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Letzte Rache: Thriller (German Edition)

Letzte Rache: Thriller (German Edition)

Titel: Letzte Rache: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Craig
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geschrieben habe, dachte Carlyle. »Mist. Was hast du ihr gesagt?«
    »Ich habe ihr gar nichts gesagt«, erwiderte Joe defensiv. »Ich habe nur die Nachricht von ihrer Sekretärin angenommen.«
    »Okay.« Carlyle dachte einen Moment darüber nach. »Könntest du irgendwas für mich aufsetzen, nur die Fakten, ganz nüchtern und sachlich, genau so, wie es ihr gefällt?«
    »Wird gemacht«, sagte Joe und klang nicht allzu glücklich.
    »Gut. Ich werfe dann morgen früh mal einen Blick darauf«, sagte Carlyle. »Vielen Dank.« Er war befriedigt, dass er es ausnahmsweise mal geschafft hatte, eine Sache zu delegieren. »Bis dann.«
    Er hatte gerade das Gespräch beendet, als sein Handy erneut klingelte. Diesmal war es Fiona Singleton von der Fulham Station.
    »Haben Sie schon die Nachrichten gesehen?«, fragte sie in einem viel sachlicheren Tonfall als Joe.
    »Ja«, sagte Carlyle. »Erstaunlich, nicht wahr?«
    »So erstaunlich auch wieder nicht«, erwiderte Singleton. »Lovell hat schon ein Geständnis abgelegt.«
    »Pardon?«, sagte Carlyle verwirrt.
    »Simon Lovell«, erklärte Singleton, »der Tropf, der hinter Rosanna Snowdon hergeschlichen ist. Wir haben ihn gestern Nacht aufgegriffen, und er war ganz glücklich zuzugeben, dass er es gewesen ist. Es sollte eigentlich heute in der Zeitung stehen, aber wir haben es wegen all dieser … anderen Geschichte noch zurückgehalten. Ich dachte, Sie hätten vielleicht trotzdem davon gehört, aber ich wollte Ihnen jedenfalls Bescheid sagen.«
    »Vielen Dank.« Carlyle dachte einen Augenblick darüber nach. »Hat er sie wirklich umgebracht?«
    »Lovell? Ich glaube schon.« Singleton machte eine kurze Pause. »Snowdon wurde von ihrem Chef zu Hause abgesetzt. Lovell gibt zu, dass er auf sie gewartet hat. Er sieht ein bisschen wie ein sanftmütiger Riese aus, aber er könnte sie ohne Weiteres diese Treppe runtergeworfen haben, gar kein Problem.«
    Sie rechtfertigt den leichten Sieg, dachte Carlyle. »War sie betrunken?«
    Singleton grunzte.
    »Vielleicht war es ein Unfall?«, schlug er vor.
    »Das glauben wir nicht«, sagte sie entschieden.
    »Gibt es irgendwelche objektiven Beweise?«
    »Ich glaube nicht. Es spielt wahrscheinlich jetzt keine Rolle mehr.«
    »Vergewissern Sie sich bloß, dass das nicht wieder ein Trottel ist, der eingebuchtet wird, weil er sich nicht wehren kann«, sagte Carlyle. »So was verfolgt Sie nämlich bis in Ihre Träume.«
    »Das ist nicht Ihr Problem«, erwiderte Singleton, die sich anhörte, als bereute sie es schon, ihn angerufen zu haben.
    »Was ist mit dem Freund?«, fragte Carlyle, um den nächsten Punkt abzuhaken.
    »Der Rugbyspieler? Der ist auf einer Reise in Neuseeland.«
    »Gutes Alibi.«
    »Ja«, stimmte Singleton zu. »Der Kollege, der mit ihm telefonierte, hat gesagt, dass er nicht gerade einen untröstlichen Eindruck machte.«
    »Nein?« Wenn ich gerade eine Freundin wie Rosanna Snowdon verloren hätte, dachte Carlyle, wäre ich auch nicht gerade untröstlich.
    »Nein.« Singleton lachte. »Das hat vielleicht was mit dieser Geschichte zu tun, die gestern über ihn in den Klatschzeitungen stand. Er hat offenbar in einem Nachtklub zwei Groupies betatscht, während er bei einem Wettkampf im Zwergenwerfen zuschaute.«
    »Die Leute reagieren unterschiedlich auf Trauerfälle.« Carlyle lachte ebenfalls. »Jedenfalls vielen Dank für den Anruf.«
    »Kein Problem.«
    Carlyle las den Simpson-Artikel noch einmal, ohne irgendwas Neues herauszufinden. Als er damit fertig war, schaute er auf die Uhr hinter der Theke und stellte fest, dass es schon fast vier war. Niemand war in den letzten zwanzig Minuten in das Café gekommen, und jetzt tat Marcello alles, um den Anschein zu erwecken, dass er gerne den Laden schließen würde. Es wurde Zeit, dass der Inspector den Wink verstand und den Mann Feierabend machen ließ.
    Nachdem er sein Mittagessen bezahlt hatte, beschloss er, wieder zum Winter Garden House zu gehen. Alice würde bald von der Schule nach Hause kommen. Es wäre schön, sie dort zu treffen und sich von ihr erzählen zu lassen, wie ihr Tag gewesen war. Carlyles Tag war im Großen und Ganzen nicht der Rede wert. Es war eine Menge passiert, aber er hatte nichts erreicht. Manchmal musste man einfach aufhören, während man hinten lag. Es war besser, die Dinge jetzt einfach ruhen zu lassen und abzuwarten, wie sie morgen früh aussahen.
    Als er aus dem Café trat, lief Carlyle fast direkt in ein Paar hinein, das Arm im Arm durch die Macklin Street

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