »Ich hätte sie nie heiraten dürfen! Ich hätte es besser wissen müssen, denn ich kannte die Bedeutung der wahren Liebe. Ich liebte Belle von ganzem Herzen und dachte, ich müsste sterben, als sie die Geburt unseres Kindes nicht überlebte. Ich habe mit dir damals eine zweite Chance erhalten. Meine Gefühle waren die gleichen, aber wie ein Narr ließ ich dich entgleiten, weil ich womöglich Angst vor einer Zurückweisung hatte. Als ich Evelyn traf, war ich nicht so von ihr eingenommen wie von Belle oder dir. Aber sie hatte sich in den Kopf gesetzt, mich zu bekommen, und ich

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