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Letzte Runde in Mac's Place

Letzte Runde in Mac's Place

Titel: Letzte Runde in Mac's Place Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ross Thomas
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Es war ein sehr gründliches, sehr deutsches Studium, und, wohlgemerkt, ich sagte Eskapaden, nicht Aktivitäten.«
    »Es ist mir aufgefallen.«
    »Was als Hobby anfing, entwickelte sich zu einer informellen Informationsbörse.«
    »Ein Basar für Klatsch und Tratsch.«
    Padillo ignorierte die Deutung. »Karl wird von zahlreichen Rundfunk- und Zeitungsreportern zitiert, allerdings nie mit Namensnennung. Er ist stets ein erfahrener Kongreßbeobachter, eine bestens informierte Quelle oder die große, alte Zuflucht: gewöhnlich gut unterrichtete Kreise. Karl hat Isabelle Tips zu ein paar Storys gegeben, mit denen sie AP aus dem Feld geschlagen und ihre Zentrale so sehr beeindruckt hat, daß man ihr die Bush-Kampagne anvertraute und, im letzten Monat, die von Reagan.«
    »Zwei nette Jobs.«
    »So nett, daß sie kurz nach der Wahl mit Einladungen überschüttet wurde. Banketts. Botschaftsempfänge. Zahlreiche Bälle. Intime Treffen zu zwölft in Spring Valley. Solche Sachen. Manchmal brauchte sie Begleitung, manchmal nicht. Wenn sie Begleitung brauchte, hat sie gewöhnlich mich gefragt. Wahrscheinlich, weil ich einen Smoking habe und Tango tanzen kann.«
    Haynes grinste, und erneut wurde Padillo vor Augen geführt, wie sehr der Sohn dem toten Vater glich. »Jedenfalls«, sagte Padillo, »ging das so achtzehn Monate, vielleicht zwanzig, und dann kam Steady.«
    »Was außer unbegrenztem Charme hatte er zu bieten?«
    »Neue Hinweise.«
    »Die wohin führten?«
    »Zu verpfuschten Geheimoperationen. Terrorismus - auf der anderen Seite und auf unserer. Eine Vielfalt ausländischer Intrigenspiele. Inländische Spione, die's des Geldes wegen machten. Es waren berauschende Zeiten, und Isabelle begann sich die Frage zu stellen, ob es nicht hauptsächlich daran lag, daß der alte Bill Casey wieder zurück war.«
    »Wieder zurück?«
    »Von seinen ruhmreichen OSS-Zeiten.«
    »Haben Sie ihn gekannt?«
    »Gewissermaßen.«
    »Und Isabelle?«
    »Zum Schluß hat sie ein unautorisiertes und wenig schmeichelhaftes dreiteiliges Porträt von Casey verfaßt«, sagte Padillo. »Sie hatte reichlich Hilfe von Steady und einer bunten Mischung von Casey-Beobachtern, die er für sie zusammengetrommelt hatte. Ein paar haben ihr sogar erlaubt, sie namentlich zu zitieren. Später hat sie mir eine Kopie der Artikelserie geschickt. Ich glaube, ich hab' sie noch irgendwo - eine wahnwitzige Story. Aber zwanzig Minuten, nachdem AFP sie getickert hatte, hat man sie wieder vom Markt genommen. Isabelle hat zuerst getobt und dann gekündigt. Eine Zeitlang hat sie als freie Journalistin gearbeitet, dann ist sie zu Steady auf die Farm gezogen, entweder, um seine Memoiren zu schreiben, oder um ihm dabei zu helfen, sie selbst zu schreiben - so habe ich sie jedenfalls heute beim Mittagessen verstanden.«
    Nachdem er Padillo fast fünfzehn Sekunden lang gemustert hatte, sagte Haynes: »Sie haben doch nicht immer eine Bar betrieben, oder?«
    »Ich habe es immer gewollt.«
    »Was haben Sie gemacht, bevor Sie und McCorkle das Restaurant hier eröffnet haben?«
    »Wir hatten eins in Bonn.«
    »Was ist daraus geworden?«
    »Man hat es in die Luft gejagt.«
    »Wer ist man?«
    »McCorkle war von Anfang an der Überzeugung, daß die CIA die Bombe geliefert und das KGB sie gezündet hat.« Er lächelte leicht. »Aber McCorkle hat auch eine ziemlich zynische Sichtweise des Weltgeschehens.«
    Die sich anschließende Stille wurde von Haynes beendet, der zuerst zum Fußboden, dann zu Padillo sprach. »Isabelle war meine älteste Freundin. Wir sind in Nizza praktisch Tür an Tür aufgewachsen. Als Tinker aus der Legion, von Dien Bien Phu und allem zurückkam, hat er sich in Nizza ein Zimmer im Haus einer schwangeren Witwe gemietet. Drei Monate später kam Isabelle auf die Welt. Tinker blieb als Madeleine Gelinets Mieter, Liebhaber und Vaterersatz für Isabelle. Neunzehnhundertneunundfünfzig starb meine Mutter - damals war ich drei. Steady und ich sind von Paris nach Nizza gezogen und haben drei Häuser entfernt von Madeleine Gelinet ein Haus gemietet. So haben Steady und ich Isabelle und Tinker kennengelernt.«
    »Das hatte ich mich schon lange gefragt.«
    »Kurz nachdem Steady meine Stiefmutter Nummer eins geheiratet hat, sind er und Tinker in den Kongo gezogen - aber auf verschiedenen Seiten. Als Tinker zurückkam, fing er mit dem Waffenhandel an und ließ seine Affäre mit Isabelles Mutter wieder aufleben.«
    »Wo hatte er das Kapital her?« fragte Padillo. »An einem Tag ist

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