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Letzter Gruss - Thriller

Letzter Gruss - Thriller

Titel: Letzter Gruss - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson Liza Marklund
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Rudolphs aus dem Zimmer gegangen sind«, konstatierte Sara Höglund.

    »Und sie haben kein Schild an die Tür gehängt«, sagte Gabriella.
    »Was?«, fragte Dessie.
    »›Bitte nicht stören‹«, sagte Jacob mit zusammengebissenen Zähnen. »Das Schild hing draußen an der Tür, als die Leichen gefunden wurden.«
    Auf dem Film war der Hotelflur wieder leer und dunkel.
    Jacob spürte, wie das Adrenalin in seinen Adern schäumte.
    »Kann man das ein Stück vorspulen?«, fragte er.
    Gabriella drückte auf Schnellvorlauf.
    Um 15.21 Uhr stieg ein älteres Paar aus dem Fahrstuhl, ging langsam den Flur entlang und öffnete die Tür zu einem Zimmer, das auf der Rückseite des Hotels lag.
    Ein paar Minuten später durchquerte eine Putzfrau mit ihrem Arbeitswagen den gesamten Flur und verschwand im Treppenhaus.
    »Kann man den Film nicht schneller laufen lassen?«
    Jacob konnte die Ungeduld in seiner Stimme nicht verbergen.
    Ein Paar mittleren Alters ging vorbei.
    Ein Mann im Anzug mit Diplomatenkoffer.
    Eine Familie aus drei Kindern, einer müden Mutter und einem sehr gereizten Vater.
    Und dann kam er.
    Halblanger Mantel, helle Schuhe, braunes Haar, Schirmmütze und Sonnenbrille.
    Dessie schnappte nach Luft.
    »Verdammt«, sagte Jacob.
    Der Mann klopfte an die Tür der Holländer, wartete ein paar Sekunden, betrat das Zimmer und schloss die Tür hinter sich.
    »Sie haben ihn reingelassen«, sagte Sara Höglund.
    »Notier die Uhrzeit«, sagte Mats Duvall.
    16.35.

    Der Flur lag wieder verlassen da.
    Die Sekunden krochen dahin.
    Jacob musste sich mit aller Gewalt zusammenreißen, um nicht loszuschreien.
    Einundzwanzig Minuten später ging die Tür auf.
    Der Mann im Mantel trat auf den Flur, hängte das »Bitte nicht stören«-Schild an die Klinke, zog die Tür hinter sich zu und ging zielstrebig zu den Fahrstühlen. Er hielt den Blick gesenkt, seine Gesichtszüge waren nicht zu erkennen.
    »Ich habe die Falschen festgenommen«, konstatierte Evert Ridderwall.

61
    Sie saßen in Mats Duvalls Büro, als der Pressesprecher des Landeskriminalamts anrief und mitteilte, dass die Medien verrücktspielten und das totale Chaos herrschte.
    Ganz Stockholm wurde von ausländischen Zeitungen und Fernsehsendern belagert, vor allem amerikanischen. Der Fall der Postkarten-Killer hatte alle Zutaten zu einem aufsehenerregenden Kriminalskandal. Großer Gott, zwei junge Amerikaner, schön wie Hollywood-Stars, die entweder notorische Serienmörder oder Opfer eines furchtbaren Justizirrtums waren. Es spielte keine Rolle, welches Szenario stimmte, so oder so war es eine Sensationsmeldung.
    »Wir müssen eine Pressekonferenz abhalten«, sagte Sara Höglund.
    »Um was bitte schön mitzuteilen?«, warf Jacob ein. »Dass wir nicht das Geringste gefunden haben, was die beiden mit dem Verbrechen in Verbindung bringt? Dass der Staatsanwalt glaubt, die falschen Leute verhaftet zu haben?«
    »Ach doch«, sagte Mats Duvall. »Etwas haben wir schon. Sie sind in dem Zeitraum, in dem die Morde begangen wurden, kreuz und quer durch Europa gereist.«
    »Und können für mehrere der Morde ein Alibi vorweisen«, sagte Jacob. »Als die Morde in Athen begangen wurden, waren sie nachweislich in Madrid. Als man das Paar in Salzburg fand,
waren sie in Südspanien. In den Ländern, in denen sie Geld abgehoben haben, Norwegen und Belgien, sind überhaupt keine Morde passiert.«
    »Sie halten sie also für unschuldig?«, fragte Gabriella.
    »Nicht eine Sekunde«, sagte Jacob. »Wir haben nur noch keine Beweise.«
    »Wir müssen uns aber um die Medien kümmern«, sagte Sara Höglund. »Ein paar der großen Fernsehsender haben schon eigene Trailer über die Geschwister Rudolph, mit Musik und allem Drum und Dran …«
    Jacob erhob sich.
    »Wir müssen ihre Abwehr knacken«, sagte er. »Wir müssen sie so lange provozieren, bis sie einen Fehler machen.«
    Er blieb vor Sara Höglund stehen.
    »Lassen Sie mich die beiden verhören«, sagte er. »Lassen Sie Dessie ein Interview mit ihnen führen. Lassen Sie uns mit ihnen reden, mit beiden zusammen.«
    Sara Höglund stand ebenfalls auf.
    »Sie sind ganz schön dreist«, sagte sie. »Wie kommen Sie auf die Idee, dass eine Boulevardreporterin und ein verzweifelter Vater besser darin sein sollten, Verbrecher zur Strecke zu bringen, als erfahrene Mordermittler?«
    »Bei allem Respekt«, entgegnete Jacob und zwang sich, ruhig und beherrscht zu bleiben, »aber ihr seid nicht die einzigen Mordermittler in diesem Raum. Außerdem bin ich

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