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Letzter Gipfel: Ein Altaussee-Krimi (German Edition)

Letzter Gipfel: Ein Altaussee-Krimi (German Edition)

Titel: Letzter Gipfel: Ein Altaussee-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbert Dutzler
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ängstlich. Gasperlmaier beeilte sich, Entwarnung zu geben. „Nichts, nichts. Nichts Unangenehmes. Sagen Sie, Frau Schneider, kennen Sie das Auto der Simone Eisel?“ „Wieso wollen Sie denn das wissen?“ Die Frau Schneider klang misstrauisch. Gasperlmaier wusste einen Moment lang nicht weiter. „Ermittlungen!“, sagte er schließlich einfach. Die Frau Schneider, so schien es Gasperlmaier, zögerte mit der Antwort ungebührlich lang. „Ein weißes Auto hatte sie, soviel ich weiß.“ Gasperlmaier wurde ein wenig ungeduldig. „Marke? Typ? Wissen Sie nicht?“ „Ein BMW könnte es sein, vielleicht. Was ist denn mit dem Auto?“ „Nichts, nichts! Genauer wissen Sie es nicht? Sind Sie nie mitgefahren? Die Farbe vielleicht?“ Gasperlmaier wollte ihr natürlich nicht verraten, dass der Friedrich und er gerade auf der Suche nach dem Fahrzeug waren. „Schon“, antwortete die Frau Schneider, „Weiß. Aber ich interessiere mich nicht so für Autos. Die Simone übrigens schon. Warum fragen Sie?“ „Reine Routine.“ Das mit der Routine, das hatte sich Gasperlmaier auch von den Kriminalfilmen im Fernsehen abgeschaut. Wenn die Kriminaler da irgendwelche blöden Fragen stellten und nicht erklären konnten, warum sie sie eigentlich stellten, dann hieß es immer „Routine“.
    „Danke für die Auskunft, Frau Schneider. Und noch was, das Kennzeichen, wissen Sie das vielleicht?“ „Keine Ahnung!“, antwortete die Susi Schneider. „Ein Gmundner Kennzeichen halt.“ Gasperlmaier legte auf. „Schickes Fahrzeug, ein BMW!“, meinte der Friedrich. „Vor allem, wenn man bedenkt, was ihr Mann für einen Kübel gefahren hat. Da hat man wohl in der Familie tatsächlich unterschiedliche Ansichten gehabt, was das Verhältnis zum fahrbaren Untersatz betrifft.“ Für den Friedrich, fand Gasperlmaier, war das ein ausgesprochen langer Satz. Allerdings musste man wissen, dass der Friedrich ein Verehrer nobler Kraftfahrzeuge war, was sich bei ihm allerdings nur im Studium entsprechender Zeitschriften und nicht in seinem persönlichen Kaufverhalten niederschlug. Dem Friedrich genügte das Anschauen, weshalb er sich auch immer gern zum Dienst einteilen ließ, wenn irgendwo in der Gegend ein Oldtimertreffen stattfand und Ordnungskräfte gebraucht wurden. Einmal, erinnerte sich Gasperlmaier, wäre der Friedrich bei einem solchen Anlass beinahe von einem außer Kontrolle geratenen historischen Fahrzeug über den Haufen gefahren worden, dessen Fahrer eine Bergstraße mit Monte Carlo verwechselt hatte. Der Mann war mit seiner Wertanlage in die Strohballen gedonnert, und einer der Ballen hatte sich losgerissen, war einen Hang hinuntergekollert und hatte den Friedrich trotz dessen unbestreitbar größeren Masse umgerissen, ohne ihm größeren Schaden zuzufügen.
    „Wo schauen wir denn nach?“, fragte Gasperlmaier, mehr um die Stille zu füllen, als um Auskunft zu erhalten. „Na, schauen wir zunächst einmal auf allen Parkplätzen bei den Skiliften. Wenn wir nichts finden, fahren wir halt weiter. Zur Blaa-Alm, oder zum Salzberg, oder den Loser hinauf. So viele weiße BMW wird’s ja nicht geben, die da herrenlos herumstehen.
    Leider fanden sie aber keinen weißen BMW . Weder bei den Skiliften noch auf der Blaa-Alm und schon gar nicht auf dem Parkplatz beim Salzberg. Der Friedrich blickte auf die Uhr. „Ob wir noch hinauffahren? Bald ist Dienstschluss, und wenn wir was finden, dann gibt’s Überstunden, Gasperlmaier, da mag ich gar nicht dran denken. Andererseits, wenn wir nichts finden, dann passt’s genau, dann sind wir bei Dienstschluss wieder herunten.“
    Gasperlmaier nahm das als Auftrag und bog in die Loserstraße ein. Doch weder auf dem großen Parkplatz am Ende der Straße noch bei der Loserhütte oder bei dem Parkplatz weiter herunten, der früher, vor dem Weiterbau der Straße bis zum Augstsee, das Ende der Straße markiert hatte, fand sich eine Spur von einem weißen BMW mit Gmundner Kennzeichen. Einmal hatte Gasperlmaier bei einem weißen Auto kurz gebremst, aber der Kahlß Friedrich hatte ihn gescholten. „Bist du blind, Gasperlmaier, siehst denn nicht, dass das nur ein Mazda ist?“
    „Es ist ohnehin gleich Dienstschluss“, beendete der Friedrich die Suche. „Fahren wir hinunter.“ Gasperlmaier dachte nach. Wenn sich nun die Simone Eisel mit ihrem Mörder tatsächlich erst heroben getroffen hatte, weil der Magister Loisenhammer nicht gelogen hatte, dann musste eines der Autos noch hier in der Gegend stehen –

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